Folge 14: Schlechte Spiele!
Autobahn Raser*, denkt Christian Schmidt und spürt einen bohrenden Schmerz im Mausfinger und im Herzen. Cryo Interactive*, denkt Gunnar Lott, und ein Schatten legt sich über sein Gemüt, als würden tausend Spieletesterseelen gleichzeitig aufschreien. Aber es hilft nichts, da müssen sie durch: Die Chronistenpflicht verlangt, sich nicht nur den Perlen, den funkelnden Juwelen der Spielekunst zu widmen, nein, auch die schlimmen Dinge sollen nicht un-erinnert bleiben.
Und sei es nur als Warnung an künftige Generationen.
Wer auf den Startbutton klickt, spürt den Schmerz:
P.S.
Den Podcast gibt’s natürlich auch auf iTunes oder gleich als Feed.
P.P.S.
[Service für Nachleser]
Erwähnte Spiele, nicht alle davon schlecht: Pro Evolution Soccer 2008, Hot Business, Patrizier, Moorhuhn, Die Rache der Sumpfhühner, Die Siedler IV, Die Siedler: Hiebe für Diebe, 1982: Schwarzmarkt DDR, 101: Die 101. Airborne in der Normandie, Tribal Rage, Hesperian Wars, Konung: Legends of the North, Fields of Fire, Brink, Resident Evil 5, Medal of Honor, Airfix Dogfighter, Autobahn-Raser, Autobahn-Raser II, Urlaubsraser, Europa-Raser, Taxi-Raser, USA-Raser, London-Raser, Fable, X³: Reunion, X: Beyond the Frontier, Wing Commander: Privateer, X²: The Threat, Hearts of Iron, BioShock, GTA-Serie, Singularity, Enslaved: Odyssey to the West, Eternal Sonata, Metal Gear Solid, Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots, Minecraft, Prison Tycoon, Prison Tycoon 2: Maximum Security, Prison Tycoon 3: Lockdown, Autobahn-Raser IV, Kingdoms of Amalur: Reckoning, Seafight, Kultan, Ikariam, Faust: Die sieben Spiele der Seele, Der Ring des Nibelungen, Dune, Dune II, Wall Street Trader, Silverfall, Mario Bros., Ico, Star Wars: Knights of the Old Republic, The Elder Scrolls V: Skyrim, Flashback: The Quest for Identity, Another World, Sonic the Hedgehog, Silent Hill, Braveheart, Shogun: Total War, NippleGate, Hot Dogs Hot Girls, Rotlicht Tycoon, Lula-Serie, Command & Conquer, Harry Potter, LEGO-Umsetzungen.
Erwähnte Firmen: Cryo Interactive, Koch Media, Blue Byte, Empire Interactive, Davilex, Raven Software, THQ, Bigpoint, Gameforge, Activision, Blizzard, Electronic Arts, BMS Modern Games, Westwood Studios, Monte Cristo Multimedia, Delphine Software, Zynga, Crytek, Ocean Software, Traveller’s Tales.
Erwähnte Personen: Klaus Heid, Jörg Luibl, Jörg Langer, Petra Schmitz, Heinrich Lenhardt, Martin Deppe, Mick Schnelle, Alexander Vesely, Rogier Avis, Collien Fernandes, Bernd Lehahn, Peter Steinlechner, Stéphane Picq, Patrick C. Lück.
Treuer Durchwühler des Lottschmidt’schen Geredes und Chronist: Anym
Klasse Thema! Ich muss aber zugeben, dass ich als kleines Kind Autobahn Raser gerne gespielt habe. Leider ist inzwischen die CD kaputt gegangen, sodass ich dieses phänomenale Erlebnis nicht wiederholen kann. Mir als Informierten fällt natürlich auf, dass Christian Schmidt kürzlich einen Artikel über schlechte Spiele in diesem Zeitschrift/Buch- Experiment WASD geschrieben hat, was sicherlich dazu führte dieses Thema auch mal im Podcast anzusprechen.
Super Podcast und wirklich unterhaltsam! Und HEY! ihr könntet mal ne Folge über Filmumsetzungen machen! Wär das nicht klasse?? :D Ich hätte mir aber zu dem Podcast wirklich noch einige mehr Titel gewünscht, auch weil ich ja selbst einige Fehlkäufe getätigt habe und man sich jetzt noch mal richtig darüber aufregen hätte können! :) Ansonsten weiter so!
Ginge ja auch andersrum, siek önnten nebenher noch über FIlmumsetzungen von Spielen reden :D
Hm, Filmumsetzungen…! GUTE IDEE! :D
Was für eine Ironie. Der Name dieser Folge (Schlechte Spiele) hat mich bis heute davon abgehalten mir diese anzuhören! Interessant ist die Aussage von Gunnar (01:08:30) – “Filmumsetzungen wäre eine Überlegung für einen eigenen Podcast.”. Die von Chris erwähnten …in den nächsten 10-12 Folgen, dürften jetzt mittlerweile erreicht worden sein. ;-)
Eine Folge zu Filmumsetzungen fände ich immer noch spannend. Mit dabei sollten auf jeden Fall sein: Alien 3, Batman, Terminator 1+2, Total Recall (C64), RoboCop, Dune, Hudson Hawk, Die Hard (PS One), Rambo II und Ghostbusters.
Hmtja. Wir machen ja nicht mehr so gern so Sammelfolgen, da bleibt immer zu viel am Wegesrand liegen.
Baldurs Gate! :(
Schlechte Spiele kommen von Cryo. Nur zwei Worte: Pax Corpus.
Danach hab ich nie wieder etwas von der Firma angefasst.
Aber schön dass Herr Lott inzwischen über eine bessere Aufnahmetechnik verfügt. Allerdings sollte ich nun den Podcast nicht mehr mit Kopfhörern lauschen, Herr Lott’s PC-Lüfter ist einfach zu laut und bei Herrn Schmidt fährt alle paar Minuten eine Straßenbahn oder ein Bus vorbei. xD
Ich muss zugeben mit dem ersten Autobahn Raser viel Spaß gehabt zu haben, war auch meiner Erinnerung nach eines der wenigen Rennspiele damals welches 3D Beschleuniger unterstützte. Und kostet im Saturn beim Erscheinen damals wirklich nur 34,95 DM. Grottenschlecht und trotzdem spassig. Sowas.
