Folge 13: Day of the Tentacle!
Im Jahr 1993, als Adventures noch weithin für glänzende Augen sorgten statt für gähnendes Wegsacken und LucasArts auch noch andere Dinge produzierte außer Star Wars, da erschien mit Day of the Tentacle ein Werk, das manchen als das Beste seiner Ära gilt. Aber nicht uns. Oder zumindest nicht uneingeschränkt. Oder vielleicht doch – die Herren Schmidt und Lott sind sich wieder mal uneins.
In der aktuellen Episode begeben wir uns auf Zeitreise (haha!) in eine Welt der Slapstick-Comedy, zeichnen die Geschichte vom legendären Vorgänger Maniac Mansion bis Day of the Tentacle nach, stecken den Hamster in die Mikrowelle und bitten Boris Schneider (Gaststar-Auftritt!), uns zu erzählen, wie es dazu kam, dass er damals für Lucasfilm Games Maniac Mansion ins Deutsche übersetzte.
Los geht’s:
[Service für Nachleser, powered by Anym] Wir erwähnen, nebenbei oder auch im Detail:
LucasArts-Adventures: Maniac Mansion, Day of the Tentacle, Zak McKracken and the Alien Mindbenders, Indiana Jones and the Last Crusade: The Graphic Adventure, The Secret of Monkey Island, Loom, Monkey Island 2: LeChuck's Revenge, Indiana Jones and the Fate of Atlantis, Labyrinth: The Computer Game, Sam & Max Hit the Road, The Curse of Monkey Island.
Sonstige Spiele: Murder on the Mississippi, Mission Critical, Star Trek: 25th Anniversary, Eric the Unready, Worlds of Ultima: Martian Dreams, The Colonel's Bequest, King's Quest V: Absence Makes the Heart Go Yonder!, Total Annihilation, Deathspank, Putt-Putt, Freddi Fish, Spy Fox, Moonmist, Psychonauts, Planescape: Torment, Brütal Legend, Assassin's Creed, Tales of Monkey Island, Sam & Max, Maniac Mansion Deluxe, Night of the Meteor.
Spielefirmen: LucasArts, Gameforge, Microsoft, Activision, Legend Entertainment, Infocom, Sierra Entertainment, Humongous Entertainment, Cavedog, Double Fine, Ubisoft, Telltale Games.
Personen: Thomas Jefferson, Boris Schneider-Johne, Heinrich Lenhardt, Ron Gilbert, Winrich Derlien, George Lucas, Christians Bruder, George Washington, John Hancock, Bob Bates, Tim Schafer, Gunnars Freund Thomas, Dave Grossman, Steve Purcell, Larry Ahern, Jonathan Ackley.
Hinweise: Bitte hier kommentieren oder auf Reddit. Diese Folge gibt es auch auf Youtube, Spotify, im Feed und natürlich auf iTunes. Wir freuen uns über Reaktionen und Empfehlungen auf Twitter oder Facebook. Wer uns unterstützen möchte, kann das auf Steady, Patreon oder per Kauf von irgendwas auf Amazon tun (Affiliate-Link).
Holla!
Mein Wunsch wurde erhört! Schöne Folge!
Hail to the King of sprachliches Überleiting!!!11
Sehr schöner Podcast! Auch wenn ich mich ja persönlich ja mehr über die MI-Reihe gefreut hätte…^^
Was mir aber tatsächlich auch nochmal bei euren eingespielten Tonschnippseln aus den Spielen aufgefallen ist: die deutschen Sprecher waren wirklich so etwas von unmotiviert, das grenzte schon fast an ne Frechheit…
Für mich ist dieser leichte Amerikazentrismus das, was Day of the Tentacle davon abhält, das für mich beste LucasArts-Adventure zu sein, wobei die Frage, welches noch besser ist, auch bei mir starken Fluktuaktionen unterworfen ist, während Day of the Tentacle einen ziemlich sicheren zweiten Platz hat. Im Moment würde ich wohl zu TSOMI als Nummer 1 tendieren.
Maniac Mansion ist im Gegensatz dazu zusammen mit Zak McKracken das einzige LucasArts-SCUMM-Adventure, das ich nach wie vor nie durchgespielt habe, auch weil’s mit zu schwer war. Denn in Maniac Mansion kann man ja auch endgültig in ausweglosen Situation hängenbleiben, richtig? Denn sonst würde ich vielleicht wirklich nochmal einen Versuch wagen. Bzw. wie schaut das mit Maniac Mansion Deluxe aus? Entschärft das die Sackgassen? Ihr meintet ja, da wäre die Rätsel etwas angepasst.
Ansonsten war’s wieder einmal ein gewohnt guter Podcast, auch wenn er an ein paar Stellen vielleicht noch ein wenig mehr Details enthalten hätte können. Etwa die zweite Hälfte des Hamster-Rätsels (mit dem Sweater) oder dass Maniac Mansion komplett in Day of the Tentacle enthalten war, wenn man den Computer von Ed Edison benutzt oder dass es sogar eine Fernsehserie zu Maniac Mansion gab oder die Zensur in der NES-Fassung oder dass es basiernd auf Maniac Mansion Deluxe eine ganze Serie von Fan-Adventures namens Maniac Mansion Mania gibt. Aber ihr habt schon recht, das Thema ist so umfangreich, dass es Bücher und Podcasts sprengt und über die Länge dieser Folge kann ich mich wirklich nicht beschweren.
Dieser Boris hat eine sehr schöne Stimme. Der sollte vielleicht selber mal einen Retro-Podcast machen. ;-)
Martian Dreams war übrigens für Folge 14 oder 15 angekündigt und The Colonel’s Bequest für Folge 156, aber ich denke, es hat niemand was dagegen, wenn ihr es auf Folge 80 vorzieht.
Genau.
Boris Schneider hat einen eigenen Podcast, der teilweise in die Retro-Richtung geht: Spieleveteranen
Sehr zu empfehlen. Lauter „alte“ Recken ;-)
Der Smily hinter Anyms Kommentar („Der Boris … sollte vielleicht mal einen Retro-Podcast machen“) ist ein Zeichen dafür, dass die Äußerung nicht ganz ernst gemeint war. Den Spieleveteranen Podcast kennt Anym mit SIcherheit ebenfalls. :-)
Zum Thema Verbsteuerung: Hat Edna bricht aus nicht eigentlich auch eine Verbsteuerung? Oder hab ich das System nur falsch verstanden?^^
Sehr schön, neue Folge gleich mal hören
bei iTunes hab ihrs als Folge 12 reingestellt!
YES
neues podcast futter
ihr müsst monkey island aber auch noch besprechen, nicht dass dieser podcast hier noch aus ausrede dient die Lucas Arts adventures wären hiermit behandelt :D
Der Lott! Tontechnisch in der Kreidezeit. Wenn man nicht alles selber macht :) Oder… vielleicht sollte ihm Chris einfach sein Equipment verraten?!
Am Equipment liegt’s nicht, sondern in dem Fall tatsächlich an der Software, bzw. deren Einstellung. Aber wir kriegen das noch hin. Im Vergleich zum Spieleveteranen-Podcast haben wir noch viiiel Zeit.
Jea, war schon mind. jeden 2ten Tag hier um zu schauen ob es was Neues gibt. Wiedermal großartige Folge … bis auf die Aussage über die Originalsprache, natürlich ^^. Also schlechte Soundqualität und nuschelige Ausprache kann ich beim besten Willen nicht besser finden als die deutsche Variante.
Freu mich schon jetzt auf die nächste Folge.
Auf Startseite, rechte Spalte runterscrollen, da kommt man zu einem kleinen Feld. „Updates per Mail?“ heißt es.
Dort E-Mail-Adresse eintragen, schon’s gibt sofort eine Mail, wenn eine neue Folge online geht.
We aim to please.
Ich fürchte ich checke meine E-Mail nicht regelmäßig enough … ich denke bin Aktueller wenn ich regelmäßig die Seite besuche…. Trotzdem danke für Hinweis, das wusste ich net.
Hab letztens, also ca. 2 Tage her, dass Spiel nocheinmal gezockt und bei fast jeder von euch vorgespielten Stelle gedacht … man im Englischen ist es So und So und dass wär viel Geiler, also habt ihr Vermutlich doch Recht, bis auf die Laverne Stelle, die ist im deutschen Super … mit anderen Worten ich hab mich geirrt eure Aussage stimmt wohl doch … Ups ;)…
so angehört, wie immer toll, auch wenn ihr diesmal wirklich extrem viel abgeschweift seid
ein wunsch für die zukunft: bitte bitte macht einen extra podcast zu Eric the Unready, und packt es nicht in einen gemeinsamen infocom podcast – gerade der Herr Lott scheint dazu so unglaublich viel zu erzählen zu haben, dass es doch schade wäre wenn das alles nicht erwähnt würde
oh gott, was schreib ich wieder für einen blödsin, nicht infocom sondern legend natürlich – *schäm*
Meine Herren,
was ist mir grad ein Jubelschrei entfahren, als ich die Benachrichtigung erhielt, dass sich mein Lieblingscast mit meinem Lieblingsadventure beschäftigt. Leider sitze ich momentan an einem Ort, der es nicht gestattet den verbalen Ausführungen zu lauschen. Aber allein für die Tatsache, dass es diesen Beitrag gibt, gehört hier ein dickes Lob ausgesprochen!
TFJ
Creed – am einfachsten übersetzt als „Credo“. Der Assassinen Credo.
Jedenfalls die für mich tollste Folge bis jetzt. Klasse! Ihr habt sogar echt die allerwichtigsten Rätsel angeführt. Welches ich persönlich noch genial fand und mir ein „Aaaah“-Laut auf die Lippen gezaubert hat war, dass man das dreckige Auto waschen musste, um für Regen zu sorgen. Murphy’s Gesetz.
Schöner Podcast, wobei ich mich im Gegensatz zum Poster weiter oben über weniger Details gefreut hätte. Zwei, drei Rätsel zum Nacherzählen reicht doch. Die Ausführungen über „vierdimensionales Rätseldesign“, Comicstil, Steuerung etc. waren wie immer gut.
Larry 7 („Love for Sail“) hatte eine sehr interessante Verbsteuerung – einerseits Point&Click, andererseits konnte man auch selber Verbein eingeben. Manchmal musste man das sogar. In dieser Ära war das einzigartig. Das Spiel ist von 1996.
Siehe da, bin ich nicht der einzige der Mission Critical für eines der besten Spiele überhaupt hält! Und ich dachte schon ich wär verrückt. Ich habe übrigens auch Ewigkeiten gebraucht bis ich den Reboot beim Schiffscomputer gefunden habe.
Hat denn der Herr Lott auch den weiterführenden Roman gelesen?
Ich finde die deutsche Sprachausgabe von DoTT zum Grossteil recht gut. Ja, viele Wortwitze sind bei draufgegangen. Aber man muss dazu sagen dass es eines der frühesten Spiele überhaupt mit deutscher Sprachausgabe war, und die Leute selten „aneinander vorbei“ reden (wechselnde Stimmlage im Gespräch, abgehackte, alleinstehend betonte Sätze).
Ebenfalls waren die deutschen Sprecher gut getroffen, besonders Hoagie war genial vertont. „Bernard, komm her damit ich dich schlagen kann!“
Die Zukunftsepisode von DoTT war meiner Meinung nach auch die schlechteste. Die wenigsten Räume, kaum Rätsel, eher lustloses Design, keine Zukunft-typische Musik. Das wusste wohl auch Lucasarts selber und hat Laverne deshalb erstmal solange auf dem Baum gelassen…
P.S.: Wie kann man nur Maniac Mansion nicht durchgespielt haben???
So schwer habe ich es nicht in Erinnerung. Und von den in einem Kommentar oben erwähnten Sackgassen gibt’s eigentlich neben dem Tod von Spielfiguren nur 3: Edsel zu früh gestartet, Grün Tentacle (und nicht Chuck) die Cola gegeben oder Ed’s Paket nicht abgefangen.
Zum Thema Verbenliste, und ihre diversen Entschlackungskuren… Monkey Island 1 beinhaltete gar zwei völlig unnütze und NIE gebrauchte Verben ;)
Oh, welch Freudenschauer, ein neuer Podcast der herausragenden Herren Lott und Schmidt, sogar mit einem Gastauftritt des mindestens ebenso herausragenden Herren Schneider-Johne, dessen ungewollt unspontaner Beitrag eine echte Bereicherung des ansonsten schon brillanten Podcasts ist.
Was die Technik angeht, denke ich, dass erkennbare Fortschritte zu bemerken sind. Herzlichen Glückwunsch. Ohne die genauen Ursachen zu kennen, wirkt es ein wenig so, als wenn Herr Lott eine sehr niedrige Datenrate in seiner Aufnahme benutzt… Oder die Internetanbindung (bei Live-Mitschnitt) ist sehr marode.