Bei euren vorgelesenen Verissen von damals habe ich echt Lust meine alten Gamestar Zeitschriften mal wieder vom Dachboden zu holen und durchzublättern. Von Ende 1998 bis mitte 2003 sollte ich alle haben. Mal schauen was mir da noch für literarische Ergüsse begegnen. An den gereimten Fausttext erinner ich mich sogar noch, hat dem Spiel aber damals auch nicht geholfen. (39% oder 49% ? Cryo eben).
Meint Herr Schmidt bei Monte Cristo’s Schwanengesang “Silverfall”? Aber auch die City Life / Cities XL Serie von denen war/ist doch relativ erfolgreich.
Ihr beide werdet immer mehr zum Statler und Waldorf der Spielejournalisten. Fehlt nur noch die Loge. Und ein schönes Doktorbild übrigens. Mal wieder Schnupfen geheilt? xD
Super Podcast! Die vielen unterschiedlichen Definitionen eines schlechten Spiels habt ihr gut hinbekommen. Am Interessantesten finde ich die Spiele, die extrem hohen Erwartungen nicht entsprechen, und dadurch als “schlechtes” Spiel in Erinnerung bleiben, obwohl sie für sich betrachtet mehr als ordentliche Spiele sind (Beispiel: Dragon Age 2) – vielleicht widmet ihr denen mal noch einen eigenen Podcast?
Ein interessantes schlechtes Spiel würde ich hier noch nennen: Sin Episodes 1: Ermergence, die erste von genau einer Episode (warum wohl) dieses Shooter-Nachfolgers. Es kombiniert diesen von Gunnar Lott erwähnten “Fable 1” Effekt mit dem von Christian Schmidt genannten Grund, dass ein Spiel einen durch extremen Schwierigkeitsgrad am Fortschritt hindert (in den letzten paar Leveln wurde das Spiel durch einen “errechneten” Schwierigkeitsgrad, der zudem noch fehlerhaft war, nahezu unspielbar schwer). Es ist meine Kandidat für das schlechteste Spiel aller Zeiten. Hier kommt fast alles zusammen: Nachfolger eines damals sehr guten Spiels: extrem enttäuschte Erwartungshaltung, Die verfehlte Anspruchshaltung einen Blockbuster zu schaffen, Bugs und Fehler ohne Ende, völlig überzogener Schwierigkeitsgrad, veraltete Grafik, schlechte bzw. nicht vorhandene Story, Sargnagel einer Serie, und und und.. Dennoch habe ich mich damals nach mindestens 500 gescheiterten Versuchen durch das Spiel gekämpft. Im Nachhinein betrachtet habe ich keine Ahnung mehr wie das Spiel mich dazu motivieren konnte.
Von Cryo Interactive stammt ja neben Dune übrigens auch Lost Eden, das für mich genau wie Dune eines der schönsten Beispiele für Spiele ist, welche eine vermasselte Spielmechanik durch Stimmung und Atmosphäre (u.a. durch Musik) vollkommen überlagern und daher eben doch zu einem guten Spiel wird, so schwer es vielleicht auch fällt, das zuzugeben.
Nunja, von vermasselter Spielmechanik zu reden finde ich jetzt etwas übertrieben. Die Spielmechanik von Dune ist eigentlich ganz gut. Klar ist sie gewöhnungsbedürftig, aber definitiv nicht schlecht. Es gibt allerdings ein paar kleine Schnitzer die ein klein wenig nerven:
-Man muß zum senden des Spices in den Palast zurückkehren (und zwar immer, auch dann wenn Paul über mentale Kräfte verfügt.)
-Man kann den Fremen keinen direkten Befehl zum holen von Ausrüstungsgegenständen geben, sondern muß sie umständlich in die Nähe des Objekts schicken und dann Ausrüstung suchen lassen.
– Beim Spionieren ist es ähnlich: Erst ans äusserste Ende des Territoriums, dann Spionieren.
Der Rest ist ein gelungener Mix aus Strategie und Adventure.
Hmm, das mag an meinem Kopfhörer liegen, vielleicht werde ich auch verrückt … aber kann es sein, dass, immer wenn Gunnar spricht, im Hintergrund ein dumpfes, bongotrommelartiges Klopfen und Rumoren zu hören ist?
Womöglich ein neuer Fall von “Der Lott kriegt das mit der Software nicht hin”? ;-)
Das Spiel mit “S” ist Silverfall. Beweis- bzw. Nostalgiefoto: http://dl.dropbox.com/u/9832259/silverfall.jpg
Das schlechteste Spiel aller Zeiten: Ganz klar ZOIDS auf dem C64!
(http://www.krimskram.de/spieletests-c64/html-tests/c64_spieletests_zoids.htm)
Das Spiel war einfach unspielbar, denn trotz Anleitung und stundenlangem Probieren war mir einfach nicht klar, was man überhaupt machen soll. Man bewegt ein 4 Pixel großes Sprite hin und her und nach wenigen Sekunden ist Game Over.
“Spielen” musste man es aber trotzdem, weil die Musik von Rob Hubbard einfach göttlich ist!
Super Podcast!
Könnt ihr nicht noch eine kleine Folge nachreichen in der ihr über die Spiele mit der größten Fallhöhe redet? Als ich mein Spiele bei denen große Erwartungen noch größer enttäuscht wurden? Würde mich mal interessieren, was zwei Spieljournalisten dazu zu sagen haben :-).
Macht weiter so!!!
Ihr habt leider zwei sehr wichtige “schlechte” Spiele vergessen: “Ultima 8” und “Ultima 9”.