Bei eventuellen Brummern sollte vielleicht (auch hier nur ins Blaue philosophiert, da ich den korrekten Aufbau nicht kenne) ein Mal kontrolliert werden, dass die Ton-Hardware und vor allem die dazugehörigen Kabel nicht parallel mit anderen Stromführenden Kabeln verlegt sind, oder die tonführenden Kabel (und sonstige Baugeräte) ordentlich abgeschirmt sind (für einen Feldversuch der Kabelabschirmung sollte Alufolie reichen, die in bester Chemie-Praktikums-Manier um das Kabel geknüllt wird :-) ).
Ansonsten klingt die Aufnahme ja mittlerweile schon recht ordentlich – den Hinweis auf dynamische Mikrofone in Bändchenbauweise oder die Kondensatormikrofone kann ich mir also schenken.
Ich freue mich auf die nächste Folge! Macht weiter so!!
Wenn die Jungs von der Tentakelvilla Recht haben, GIBT es in Maniac Mansion tatsächlich die Möglichkeit, das Benzin für die Kettensäge herzustellen. :D Desweiteren kann man auch noch andere interessante Geheimnisse finden.
Link: http://www.tentakelvilla.de/specials/mmspecial/
Autor: Konrad Kujau
(Der es vermutlich aus der BILD hat, die sich wiederum auf die RTL-II-News bezieht usw. …)
Nun ja …
Ich kann mich täuschen, aber hat Christian Schmidt nicht in einem anderen Podcast erwähnt, dass seiner Meinung nach Monkey Island 2 sehr schlecht gealtert sei, kaum noch witzig etc.? Hier sagt er nun, es sei mit eines der besten LA-Adventures. Mag sein, dass ich mich täusche oder etwas aus dem Zusammenhang reiße, aber ich bin mir schon ziemlich sicher. Christian, nimm mal bitte Stellung. :)
Stimmt. Aber wie ich im Podcast zugebe: Meine Meinung dazu ändert sich laufend.
haha, ich habe mich beim hören auch schon gewundert, danke für die kurze stellungnahme :)
Besten Dank für diese höchst unterhaltende Folge,
insbesondere das Cameo von Boris hat goldene Erinnerungen an diverse uralt-DVDs mit noch älteren Multimedia-Leserbriefen hervorgeholt :-)
Für noch goldenere Erinnerungen bitte den Spieleveteranenpodcast hören. Boris, Heinrich, Jörg, Winnie und Anatol haben damals für die PC Player geschrieben und sind in jeder Folge dabei.
Dank für den schönen Podcast an euch Beide. Ich bin mit jungen 25 in der Altersgruppe, die zu Gamesta- Zeiten nicht mehr Boris Schneider-Johne genießen konnte sondern euch. Erst der schon oben genannte Veteranenpodcast brachte mir diese Generation erst näher.
Im übrigen bin ich beeindruckt, dass ihr die gemachten Versprechen zu Themen zukünftiger Folgen halten wollt.
Schöner Podcast, ich sollte dieses Spiel endlich mal spielen. Damals war ich als Amiga-Fan kein PC Anhänger und hatte diesen Titel versäumt, aber nun sollte ich ihn endlich mal nachholen.
Eine Sache noch: Maniac Mansion ist nicht das erste verbbasierte Point ’n‘ Click Adventure, höchstens wenn man sich auf „rein verbbasiert“ verständigt.
Das erste mit dieser Art von Verben und Point and Click Steuerung wird vermutlich Icom Simulations „Déjà Vu – A Nightmare comes True!!“ auf dem alten Macintosh gewesen sein. Das kam 1985 raus und wurde 1987 dann für die ganzen Heimcomputer umgesetzt. Allerdings konnte man bei Déjà Vu zugegebenermaßen alternativ auch Text über die Tastatur eingeben. Daher war es dann wiederum kein reines Point and Click Adventure.
Aber das Spiel, was diese Steuerung populär gemacht hatte, war sicherlich Maniac Mansion gewesen, vor allem in der Kombination mit den „cut scenes“, die wirklich typische Filmatmosphäre aufkommen ließen.
Interessant ist, dass Day of the Tentacle sich offenbar ein wenig bei „Zurück in die Zukunft“ bedient bei einigen Rätseln. Im Film bzw. im Buch fährt Marty McFly bei seiner Ankunft in der Vergangenheit einen Briefkasten und einen von zwei kleinen Bäumen um, in der veränderten Zukunft 1985 wird dann aus dem ehemaligen Supermarkt namens „Twin Pines Mall“ konsequenterweise „Lone Pine Mall“, weil eben der in der Vergangenheit außerplanmäßig abgeholzte Baum dann in der Zukunft nicht mehr ist. Das erinnert mich dann schon an die geschilderten Rätsel, die sich die verschiedenen Zeitzonen zunutze machen.
Gerade zufällig über Gamestar zu eurer Seite gefunden.
Man, warum sagt einem denn keiner, dass es so eine Perle im Netz gibt?!
Bin gerade bei der Ultima-Folge angekommen und verkürze mir damit wunderbar die Zeit auf Arbeit.
Schön, dass uns das Schicksal endlich zusammengeführt hat. ;-)
Woher stammt nochmal der Satz am Anfang jedes Podcasts?
Mir liegt es auf der Zunge, aber komme nicht darauf…
Aus dem Spiel „Impossible Mission“.
es müsste mal so eine ganze woche lang ein großer werbebanner auf gamestar.de prangen, glaube dass würde die hörerzahlen ordentlich ansteigen lassen. ihr solltet euch mal überlegen den webmaster zu bestechen :D
Sehr schöner Podcast zu einem sehr schönen Spiel (DOTT war für mich das beste LucasArts).
Ein wenig nachdenken mußte ich über die Aussage, daß die LA-Adventures irgendwie im Gegensatz zum großen Rest in den Spielekanon eingegangen sind. Das ist zwar unzweifelhaft richtig – nur die Gründe sind mir nicht klar. Wenn ich an große Momente in Adventures denke, fällt mir immer nur Sierra ein. Ich erinnere mich heute noch (trotz damaliger Hercules mit CGA-Emulator) äußerst lebendig an jede Verhaftung aus Police Quest, jeden Tod aus Space Quest, etc., während die meisten LA-Adentures bei mir ein einziger Brei aus Labyrinthen und Physik-Rätseln sind.
Ich glaube, daß Redakteure immer schon letztere mehr mochten und daß diese veröffentlichte Meinung deswegen ins allgemeine Gedächtnis wanderte. Ich weiß noch, wie verblüfft ich war, daß die Remakes der Monkey Islands nicht nur gut besprochen wurden – nein, dieser Langweiler MI2 mit seinem unterträglichen Humor soll sogar eines der besten Adventures von heute sein. Viele Spieler sehen das vielleicht ähnlich wie ich – laut den Steam-Achievements haben das Spiel keine 35% durchgespielt.
Weil es mich echt interessiert – mal die LA-Freunde gefragt: Was gefällt Euch an diesen Adventures, bzw. warum waren die Eurer Meinung nach besser als Sierra und der Rest? VG
Ich denke, du überschätzt hier die Wirkung von Zeitschriften und Redakteuren. Spiele bleiben im Gedächtnis, weil sie von den Spielern als gut befunden werden, nicht wegen der veröffentlichten Meinung. Spiele wie Creature Shock, Forsaken oder Wiggles sind trotz Jubelwertungen zu ihrer Zeit heutzutage ziemlich in Vergessenheit geraten. (Oder?)
Ich denke der wichtigste Grund warum die LucasArts‘ Adventures positiv im Gedächtnis geblieben sind, liegt (zumindest ab 1990) darin, dass sie aufgrund ihrer Designphilosophie, die Zeit des Spielers nicht verschwenden, denn es gibt keine Sackgassen, die einen zum Neustart zwingen würden. Egal wie aussichtslos eine Situation aussehen mag, die Spiele bleiben immer lösbar. Man muss nie neu starten und nochmal durch bereits bekannte Bereiche spielen, nur um nachzusehen, ob man nicht vielleicht irgendwo einen wichtigen Gegenstand liegen gelassen hat. Das mag Puristen damals wie eine „Casualisierung“ vorgekommen sein, bei der überwiegenden Mehrheit der Spieler scheint es aber gut angekommen zu sein. So gut, dass diese Philosophie mit der Zeit auch von den meisten anderen Adventures übernommen wurde und heutzutage, von ein paar Indie-Communities vielleicht mal abgesehen, ein Adventure mit Sackgassen undenkbar erscheint und von Spielern und Testern wohl gnadenlos abgestraft würde.
Zusätzlich zu ihrer Designphilosophie waren die LucasArts‘ Adventures auch noch aus anderen Gründen wesentlich zugänglicher als die von Sierra. Sie hatten früher eine Klicksteuerung, früher „Hotspot-Highlighting“ und kamen sehr viel früher auch schon in lokalisierten Fassungen heraus. Auch gab es bei ihnen keinen „Continuity-Lockout“ wohingegen Sierra-Serien schon mal vier, fünf, sechs, sieben Teile hatten.
Diese größere Zugänglichkeit galt nicht nur für die Spieler zu der Zeit als die Spiele herauskamen sondern insbesondere auch für später geborene. Wie gesagt, waren die Interface- und Design-Entscheidungen von LucasArts so erfolgreich, dass sie praktisch zur Genre-Konvention geworden sind, so dass ein Spieler, der mit modernen Adventures groß geworden ist, heute (von der Grafik vielleicht mal abgesehen) leichter zurückgehen und ein beliebiges LucasArts-Spiel spielen kann etwa als etwa ein King’s Quest. Und es ist auch egal ziemlich egal welches LucasArts-Spiel, da diese viel geringeren Qualitätsschwankungen unterworfen sind. Von den zwölf SCUMM-Adventures sind alle gut. Natürlich gibt es auch mindestens zwölf gute Sierra-Adventures, nur hat Sierra eben auch ein Vielfaches davon an Spielen gemacht und einige davon waren nicht so doll.
Also zumindest meiner Meinung nach. Neben dem oben schon angesprochenen fehlen von Sackgassen gefallen mir die LucasArts-Spiele von ihrer ganzen Machart her besser. Es gibt keinen Erzähler der Dinge beschreibt, sondern das macht alles der Spielercharakter. Dialoge sind keine Cutscenes sondern Multipl-Choice, wodurch sie auch für Puzzles wie das berühmte Beleidigungsfechten verwendet werden können. Überhaupt finde ich die Puzzles allgemein auch besser designt. Verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du LucasArts mit Labyrinthen in Verbindung bringen kannst. Denn Labyrinthe in ihrer klassischen Form sind doch eher etwas wofür die frühen Sierra-Spiele neben Action-Mini-Spielchen berüchtigt waren. Beides Dinge, die ich genauso wenig mag wie Sackgassen.
Und schlußendlich lag mir wohl auch der Schreibstil der LucasArts-Adventures mehr. Sie waren in meinen Augen auch keinesfalls arm an großen Momenten (ACHTUNG SPOILER), sei es der Tod von Bischof Mandible, die oben schon erwähnten Fechtkämpfe, eine alte Damen die Treppe runterzuschmeißen oder Brinks Auferstehung. Ich fand die einfach witziger oder spannender, wobei ich zumindest Monkey Island 2 auch immer ein Bißchen langweiliger fand als Teil 1.
Eine Durchspielquote von 35% auf Steam scheint im Vergleich mit anderen Adventures dort aber gar nicht mal schlecht zu sein. Selbst wenn man vernachlässigt, dass ein Großteil der Käufer Monkey Island 2 wohl schon lange vor Steam durchgespielt hatte.
Danke für Deine Meinung.
Ich glaube, daß Du recht hast mit der Zugänglichkeit. Damals hat es mich nicht im geringsten gestört, daß man erst am Ende des Adventures merkte, daß man etwas im ersten Screen vergessen hatte. War doch super, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, neuer Anlauf (es ist den meisten Lesern hier ja sicherlich nicht unbekannt, daß man als Schüler in den 80ern ECHT Zeit hatte). Heute würde mich sowas auch nerven.
Allerdings fand ich die Geschichte und die Ungewöhnlicheit eines Adventures immer spannender als den „Flow“. Sierra war da einfach mutiger (trotz des Ausmelken seiner Franchises), was natürlich das Risiko beinhaltete, einen Schmu wie das im Podcast schon erwähnte Colonels Bequest zu bekommen – ich glaube, die Hauptaufgabe hier war, alle 3 Minuten hinter einem falschen Bild Leute zu belauschen. Aber es gab natürlich auch Perlen wie das wunderbar morbide Manhunt oder interessante Art-Entscheidungen wie die schwer südstaatenlastige Erzählstimme in Gabriel Knight.
Labyrinthe und Physik-Rätsel assoziere ich immer mit mit Indy 4. Maniac Mansion fand ich auch recht verwirrend. Grim Fandango war für mich aufgrund der nervigen Steuerung ein einziges Labyrinth. Bei Sierra fällt mir dagegen hier nur KQ6 ein. Habe aber vielleicht auch was verdrängt.