Mir hat diese Folge weniger gut gefallen. Vor ein paar Podcast (More Kickstarter) meinte ich noch, worüber ihr beide redet sei für mein Hörvergnügen völlig egal, jetzt bin ich mir nicht mehr ganz so sicher. Ich fand, das war ein Thema, das sich in der Theorie lustiger und interessanter anhört als es in Wirklichkeit ist. Die meisten schlechten Spiele sind eben zurecht vergessen und es gibt auch nicht viel zu ihnen zu sagen.
Darüberhinaus war die Auswahl der erwähnten Spiele auch recht willkürlich und zu umfangreich. Es war einfach eine Haufen vergessenswerter Spiele unter vielen, ohne dass sie besonders kurios wären, durch sonst etwas hervorstechen würden oder irgendwelche Gemeinsamkeiten hätten. Da wäre mir ein Podcast zu einem Thema bei dem nebenbei schlechte Spiele vorkommen (Spiele von Cryo, Erotik-Spiele, Filmumsetzungen,…), aber insgesamt weniger davon und mit etwas mehr Zeit für jedes einzelne, lieber gewesen, glaube ich. Nach diesem bin ich aber auch was einen etwaigen Filmumsetzungs-Podcast angeht erstmal eher skeptisch.
Habe selber, wie wohl die meisten Spieler, egal was sie denken mögen, aber auch kaum richtig schlechte Spiele gespielt. Vielleicht fehlt mir also einfach nur der Bezug zu dem Thema.
Immerhin ein paar schöne, neue Anekdoten aus dem Redakteursalltag waren dabei, ansonsten wollten mir diesmal nicht einmal die sonst so tollen Abschweifungen wie etwa die Theorien, was ein schlechtes Spiel ausmacht, so recht gefallen. :-(
Freu mich trotzdem schon auf die nächste Folge. “Folge 14 oder 15” hieß es ja mal… ;-)
Schöner Podcast!; vor allem aber viel über die Feinheiten eines schlechten Spiels gelernt; Ich staune immer wieder über mich wie ich für das Besiegen eines Boss-Gegners ziemlich stupide Abschnitte zum Hochleveln bei Final-Fantasy durchstehe, aber die Dialoge wie gekotzt bei Mass-Effect-1 so nerven, das ich bis heute nicht über die Zitadelle hinaus bin. Wie Herr Anderson es über den Rang eines Gefreiten geschafft hat, ist mir ein Rätsel.
“Wurscht!”
Mir ist bei diesem Cast mal wieder aufgefallen, wie angenehm das bzw. euer Gespräch sich bei nichtspezifischer Titelvorgabe rund um das Thema kreist. “Andere” Casts hätten jetzt eine große Liste mit “schlechten Spielen”™ gehabt, die dann Stück für Stück abgefrühstückt worden wären inkl. Schenkelklopfern und ohne “Ach ja, damals…”-Strichliste.
Natürlich nennt ihr hier auch einige Titel, aber ihr greift das Thema etwas größer und runder auf. Zudem ist eure redaktionelle Vergangenheit für das ganze Drumherum natürlich mit Geschichten und Bla sehr dienlich, aber genau das macht diesen Cast bzw. eure Casts so unterhaltsam.
Schön, das.
Ich freue mich auf’s nächste mal. :)
Toller Podcast, aber wenn Gunnar spricht, habe ich Kabelgeräusche vom Headset (schätze ich zumind.) und ein unangenehmes Lüfter-Rauschen im HG.
Ich flattr euch mal wieder, damit ihr euer Equipment updaten könnt!
Ich bin beruhigt, dass andere das Bongobong auch gehört haben. Ich habe meinen über mir wohnenden Hausmeister, der sonst zu deutscher Volksmusik mit Beatunterlegung tanzt wie ein Derwisch, bereits verdächtigt, ein neues Hobby zu haben.
Wo habt ihr denn diesmal das Wörtchen “Absurd” versteckt?
Rausgeschnitten? Oder habe ich es überhört?
Das schlechteste Spiel oder sagen wir die größte Enttäuschung hatte ich (so um 1985) mit Lands of Havoc für den Atari ST. Es war eines der ersten Spiele für das System und ich habe es zusammen mit dem genialen Brataccas gekauft. Später habe ich gelesen, dass der Programmierer selber zugab, dass es totaler Müll war aber er hatte nur wenige Wochen Zeit weil man mit als erste Firma ein Spiel für den ST rausbringen wollte.
Auf Platz zwei kommt -ohne Frage- E.T. für den Atari 2600! Gute Güte, war das grauenvoll schlecht und langweilig!
Hm, “Lands of Havoc”. War das nicht von Steve “Goldrunner” Bak? Wenn ich mich richtig erinnere, hat er lt. einem Interview in der Happy Computer das Spiel damals auf einem Sinclair QL programmiert und dann nachher auf den ST portiert.
Ich bin der Meinung ihr solltet mal über Wissenschaftliche Untersuchungen mit/über/ zu Spielen machen. Aber halt nicht diese “Videspiele machen GEwalttäigblub” sondern sowas wie das was Gunnar hier erwähnt hat wie “Sprünge dauernd im durchschnitt 1.5 Sekunden, dann fühlt sichs gut an”.
Inhalt toll wie immer, aber ich muss nochmal über die Soundqualität mäkeln. Gunnar ist völlig übersteuert und irgendwas rappelt dauernd im Hintergrund als würde jemand ans Mikrofon klopfen.
Wieder ein super Podcast… Ich find das immer recht lustig das ihr euch auf nette Art und Weise beleidigt und diskreditiert und dieses aber wunderbar überspielt in dem ihr das vom Gegenüber gesagte einfach ignoriert :D
Ein Podcast muss fesseln und interessant sein… Interaktion wie bei Spielen ist nicht so gefragt… aber sagen wir einfach mal, ihr habt mich recht oft zum schmunzeln und auch ab und an besonders am Ende zum lachen gebracht. Das zähl ich jetzt mal zur Interaktion mit zu :)
Was mich freuen würde wäre, wenn ihr einmal eine schön lange Folge über Ultima Online bringen könntet…
Was hat es richtig gemacht, was falsch und
warum gibt es keine oder kaum Sandkasten mmorpg´s?
Obwohl man doch an Minecraft und auch dem Mod von Arma 2 DayZ sieht das diese Spiele ein riesen Interesse bei Spielern erwecken?
Einfach in eine Welt geschmissen werden… erforschen… lernen… etwas selbst erschaffen und ein Teil davon zu sein.
Sind World of Warcraft und Konsorten Massentauglicher…? Leben wir in einer Welt wo Menschen sich “nur” stupide führen lassen wollen…? hm… ich hab nichts gegen diese Spiele… aber will man das immer?
Ansonsten nochmal danke für eure Podcast´ssss und macht weiter so…
Lg der Alex
Christian kritisiert seinen älteren Kollegen Herrn Lott dafür, daß sich seine Anekdoten wiederholen. Zugegeben, das tun sie!
Aber:
Christian verändert seine Anekdoten einfach.
Nicht, daß sie schon einmal im Rahmen des Podcasts gefallen wären, aber wie Christian Alexandra Neldel zu Collien Fernandez macht ist interessant.
Beides ist möglich. Möglich auch, daß Christians Begeisterung einfach von Blond zu Schwarz gewechselt hat. Es sei ihm verziehen.
Angemerkt darf es dennoch sein…
Nach eurer phänomenalen “ähhhh” zwischenfolge jetzt bitte eine zwischenfolge ” gunnars Wurscht”. Oder besser “ähhhh… Wurscht!”
Wurden da schon würschte herausgeschnitten ? Ansonsten: wie schon oben erwähnt: das Thema Klang interessanter als es letztendlich war. Lieber wieder eine ganz eng abgestecktes Thema oder besser: ein Spiel oder hersteller/Publisher. Mich würde brennend interessieren was hinter gunnars Legend-Passion steckt.
Gruß
Killerloop
Tolle Folge, hat sehr viel Spaß gemacht.
2 Kommentare:
1. Braveheart war kein Shogun-Klon, denn es kam de facto VOR Shogun. Shogun war eher eine Braveheart-Weiterentwicklung in Japan.
2. Gunnar’s Anglizismen sind zuweilen… sehr anstrengend. Ich musste dabei hier dran denken: http://www.brokencomedy.de/video/watch/first_anglika/5278/
Das mit den Anglizismen ist in der Tat ganz schrecklich.
An einem normalen Tag korrigiere ich mich bestimmt zwanzig Mal vom englischen aufs deutsche Wort. In der geschriebenen Sprache streiche ich mir in der Regel gnadenlos alles weg, was sich deutsch sagen lässt. Beim Sprechen gelingt es mir dann oft nicht, zumal wenn mir die angesprochenen Sachverhalte im Kopf auf Englisch herumliegen.
Das liegt aber auch an der Materie, finde ich. Die ganze Software Branche ist nunmal voller Anglizismen, die zu umschreiben im Deutschen es viel umständlicherer Begriffe oder gar Wortketten bedarf.
Desweiteren ist die deutsche Sprache an sich auch leider sehr hart und unrund, wenn man sie mal mit der Leichtigkeit der englischen vergleicht. Ich meine dabei nicht Vokabeln, sondern wirklich die Sprache im Sinne von Aussprache, Härte der Worte und auch einfach “Größe” der Worte. Gerne genommenes Beispiel von mir: Krankenhaus zu Hospital, oder Nurse zu Krankenschwester. Auch der Hang zu großen Kombinationswörtern im Vergleich zum oft simplen englischen Äquivalent ist meiner Ansicht nach ein Grund, warum man eben oft in die “angenehmere” Sprache schaltet. Und gerade wenn man (in welchem Gebiet auch immer) Fachliteratur liest, kommt man um eine Vielzahl englischer Artikel nicht herum.
Als passionierter Spieler denk ich ist ein weiterer Grund, warum man in der englischen Sprache “zu hause” ist auch oftmals die schlechte Lokalisierung aus dem Englischen ins Deutsche, man denke nur an “Rotzer, der Spucker” und andere Berühmtheiten aus Blizzards D2 Kuriositätenkabinett.
Fazit: Wer medial viel unterwegs ist, findet häufig bis regelmäßig eher im Englischen als im Deutschen das passende Wort, um einen Sachverhalt auf den Punkt zu bringen.
Da gerade die GamesCom war: Ist ein Thema a’la “Spielemessen” eigentlich zu allgemein gehalten und somit “nur” durch redakteurische Anekdoten zu füllen (Yeah! :D) und/oder ist das Thema u.U. auch für die Podcast-Produzenten interessant?
Ach, das kann man schon machen, aber eigentlich finde ich’s besser, die Anekdoten über Spielethemen zu streuen und nicht in so halb-redaktionellen Blöcken zu bündeln.
Zumal die Herren Lott und Schmidt ja sicher auch zu fast 80% der Studios und Publisher über die sie im Rahmen ihrer Podcasts sprechen eine passende Messe Anekdote parat haben dürften.
Was mich mal interessieren würde, wäre ein Podcast über die Entwicklung des Bewertungssystems von Spielen, im Allgemeinen und vielleicht am Beispiel der Gamestar. Welche Eckpunkte waren damals, als ihr angefangen habt für eine Bewertung interessant? Wie hat sich das im Laufe der Zeit geändert? Wenn ihr alte Spiele, die ihr damals bewertet habt, nochmal mit den geänderten Konventionen bewerten müsstet, wie würden diese dann abschneiden? Wie oft kamen wütende Anrufe von Entwicklern oder Publishern wegen schlechter Bewertung ihrer Spiele?
Meint ihr, dass so ein Thema Podcast würdig ist?
Markus: Nein, eher nicht. Stay Forever ist ein Podcast über Spiele, nicht über Spielekritik. Unsere Anekdoten aus dem Redaktionsleben sollen die Erzählung über Spiele bereichern, und nicht umgekehrt.
Schade, ich dachte, wo ihr schon so schön über “schlechte Spiele” podcastet, könntet ihr mal, quasi aus Insider-Sicht beleuchten, wie “schlechte” Spiele eigentlich schlechte Spiele werden. Gerade am Anfang das ganze Gerangel über die Wertungen fand ich persönlich sehr interessant.