Monkey Island 2 und Steam: Ich finde das Spiel für heute nur noch schwer erträglich. Sehr behäbig und ein Humor, der sehr, sehr nerdig ist. Dennoch konnte ich es flott durchspielen, weil ja die meisten Rästellösungen noch im Gedächtnis vorhanden waren. Bislang dachte ich, die Durchspielrate bei Steam wäre ein Indiz, daß mehrere wie ich denken und deswegen vorher abbrechen. Hier muß ich aber ein wenig zurückrudern: Ich habe mir ein paar andere Games angegeguckt und überrascht festgestellt, daß es da ähnlich ist. Irgendwie spielt keiner mehr seine Spiele durch !?
VG
„Ich denke der wichtigste Grund warum die LucasArts’ Adventures positiv im Gedächtnis geblieben sind, liegt (zumindest ab 1990) darin, dass sie aufgrund ihrer Designphilosophie“
Ich denke, das liegt vor allem am damaligen Allstar-Lineup. Heute mögen Mitleser das für einen Witz halten, aber LucasArts standen vor etwa 20 Jahren mal im Ruf, noch nie einen Flop gelandet zu haben – nicht nur bei Adventurespielen. Sierra sind sicherlich Pioniere, und sie hatten Ideen, die bis heute nie wieder aufgegriffen worden sind: „Nancy Drew“ war eine interaktive Mörderhatz, ein unabhängig von den Spieleraktionen stetig weiter laufendes Bühnenstück, in dem die Mörderjagd das eigentliche Rätsel ist, keine Inventar- und Logikrätseleien Schema-F, wie sie viele heutige Studios heute im Dutzen runterrasseln. Ein Rätsel, das man Ende, wenn man denn aufgepasst hat, lösen kann – oder auch nicht. Oder Police Quest: Das war nicht nur ein „Adventure“, das war die Simulation des Polizeialltags, inklusive Verhör, Streife-Fahren und Pausen im Donut-Cafe – in einer modernen Engine würde das heute wohl ein wenig wie L.A. Noire aussehen. Überhaupt, die alten Adventures: Selbst Lucas Arts multiple Hauptcharaktere in Maniac Mansion mit unterschiedlichen Fähigkeiten und vermeintlich „lebendige“ Pseudo-Echtzeitumgebung werden heute höchstens mal von Indies aufgegriffen.
Zurück zum Thema: Bis auf vielleicht Gabriel Knight gab es kaum eine Sierra-Reihe, die so flott geschrieben ist wie das, was Tim Schafer oder Steve Purcell hingekriegt haben – gerade Schafer ist noch heute für seine abgefahrenen Ideen bekannt, die noch lange nach dem Spielen im Gedächtnis bleiben. Dazu zählen Michael Land und Peter McConnell noch heute zu gut gebuchten Komponisten der Branche. Und über die Zeichenkünste eines Bill Tiller muss man wohl nicht viel sagen – ein sonderlich guter Spieledesigner scheint er hingegen nicht zu sein, wenn man sich die Reaktionen zu A Vampyre Story abseits dessen hübscher Optik ansieht.
Hey, das Nancy Drew von Sierra kommt, war mir nicht bekannt. Mir sind gelegentlich Spiele mit diesem Namen bei Steam aufgefallen und ich dachte immer, das sei mehr was für Kinder. Lohnt sich ein Probekauf?
Wie oben geschrieben: Ich fand die LucasArts Sachen immer ein wenig behäbig, da die Story nie so meins war. Einen eigenen Stil hatten die aber sicherlich, was meines Erachtens vor allem an der Grafik gelegen hat. In dem Zusammenhang: Ich würde mir Vampyre Story mal angucken – das fand ich recht flott inszeniert. Es lebt aber mehr von den Dialogen und der Umgebung – die Rästel sind eher nebensächlich (womit wir wieder bei Sierra sind…).
Tim Schafer: Daß viele seine Art mögen, zeigt ja der Kickstarter-Erfolg. Aber die letzten Spiele von ihm waren aber doch eher mittel (wobei ich sicher bin, daß ganz viele Psychonauts ganz toll fanden – ich habe es zwar gekauft, werde es aber bestimmt nicht durchspielen). Hätte er weiter Adventures gemacht, hätte mir vielleicht irgendwann eines gefallen… Aber die Chance ist ja jetzt da.
Abschließend: Es ist richtig schade, daß zwei so klasse Firmen wie Sierra und auch LucasArts (ich argumentiere irgendwie in den letzten Posts immer gegen die, aber Day of the Tentacle war natürlich im Vergleich zum Rest auf dem Markt einfach klasse!) gestorben sind, zumindest was Adventures angeht. Warum LA nicht einfach mal statt Star Wars 338 ein Zak McKracken 2 rausbringt, verstehe ich echt nicht. Ich bin mir sicher, daß der Markt (Leute, die den ersten Teil mit Freunden und Freude gespielt haben) da ist. Ich würde es unbesehen kaufen.
VG
Ich bin dafür, dass ihr eine Zwischenfolge zum WASD-Magazin macht :)
Wieder ein sehr interessanter Podcast, und zum gefühlten 156938sten Mal höre ich Schwärmereien zu den Legend-Adventures, allen voran zum Herrn Eric the Unready.
Eine (lange) Sonderfolge zu den Legend-Adventures und was damals ihre Faszination ausmachte wäre wirklich angebracht. Ich kann mich noch gut daran erinnern dass diese Spiel zu einer Zeit herauskamen, als Adventures mit grafischem Interface und ansprechender Präsentation (sprich: ohne Textwüsten) auf dem Vormarsch waren. Auf mich wirkten die Legend-Adventures altbacken und irgendwie von gestern. Die Screenshots sahen schon abschreckend aus, da konnten auch die sehr hohen Wertungen der Magazine nichts mehr dran ändern.
Da wirds wohl einigen wie mir ergangen sein. Gerade darum würde ich ein Special zu den Legend-Adventures begrüssen. So kann ich besser nachvollziehen was ich „damals“ alles verpasst hatte, als ich böser Banause mich den SCUMM-Adventures zugewendet hatte. ;)
Da der Herr Lott die Legend-Sachen so mag und auch hier wieder einige Andere diese positiv erwähnt haben, kann es ja über kurz oder lang nur auf eine Legend- oder Eric-Folge hinauslaufen.