Super Folge!
Armalur hatte wirklich einen schrecklichen Namen!
Wet the sexy Empire war eine gute Wirtschaftssimulation. Der Rest von Lula war leider solala.
Hallo Christian und Gunnar.
Also nun muss ich doch mal ein Kommentar da lassen. Bin net der Typ dafür da eher Konsument… Aber Wurscht ^^
Finde euch beide einfach nur klasse. Schön seit den Anfängen des Raumschiff Gamestar über zig. Artikel (in denen ich auch nicht immer gleicher Meinung war) Bis hin zu diesem podcast. Ihr macht das einfach Wunderbar und es ist eine Wonne einfach zu lauschen und alle paar Minuten ein “joa stimmt” oder “erzähl doch keinen” beizusteuern.
Bin allerdings sehr verwundert wie alt man sich hierbei fühlt.
Trotz der gerade mal bald 26 Jahren kann ich mit mindestens 85% der Themen kopfnickend (oder schüttelnd) Beifall klatschen.
Wo ist die Zeit dahin… Ach wurscht.
Hoffe ihr macht fleißig weiter da ich mich über jede Folge freue… Kann da gut bei kochen ;)
Bis dahin
Chris
Haha, dann stell dir mal vor, wie alt WIR uns dabei fühlen!
Vielen Dank für das Lob – das freut uns umso mehr, als du dir den Ruck gegeben hast, hier zu schreiben. Das ist für uns ein doppeltes Kompliment. Danke!
Interessantes Thema, allerdings hätte ich gern mehr Namen von Spielen gehört, die ihr schlecht fandet/findet und dann auch die einzelnen Gründe dazu. Trotzdem wie immer sehr guter Podcast!
Mein schlimmstes Spiel aller Zeiten: She Fox (auch als Vixen veröffentlicht) für den Amiga. Grauenhafte Grafik, das repetitivste Gameplay aller Zeiten und eine unglaublich ungenaue Steuerung. Das schlimmste: Da ich damals nicht viele Spiele hatte, hab ich das auch noch recht häufig gespielt…
Hier ein Link zu nem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=Agb2E9sRM64
Wieso höre ich dabei nur “He’s gonna take you back to the past…” in meinem Kopf?^^
“meld” ^^
Uäh, kann man es irgendwie einstellen, dass der Podcast nicht abbricht, wenn man einen Kommentar schreibt? Oder liegt das an meinen Browser? :-(
Google spuckt für “Prison Tycoon” als erstes besagte Kaufwarnung aus :)
Oder wie wäre eine Folge von MUDs zu den heutigen Online Spielen. Falls Ihr die schon gespielt habt.
Vielen Dank, daß Sie (Ihr) mein absolutes Lieblingsspiel nicht durch den Dreck gezogen habt. Dune 1 ist und bleibt für mich eines der besten Gerne-Mix-Spielen aller Zeiten (Knapp gefolgt von ICFTD). Ich habe es auf dem Amiga, auf dem PC und mittlerweile per Emulation auf dem Handy gespielt. Immer noch ein phantastisches Spiel mit moderatem Schwierigkeitsgrad (Wenn mal einmal weiß wie es geht ist es recht simpel). Ich würde mich riesig über eine IOS-Umsetzung freuen, aber das ist wohl recht unwahrscheinlich. Was die anderen Cryo-Spiele angeht steckt meist eine Gute Idee dahinter die leider meissten recht schlecht umgesetzt wurde. Ein etwas gelungeneres Spiel ist noch Atlantis 1.
Den Podcast möchte ich auch noch Loben. Wirklich schöne Diskussionen über Spiele, die es verdient haben. Einen Podcast über Cinemaware oder Delphin Software würde mich noch freuen. Aber egal welches Thema als nächstes kommt, ich höre zu.
Beste Grüße
Vielen Dank für dieses schönen Podcast. Dennoch eine Anmerkung: Ich kann das Iserlohn-Bashing in Gunnars Artikel nicht gutheissen! Klar, ist nicht schön da, ich bin auch schon lange dort weggezogen, aber dennoch ist es mein Heimatort. Das hat mich schon damals irritiert, als ich den Artikel in der Gamestar gelesen habe, damals wohnte ich sogar noch dort (ist ja auch schon ein bisschen her).
Beim Podcast kam sogar noch eine weitere Komponente dazu: Die Aussprache ist falsch! Die Betonung wird mitnichten auf das I am Anfang gesetzt, sondern auf das o! Also wenn schon Bashing, dann bitte auch mit richtiger Aussprache ;)
Lieber Christian,
kurz als Literaturtip GEGEN Deine These, dass es spezifische mediale Merkmale gibt (Schlagwort: “Interaktivität”), die es erlauben würden, gelunge Produkte eines Mediums von misslungenen zu unterscheiden:
Carroll, Noel: The Philosophy of Motion Picture. New York: Blackwell 2008, Chapter 2 (“Medium Specifity”).
Die dort vorgebrachten Argumente gegen eine derartige Erläuterung lassen sich 1:1 auf Computerspiele übertragen.
Es ist einfach ein Fehler zu glauben, dass sich aus der Angabe medialer Merkmale folgern liesse, welche seiner Produkte gelungen sind und welche nicht. Das zum einen, weil sich mediale Spezifika (wenn sie denn irgendwie erhellend und nicht so allgemein, dass sie leer sind, sein sollen) selbst beständig ändern, und zum anderen, weil das Herausgreifen eines Spezifikums eines Mediums auf einem bestimmten historischen Stand als besonders wünschenswert keine DEFINITION eines Mediums darstellt, sondern einfach eine verkappte Empfehlung bezüglich der Frage ist, was man für schätzenswert hält. Das nur ganz kurz.
Schöne Folge!
Best,
Dr.D
Das ist richtig und bedenkenswert, aber auf der Basis kann man sich natürlich die Suche nach schlechten oder gelungenen Merkmalen von vornherein schenken, weil das ihrer Natur nach subjektive Werturteile sind und damit den gleichen Veränderungsprozessen unterworfen.
Wenn man einen fixen Bezugspunkt für ein Urteil suchen will, dann scheinen mir konstituierende Elemente eines Mediums immer noch eine gute Wahl, ich bin da halt doch eher Strukturalist als Dekonstruktivist. Ein Film, der sich nicht bewegt, ist kein Film – und ja, natürlich kann man das widerlegen, aber da würde ich mich dann doch auf die Seite der Empirie stellen statt auf die der Logik.
Ein Spiel, das nicht interaktiv ist, ist demnach kein Spiel – und auf so simpler, banaler Ebene kann es also auch kein „gutes“ Spiel sein, eben weil es überhaupt kein Spiel ist. Das ist ja auch meine These: Ein Spiel, das mich nicht teilnehmen lässt, hat seinen Zweck verfehlt und ist deshalb, metaphysisch gesehen, gescheitert.
Hi Christian,
danke Dir für die Antwort. Ich bin weder Strukturalist, noch Dekonstruktivist, aber das sind auch nicht die Kategorien, die ich da als erste sehen würde. Es ist eher folgende: Kann man aus – vermeintlich – analytischen Merkmalen eines Mediums Kriterien seiner Gelungenheit ableiten? Ich habe dazu auch mit Blick auf Computerspiele veröffentlicht – und bin da sehr skeptisch. Und zum Film: Hier kommt ein wichtiger Unterschied ins Spiel, denn die Möglichkeit der Bewegung ist ein Merkmal, das Filme z.B. von Fotografien unterscheidet – aber das ist ein ANALYTISCHES Merkmal und kein NORMATIVES in dem Sinne, dass man aus der Angabe des Merkmals schon irgendwas wie Gelungenheit oder Misslungenheit ableitet. Und zu dem letzten Punkt, derselbe Unterschied: Es ist ein Unterschied zu sagen, ein Spiel ohne Interaktivität ist keines in einem klassifikatorischen Sinne – oder in einem normativen. Mit dem ersten SInne gibts m.E. wenige Probleme, mit dem zweiten viele.
Zu diesen Fragen empfehle ich übrigens, falls Du es noch nicht kennst, das Buch von Grant Tavinor: The Art von Videogames. NY: Wiley&Sons 2009. Ich bin zwar in vielem nicht der Meinung der Autors (auch nach längerer Diskussion mit ihm), aber es ist m.E. so ziemlich das klarste und beste zu diesem Thema – oder eben die Arbeiten von Carroll, die sind auch ausgezeichnet klar und treffen wichtige Punkte.
Beste Grüße,
Dr.D
Ahoi zusammen.
Meiner Meinung nach ist ein jedes Spiel in seiner Qualität subjektiv. Und damit meine ich wirklich jedes, auch ein Prison Tycoon. Es gibt objektive Kriterien, aber Noten oder Prozentpunkte sind immer nur Vergleiche und entstammen dem Fachwissen eines Redakteurs. Ich denke, ihr vernachlässigt nämlich den “Horizont” bzw. den Erfahrungsschatz eines jeden Spielers, der sich aus seinem Alter und seiner Spiel-Vergangenheit ergibt. Zusätzlich kommt noch der Punkt “Verfügbarkeit” dazu, also inwiefern ein Spiel für mich kaufbar ist, abhängig von Alter und Angebot und anderen sozialen Faktoren (Freundeskreis, Elternhaus, ….).
Ich habe anno dazumal mit einem Freund ohne Unterlass Autobahn Raser II gespielt. Warum? Weil wir nichts anderes kannten oder hatten, dass man zu zweit spielen konnte. Der Spaß dabei war immens und die vielen Fehler des Spiels haben wir ignoriert. Warum? Weil wir keine Alternative hatten. Die wenigen Spiele, die wir uns als 11- oder 12-Jährige besorgen konnten und die auf unseren lausigen PCs liefen, waren irgendwie nie darauf ausgelegt und dieses Rennspiel war uns einerseits vertraut und man konnte sich abwechseln.
Noch früher bestand mein gesamter Spielehorizont aus Solitaire und Minesweeper und ich konnte Stunden mit diesen verbringen. Einfach weil ich nichts anderes kannte. Heute ginge das nicht mehr, schließlich gibt es mehr zu “holen” bei Fifa, CS, …. Und der kleine Junge von 2008, der in der Zeitschrift seines Bruders Prison Tycoon findet und nächtelang spielt, hat garantiert Spaß damit. Selbstverständlich finden 90% der Menschheit Prison Tycoon schlecht, doch wenn man nichts anderes kennt oder eben nur Solitaire, dann haben eben auch die offensichtlich miesen Titel in gewisser Weise ihre Spielerbasis. Nichts anderes geschieht die letzten Jahre mit den Simulatoren, die vermutlich die einzige Möglichkeit für Minderjährige bzw. jüngere Kinder sind, akzeptable Spiele ohne größere Komplexität zu spielen.
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich früher Gamestar auch wegen den Noten gelesen habe. Das ist heute anders. Mir erscheinen diese surrealen Punkte völlig abstrus und bedenklich. Einerseits weil sie unglaublich einfach zu manipulieren sind, andererseits weil sie das Lesen des Artikels für eine gewisse Zahl an Leuten obsolet machen. Spiel XY hat 60%? Weiterblättern! Das führt das Printmedium irgendwie ad absurdum. Noch viel schlimmer ist die im Grunde konsequente hohe Einstufung von Tripple-A-Titeln à la Fifa oder CoD. Natürlich werden im Rahmen der Testkriterien diese Wertungen erstellt und die Produktionsqualität der Spiele ist hoch, doch genau wie sich die Großhersteller dem Mainstream anbiedern geschieht das mit den Noten. Zumindest ist das mein Eindruck. Gerade im dritten Teil von Modern Warfare konnte ich mir wegen der, gelinde gesagt, beknackten Handlung oft ein Lachen nicht verkneifen. Dass am Ende dann 91 Punte für dieses Spiel herauskommen, tut dann irgendwie weh, weil ich weiß, dass viele Jüngere nur wegen dieser Wertung dieses Produkt als das überragende Spiel unserer Generation betrachten.
Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Setzt mal jemandem unter 18 heute Age of Empires vor. Er wird es sicherlich, sollte er es nicht kennen, für das mieseste Spiel aller Zeiten halten. Deswegen ist “schlecht” in Bezug auf Spiele niemals 100% zutreffend. Natürlich behaupte ich nicht, ihr hättet hier die falschen schlechten Spiele aufgeführt. Aber für euch sind das eben andere Games als für mich bzw. für andere.
Somit ist die Interaktivität, die Christian anspricht, ein durchaus zutreffendes Kriterium zur Beurteilung von Spielen, aber eben nur in seinem eigenen Erwartungshorizont bzw. seinem Spielerlebnis. Ich erwarte eine mitreißende Handlung und kann zu Gunsten dieser auf Interaktionen verzichten. Da käme eine Zwischensequenz als Handlungskomponente in Frage.
Außerdem finde ich, dass Gunnar ruhig seine Anekdoten wiederholen darf. Einfach weil es nicht so viele Folgen von euch gibt, dass ich mich an jede noch erinnern kann, und weil man dann eine Art Déjà-Vu-Effekt hat, der eine Verbundenheit zum Podcast erzeugt.
In diesem Sinne,
Cheerio
Danke für die Ergänzungen! Nur eines schnell angemerkt: Die Solo-Kampagne von Modern Warfare 3 hat bei GameStar 82 Punkte bekommen, die 91 Punkte sind für den Multiplayer-Modus. Aber das entwertet deine Argumentation natürlich nicht.
Das seh ich sehr ähnlich, find ich gut, dass das nochmal etwas ausführlich auf den Punkt gebracht wurde. Habe heute in der Mittagspause im Vorbeifliegen Christians Kommentar zur Interaktivität gelesen und musste unweigerlich an “Dear Esther” denken, dass nach diesen Kriterien natürlich voll versagt.
Dass es allerdings gerade durch die Abwesenheit von Interaktion ein ganz anderes Erlebnis bietet und auch eine andere Art von Eintauchen ins Geschehen durch den Fokus auf die Audioelemente, macht es meiner Ansicht nach zu einem durchaus sehens- und hörenswertem Erlebnis.
Dear Esther enthält keine Spielelemente, aber durchaus Interaktion – die Bewegung durch die Spielwelt. Dazu gehört die Entscheidungsfreiheit, wohin man geht und was man ansieht. Gerade weil Spielinhalte fehlen, wird die Interaktion zum zentralen Erlebenselement, weil die Rezeption davon abhängt, was man durch Anschauen wahrnimmt und wie man es mit der Erzählung in Beziehung setzt.
Aber wenn Bewegung durch die Spielwelt schon Interaktion ist, ist dann nicht jedes Spiel nach Deiner Definition von oben interaktiv und eben ein Spiel, auch Dear Esther? Oder zählt da für Dich nur freie Bewegung? Und ich finde, Dear Esther hat schon ein wichtiges Spielelement: Die Erkundung, die durch die Bewegung natürlich vorangetrieben wird. Erkundung der Spielwelt ist in meinen Augen schon ein wichtiges und eindeutiges Spielelement.
Hallo,
ich hoffe es wird mir nicht als Spam ausgelegt, dass ich heute gleich bei 3 verschiedenen Casts poste. Aber heute hatte ich endlich mal wieder Zeit mir ein paar Folgen am Stück anzuhören.
Soweit wieder eine sehr schöne Folge, wobei ich manchmal instinktiv zum Headset greifen wollte, da Christian meinem Gefühl nach für ihn subjektiv schlechte Spiele als allgemein schlechte Spiele darstellte. (kam zumindest bei mir so an).
Was mich parallel noch verwunderte, war dass ihr Outpost garnicht erwähnt hattet. Ich dachte immer das wär für Spieleredaktuere das Äquivalent zu Plan 9 from Outerspace für Filmfans ;)
Salute
Björn
> Da Christian meinem Gefühl nach für ihn subjektiv schlechte Spiele als allgemein schlechte Spiele darstellte. (kam zumindest bei mir so an).
Ist auch so. Ich neige zum Geschmacksfundamentalismus. Alte Kritikerkrankheit. ;-)
Die Idee ein Gefängnis zu managen scheint aber tatsächlich eine gewisse Faszination auszuüben. Aktuell arbeitet Introversion (Uplink, Darwinia, Defcon,…) ja an einem Spiel names Prison Architect und hat mit einer kostenpflichten Alpha à la MineCraft in drei Tagen schon über $100.000 gemacht.
Ich finde es sehr lustig wie ihr lange versucht irgendwelche Definitionen von schlechten Spielen aufzustellen. Für mich ist ein schlechtes Spiel ein Spiel, das mir keinen Spaß macht. Nicht mehr, nicht weniger.
Ja, aber es ist ja sehr individuell unterschiedlich, warum Spiele Leuten keinen Spaß machen.
Die X-Reihe hat (zumindest in X3) vielleicht die schönste Grafik von allen Weltraum-Simulationen (quitetschbuntes Weltall wie in Darkstar One ist einfach fehl am Platz). Und dann versalzt man das mit einem ausufernden, unzugänglichen Aufbau- und Wirtschaftsteil, statt einmal das Entdecken und den Kontakt mit fremden Zivilisationen und den Actionteil auszubauen. Von den gräuslichen Alien-Animationen und Filmeinspielungen und dem albern ausgearbeiteten Hintergrund ganz zu schweigen. Wer kommt nur auf Namen wie „Khaak“ oder „Goner“ für AußerirdischeUnd wieso nennt man Sprungtore im All bitte nach Himmelsrichtungen auf der Erde? Arrrrg.
Bei Fable hätte man richtig aus dem Vollen schöpfen können, was die britisch-keltische Mythologie angeht. Ein bischen geht’s ja auch in die Richtung, aber hauptsächlich werden dann alberne shantysingende oder dem Helden dümmlich applaudierende Gestalten eingebaut, wahrscheinlich weil der Herr Molyneux das lustig fand. Das Einsammeln von blauen Lichtkugeln, die von besiegten Monstern übrigbleiben gehört ins Jump-and_Run-Genre. Und sicher war die Idee toll, dass der Held sich nach und nach verändert, aber Teufelshörner und Heiligenscheine sind einfach nur albern.