Wie wäre es, wenn ihr nach dem Gastspiel von Boris in dieser Folge vielleicht den Anatol Locker dann für ein kleines Einsprengsel einladet? Ich weiß zwar nicht, inwiefern ihr „direkt“ mit ihm was zu tun hattet oder ob ihr überhaupt miteinander in mehr als professionellem Kontakt steht, aber da er in der Spieleveteranenrunde immer sofort Feuer und Flamme ist, wenn es um Legend oder Text-Adventure im allgemeinen geht, wäre ein Beitrag eines (noch!1!) älteren und (noch!!!!11!) weiseren Mannes vielleicht eine schöner Extra-Beitrag zu euren oder in diesem Fall wahrscheinlich eher den Gunnarschen Ausführungen, zumal zu befürchten ist, daß Christian sonst zu ehrfürchtigem Schweigen verdonnert sein wird, auch ohne Gastredner. ;)
Mal wieder sehr unterhaltsam während des Powerradelns. Übrigens meine ich mich zu erinnern, dass man in Zak McCracken einen Benzinkanister finden konnte, dann aber die Kettensäge fehlte ;)
Ähem, Zak McKracken. *hust*
hat das christian nicht sogar im podcast auch gesagt?^^
Zu den Legend-Adventures wäre ein eigener Podcast wirklich schon fast überfällig. Aus den ganzen „Eric the Unready“-Schnipseln, die schon in den anderen Episoden stecken, kann Christian fast einen eigenen Podcast schneiden ;-)
Thomas Jefferson ist bei der Versammlung fehl am Platze. Er war während des Verfassungskongresses als Botschafter in Paris. Zudem sind die ersten 10 Verfassungszusätze, die sogenannte Bill of Rights, auf Jeffersons Betrieben im ersten Kongress verabschiedet worden. In seiner Anwesenheit wäre also der erste Verfassungszusatz bereits Teil der Verfassung gewesen.
Aber hey: Es ist halt ein Spiel und muß als solches funktionieren. Daszu ist jedes Mittel Recht.
Jetzt muss ich doch wieder Maniac Mansion rauskramen… *seufz* wenn nur nicht immer so Quatsch wie Uni dazwischen kommen würde ;-)
Wenn ich mich recht entsinne, war das erste LA-Spiel mit Sprachausgabe Indy 4. Wobei auf der Diskettenversion nur das Intro synchronisiert war. War bei DOTT aber auch so.
Indy 4 hatte keine Sprachausgabe im Intro, da bin ich mir sicher. Ich habe die Disk-Version zigmal gespielt, vor allem wegen des brillanten Intros. Leider blieb Indy stumm. DOTT war definitiv das erste LucasArts-Spiel mit Sprachausabe.
Ich fürchte, da muss ich widersprechen. Die Floppy-Version von Indy 4 hatte wirklich gar keine Sprachausgabe, auch nicht im Intro, das stimmt. Zumindest die englische CD-Version (und die Demo dazu) allerdings schon. Ich glaube zwar, dass diese auch noch vor DOTT herauskam (Mai ’93 vs. Juni ’93), aber das ist unerheblich, denn ich würde sagen, dass das erste LucasArts-Adventure [1] mit Sprachausgabe weder das eine noch das andere war, sondern die CD-Version von Loom [2].
[1]
Wenn man alle LucasArts-Spiele betrachtet, wäre vor Indy 4 zumindest auch noch X-Wing zu nennen.
[2]
Mit den Einschränkungen, dass die CD-Version von Loom nicht von LucasArts selber sondern von Mindscape gemacht wurde, wenn ich mich recht entsinne, und dass diese CD-Version weniger Textzeilen enthielt als die Floppy-Version, da die Sprachausgabe dort bizarrerweise als Red-Book-Audio gespeichert war, was eine Beschränkung auf rund 70 Minuten Dialog zur Folge hatte.
Ich habe noch 2 Links beizusteueren.
Der erste gaaaaanz speziell für Christian, auf dass er den Lott der Lügen strafe (habe auch nur 4 sekunden gebraucht ;) )
http://colonelsbequest.net/extras/Merchandise
(nach unten scrollen)
und für diejenigen die es interessiert. Der LetsPlayer (ob das auch irgendwanmal im Duden erscheint?) Gronkh fabrieziert grade ein Retro-LetsPlay zu Day of the Tentakel:
http://www.youtube.com/watch?v=W_zvSH0r3j0
Salute
Björn
Tollen Podcast stellt ihr hier auf die Beine!:-) da kann man so schön in Erinnerungen schwelgen. Und ja, was für Zeiten, als man fast verzweifelt ist, wenn man irgendwo nicht vorran kam & kein Internet weit und breit, um einen zu retten. Blablabla, wollt nur sagen: ihr macht nen tollen Job & euer Besuch bei GameOne war auch echt klasse!
Ein Toller Podcast, ich weiß auch noch wie ich öfters die Villa bei der Passwortabfrage in die Luft gesprengt hatte um zu sehen was passiert ^^
Ich finde gar nicht so sehr, dass das Wegkommen von der Verbsteuerung so ein Frotschritt ist. Was dejn Komfort angeht schon aber ich finde so gehen auch eine Menge toller Rätselmöglichkeiten und witziger Ideen verloren. Ich denke da an Fate of Atlantis wo sich das „Schau an“ Verb in völliger Dunkelheit in „Berühre“ ändert. Oder bei Monkey Island 2 als man mit Wally in Ketten liegt und alle Verben plötzlich nur noch „Spucke“ heißen. Ich denke auch an einen Szene aus Simon the Sorcerer 2. Da bin ich einfach nicht an einem Wachung vorbeigekommen. Ich habbe jedes Item mit ihm kombiniert und einfach alles versucht um den verdammten Hund loszuwerden. Die Lösung war den Hund zu nehmen. Da Simon ein Zauberer ist konnte er ihn in ein niedliches kleines Hündchen verwandeln und ihn dann in seinen Hut stecken. Das ist zwar kein besonders cleveres Rätsel aber mit einer kontextsensitiven Steuerung sind solche Experimente nicht möglich. Vorteile der neuen Steuerung zeigen sich natürlich dann, wenn das Spiel durch die Verb Steuerung zwar dutzende Kombinationsmöglichkeiten bietet aber sie nicht nutzt und man dem Charakter immer nur ein „Das geht so nicht“ entlocken kann.
Natürlich ist es ohne Kontext schwer (und insofern verteufle ich das ganze System, nicht nur die Übersetzer und/oder Sprecher, die dennoch ebenfalls viel zu oft viel zu schlecht sind) und Wortspiele sind immer schwer rüberzuretten.
Wenn’s mal ein Witz nicht rüberschafft weil er es schlicht nicht kann (z.B. „rodden berries“ in Futurama), ist’s ja nicht so schlimm – außer Gelächter weist einen darauf hin, dass da einer sein sollte -, aber es stört gewaltig wenn es eine mehr oder weniger exakte Entsprechung im Deutschen gäbe und der Übersetzer diese offenbar nicht kennt oder nicht dem Publikum zutraut und stattdessen eine holprige Übersetzung abliefert, die oft genug sogar den grundsätzlichen Sinn total entstellt.
Mein liebstes Beispiel (da ich eher bis vollends anspruchslose US-Serien eher abends im dt. TV sehe als auf Englisch, während ich ansonsten bei Büchern, Filmen und Spielen grundsätzlich wann immer möglich auf die Originalversion beharre) ist aus einer frühen „Desperate Housewives“-Folge, in der Bree ihren Sohn eigentlich als „sodomite“ beschimpft, im Deutschen aber daraus „Homosexueller“ gemacht wurde, was doppelt verschissen ist, weil sich ihr Mann explizit über ihre Wortwahl aufregt.
„And they said“ ist nie „Und da sagt man“, da kann man die Schuld nicht auf Excel-Tabellen schieben. „And they say“ wär das. Einfach schlampig.
Und um ein Beispiel lange nach diesem Podcast zu nennen: Die dt. ÜS von „The Walking Dead: 300 Days“, in deren „Genuss“ ich dank der Leutchen von GameTube gekommen bin, ist auch in absolut jeder nur erdenklichen Hinsicht derartig grottig, dafür gibt’s keine Entschuldigung mehr.
Bzgl. Root Beer: Malzbier (was mir als Ösi übrigens auch nur aus den deutsch( übersetzt)en Medien vage was sagt) ist eine adäquate Übersetzung wenn der Unterschied nicht von Bedeutung ist (z.B. Sammeln von Zutaten ohne Rezept). Genauso, wie Lebkuchen oder Pfefferkuchen in der Regel problemlos für Gingerbread herhalten kann. Ich geb ja auch nicht bei jedem Apfel oder Brot, das irgendwo vorkommt, gleich die exakte Sorte an. (Finde es zudem idiotisch, dass Heidelbeeren in Mehlspeisen bei uns zur Hipster-Anbiederung durch die Bank als Blueberry bezeichnet werden.) Es als Root Beer stehen zu lassen ist aber immer noch besser als „Wurzelbier“.
Erinnert mich mal wieder an die „The Big Bang Theory“-Folge, in der Graphic Novels zu „illustrierten Romanen“ verballhornt werden. Sorry, ein Roman mit ein paar Bildern ist etwas gänzlich anderes als (die hübsche neue Bezeichnung für) ein Comic in Buchbindung. Da war wer zu faul zur Recherche.
Und dass neuere Adventures prozentuell gefühlt mehr individuelle Reaktionen zu allen möglichen Aktionen haben, erscheint mir nicht weiter schwer, da es letzterer weniger gibt.
Mit wenigen Ausnahmen gibt es doch seit über zehn Jahren nur mehr „Interagieren“ und „Inspizieren“, wenn überhaupt so viel – i.d.R. kann man über die Hälfte der Hotspots nur anschauen und vielleicht noch mit einem Gegenstand kombinieren.
Die Möglichkeiten einer breiteren Verbenauswahl wurden zwar mit Ausnahme vielleicht von Drücken und Ziehen sehr selten genutzt (z.B. eine einen Spalt breit geöffnete Tür zu öffnen um durchzugehen oder zu schließen um nicht entdeckt zu werden, oder jemandem ein Abflussrohr zu geben oder ihm eines mit selbigem überzuziehen, oder eben Gegenstände in die eine oder die andere Richtung zu verschieben), aber SCUMM mit einer handvoll Verben und Icon-Inventar (und Einblendung der Namen von Hotspots, wenn man den Bildschirm danach absucht) war mir immer am liebsten und die klassischen SCI-Icons sind doch wohl das absolute Minimum.
Heutzutage kann man nicht mehr probieren, z.B. in irgendwelche Löcher hineinzurufen, außer das Spiel gibt es einem explizit vor. Weniger mögliche Fehlversuche, aber auch weniger Freiheit. Stattdessen sollten die Möglichkeiten mehrerer Interaktionsarten lieber mit mehr Kommentaren und mehreren Lösungswegen besser ausgeschöpft werden.
Ich erwarte mir diesbezüglich recht viel von Mage’s Initiation; mal schauen, ob es in der Hinsicht die erhoffte Offenbarung wird.
0,02 €
„Das ursprüngliche Root Beer wird aus der Wurzelrinde des Sassafrasbaumes gewonnen.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Root_Beer
So noch einen durch :)
Ich persönlich hätte jetzt auch Monkey Island ausgegraben, aber da warte ich mal geduldig, bis Euch die Lust dazu packen sollte, hehe!
Maniac Mansion hab ich natürlich noch in sehr guter Erinnerung, aber eher nicht wegen dem Humor, sondern weil ich es so gruselig fand. Also das, was da eher im Spiel untergeordnet mit eingefügt war, für den Humor war ich damals noch nicht so zu begeistern irgendwie. Aber alleine schon die Möglichkeiten, dass man in „Echtzeit“ gefangen genommen werden konnte, war wirklich schaurig…
DOTT habe ich jetzt auch wegen den von Euch richtig erwähnten Elementen in Erinnerung, was ich damals als sehr abstrakt empfand. Egal ob Humor oder Rätsel, ich habe das Spiel dann eher mit Lösung durchgespielt, weil ich ab der Hälfte die Geduld verlor. Heißt aber auch, dass es seiner Zeit ein bisschen voraus war, was wiederum im Nachbetrachten gar nicht als so schlecht zu verstehen ist.
Natürlich ist gerade das Spieleduo absoluter Kult, nur war mir Monkey Island damals runder und nachvollziehbarer gestaltet worden. Ist aber Kritik auf hohem Niveau, weil jedes Spiel auf seine Weise seinen Reiz hatte, auch die Indys oder Sam & Max.
Die deutsche Version war mir damals egal, auch wenn ich bei Euren Soundschnipsel schon erschrocken bin, wie billig das teilweise klingt. Da nehme ich dann gerne MI 3 zur Hand, das war wirklich sehr gut vertont und soweit ich weiß gut übersetzt.
Ich fand MM damals sehr gruselig durch den Stil. Dott hat mir durch die Darstellung der Charaktere und des Hauses das ganze Sympathischer gemacht.
Ich weiß gar nicht mehr welche Version(en) ich gespielt habe. Ich weiß, dass ich erst keien Sprachausgabe hatte und es auf jeden Fall auch engliscg gewesen sein muss, denn ich weiß noch, dass wir damals keinen Schimmer hatten was „fake barf“ sein sollte (weswegen wir den Anfangsgag von Spaceballs auch erst später verstanden haben). ^^
Habe vor kurzem noch mal Day of the Tentacle durchgespielt. Ich muss wirklich sagen, dass es mir hundertmal lieber ist als die meisten Adventures, die da heute so released werden, mit Ausnahme der Monkey Island Reihe. Es ist ja nicht nur der Humor, sondern insgesamt die ganze Atmosphäre durch die genialen Charaktere. Ich hoffe wirklich, dass da irgendwann noch mal was im Stil von Maniac Mansion oder DOTT rauskommt.
Wo ich diesen Podcast gerade höre fällt mir eine frage für die Podcast Zukunft ein.
Und zwar die Frage ob es zu passender Zeit, wenn die Spiele-Reihe genug gealtert ist, auch einen Podcast zu „Deadalic“ bzw. „Deponia“ und/oder „Edna bricht aus“ mit „Harveys neue Augen“ gibt.
Oha, dafür müssten wir aber sehr alt werden! Ich will das nicht ausschließen, aber ich würde an deiner Stelle in den nächsten 10 Jahren nicht allzu viel Hoffnung darauf legen.
ENDLICH: DIE AUFLÖSUNG DES SCHMIDT’SCHEN STEAK-RÄTSELS
Inventar: Steak, Bleistift, Luftballon
Aufgabe: Iss das Steak!
LÖSUNGSWEG:
Betrachte rohes Steak
Benutze Luftballon
Benutze statisch aufgeladenen Luftballon mit rohes Steak
Sprich mit reanimiertes Steak
Wähle Dialog 2:
*Hallo Steak! Rate mal was aus dem großen Lucas Arts geworden ist!*
Betrachte leicht zermürbt aussehendes Steak
Benutze Bleistift mit Luftballon
Betrachte sehr zermürbt aussehendes Steak
Gebe Bleistift an sehr zermürbt aussehendes Steak
Ziehe Bleistift aus total zermürbtes Harakiri-Steak
Iss zart-mürbes Steak
Das war’s!
http://shesaware.com/activity/p/320619/
http://www.61bbw.com/home.php?mod=space&uid=765834&do=blog&quickforward=1&id=1415719
Großartige Folge ^^ Aber die deutsch Synchro find ich super. Liegt vielleicht auch an der rosaroten-retrobrille aber ich habe da schöne Erinnerungen daran ^^.
„Was hast du nun wieder angestellt du neugieriger…Milchtoast“ :)
Die DOTT Remastered Version für Linux habe ich mir pünktlich zum Release Mitte Juli bei GOG.com gekauft. Das Spiel habe ich bislang noch nicht spielen können. Jetzt wo ich mir aber das Game installiere & spielen möchte, habe ich die Folge ein zweites Mal gehört.
Fazit: Es war wieder einmal ein sehr unterhaltsamer ‚Ohrenschmaus‘ und der Gastkommentar von Boris Schneider-Johne sehr interessant. Zudem liebe ich Maniac Mansion! Auch wenn ich es damals auf meinem C64 nie durchgespielt habe. :)
Maniac Manson habe ich damals auf dem C64 durchgespielt. Dazu habe ich aber einige Jahre benötigt.
Habe aber es aber nur mit Bernhard geschafft. Die anderen beiden Figuren waren da unwichtig.
Andere Lösungswege habe ich nie gefunden.
Creed = credo = Grundsätze eines spirituellen Glaubens
Eine Merkwürdigkeit der deutschen Sprachausgabe von DOTT scheint noch niemand bemerkt oder erwähnt zu haben: die Diskettenversion, bei der nur der der erste Teil vertont war, hatte nämlich ganz *andere* Sprecher, als die spätere CD-Version. Ich fand die ursprünglichen Sprecher eigentlich ziemlich gut (vor allem Hoagie), mochte aber die spätere Vollvertonung überhaupt nicht, da wie oft kritisiert viel zu unmotiviert.
Leider habe ich keine Ahnung, ob man heute noch an die Ursprungsversion gelangen kann…
In dem Interview zu Thimbleweed Park erzählt Ron Gilbert einige nette Details zu Maniac Mansion. Sehenswert.
https://youtu.be/KgzWorfLjeE
Nun höre ich also Jahre zu spät eure Podcasts, lese Jahre zu spät die Kommentare, und fühle mich doch sofort aktuell (und über 30 Jahre jünger :) Wenn ich nicht aufpasse, bekomme ich Pickel.)
Eure Diskussion um das beste LucasFilmGames-game ist sowas von zutreffend, und sicher für mich völlig falsch.
Mein Erinnerungs-Highlight ist klar The Dig. Kein Spiel blieb mir allein schon wegen der Stimmung und der Musik länger in Erinnerung.
Mein Spiel-Highlight war klar Zac Mckraken. Nie war ich überraschter. Was es da alles Neues gab! Und, wenn ich mich richtig erinnere, alles auf vier Disketten! Unglaublich.* Mehrere Figuren steuern, als Vogel Rätsel lösen, der Humor! Wochenlang, Monatelang fesselten die Rätsel. es gab ja kein Internet mit Lösungen. Nur einmal monatlich die ASM, und meist war ich dann schon weiter und hing woanders fest. Aber Zac liess mich nicht los.
Natürlich habt ihr Recht: Technisch und inhaltlich (Story, Grafik, Musik, Steuerung – alles eben) sind die jüngeren Spiele klar besser.
Dennoch: Ich erinnere mich gerne an die „simplen“ Anfänge, und wie sie mich ergriffen.
Ein Vergleich: Der allererste Star-wars-Film im Kino. Ich sass da und schloss den heruntergeklappten Mund nach etwa 20 Minuten. WOW!
Aber abgesehen von diesem Gefühl der Überwältigung habe ich alles vergessen. Als Ereignis eine Wucht. Als Film… eher schlecht.
Lieben Gruß,
Friedhelm
*Noch umwerfender war eingentlich nur, was die Jungs aus der Cracker-Szene als Vorspann auf die Disks kopierten. Nur acht frei bewegliche Sprites auf dem C64? Hahaha… Nur für profo-Programmierer, aber nicht für Cracker.
Ich höre euch schon seit Ewigkeiten und bin seit 2015 Unterstützer.
Ich höre Folgen mehrmals – einfach zur Unterhaltung. Vorallem bei Hausarbeit. So wie gerade.
Und da höre ich bei 23:50 doch, wie sich Gunnar amüsiert, das er sich nicht vorstellen kann, das es Menschen gibt, die euch kennen, aber nicht Borris.
Siehe da: ich bin so einer ;)
Ich bin 1991er Baujahr, kenne die meisten Spiele, die ihr besprecht nicht oder nur aus Erzählungen.
Danke, das ihr diesen Podcast macht und ich freue mich jedes mal, wenn mein Podcatcher zeigt, das was neues da ist.