Und da gibt es noch so viele Spiele, die eigentlich hätten gut sein sollen. Ist zwar immer auch Geschmackssache, aber vielleicht gibt’s ja mal nen eigenen Podcast dazu, bei dem ich mich dann so richtig aufregen kann…?
Ich kann mich noch erinnern, dass ich als junger Heranwachsender mit erhöhter Videospielaffinität häufig Gast bei ViCo in Göttingen gewesen bin (Gast deshalb, weil ich in jungen Jahren viel zu selten das Geld hatte, um mir all die Spiele auch wirklich zu kaufen, die ich haben wollte). Neben dem Verkauf bot ViCo damals auch den Verleih von Spielen an. Und ich weiß bis heute, wie ganz hinten im Eck (der Land bestand im Wesentlichen aus drei aufeinanderfolgenden Räumen) in einem dieser Leihregale ein PC-Spiel stand, auf dem neben dem Ausleihchip ein persönlicher Vermerk klebte, geschrieben auf grellfarbigem Papier (pink oder so). Den genauen Wortlaut kann ich nicht mehr rezitieren, er erläuterte allerdings, wieso das Spiel (den Titel habe ich mir nicht gemerkt, glaube aber zu wissen, dass es ein “Larry”-Klon gewesen sein müsste) nur 50 Pfennig (!) pro Tag kostete – üblicherweise war die Leihgebühr höher. Für das ViCo-Personal stand nämlich offenbar fest, dass es sich bei dem Titel um das schlechteste Spiel überhaupt handeln müsste – einen ähnlichen Vermerk oder Preisnachlass hat es danach kein weiteres Mal gegeben.
Ich muss ja zugeben, dass ich Verrisse viel lieber lese als Lobhymnen. Da sind die Texte um einiges kreativer, weil man dann gerne Metaphern auspackt, wo man dann wissend und grinsend nickt, egal ob man das Spiel gespielt hat oder eben nicht.
Aber soooo schlecht waren die Ocean-Verwurstelungen jetzt gar nicht mal. Zumindest in den alten Zeiten, da sind nicht selten mal ganz manierliche Umsetzungen herausgekommen, und seien es nur Jump&Runs nach Schema F. Oder das unvergessliche Batman-Spiel mit den verschiedenartigen Leveln: Plattformer, dann wieder Rennsequenzen, Rätselchen usw. – hat mir jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, das Teil.
Also ich hab mich immer tierisch gefreut, wenns ne PC Player/Gamestar mit nem 5% Test gab. ^^ Ich hab die immer super gern gelesen. Aktuelles Beispiel hierfür ist ja Ride to hell. Wie herrlich passend und ironisch dieser Titel schon ist. Hab mir zig Videosreviews dazu angesehen, weils so herrlich kaputt ist. Oder auch dieses Polizeispiel vor kurzem!
Ganz schrecklich waren ja auch diese Werbespielchen. Gibts die überhaupt noch? Da gabs von Firmen oder manchmal auch Vereinen u.ä. so Spielchen, die oftmals auch Gratis waren. Ganz ganz furchtbar. Als Ausnahme fällt mir da nur Cool Spot ein.
Ich komme 4 Jahre zu spät, um noch rechtzeitig einen Kommentar zu hinterlassen. Aber zum Glück hinterlässt das Internet nichts.
Ich muss hier eine Lanz für Cryo Interactive brechen! In meinen Augen war diese Firma eine der innovativsten und experimentierfreudigsten Companies, die es gab und die heute schmerzlich vermisst werden!! Nicht jedes Spiel war super, aber es stechen doch Top-Spiele wie ‘Atlantis’, ‘Ring des Niebelungen’, ‘Ubik’ (Das einzig wahre Echtzeit-Strategie-Spiel aus den 90ern) oder ‘Dreams to Reality’ heraus. Anhand der sehr unterschiedlichen Wertungen der einzelnen Spiele, so erhielt z.B. Atlantis zwischen 60 und 83 % in den verschiedenen PC-Spieletestzeitschriften, fällt bereits auf, dass nicht jeder etwas mit ihren Spielen anfangen konnte. Ihr Spiel ‘Faust’ erhielt in der Gamestar 53%, in der PC Player dafür 75 %… Mutige Experimente wie die Polit-Simulation ‘3rd Millenium’ sucht man heute vergebens, die Adventurewelt vermisst die tollen historischen Adventures, welche von der Nachfolgefirma ‘Kheops Studios’ eine Weile fortgesetzt wurden. Es gab wesentlich schlimmere FIrmen, nur ‘ist der Ruf erst ruiniert,…’ – nur dadurch kam das immer stärkerer kollektive Abwatschen der Spiele von Cryo, insbesondere ab 1999/2000 herum, zustande!
Nachtrag: Cryo wurde nicht von Modern Games aufgekauft. Nach der Insolvenz übernahm Dreamcatcher die Firma, welche unter dem Label ‘Adventure Company’ weitere Spiele produzierte. Aber für diese Ungenauigkeiten war die Gamestar ja bekannt -> siehe den Test vom Spiel “Dracula 2”, bei dem Cryo als Hersteller angegeben wurde. Die Firma hatte damit aber nichts zu tun, hergestellt wurde es von Wanadoo.
Wo bleibt denn nun der Podcast über Filmumsetzungen? ;-)
Ich habe hier leider auch unzählige PC-Spiele, die ich nicht fertigspielen konnte. Einfach weil ich zu schlecht bin. Im Grunde sind allein die interaktiven Filme für mich ohne Cheaten machbar. Ich finde das sehr frustrierend und finanziell natürlich mies. Tatsächlich wäre ich sehr froh gewesen, wenn es in solchen Momenten Auswege gäbe, um die Geschichte wenigstens zu Ende erleben zu können.
Es gibt ja Spiele, bei denen man wählen kann, welchen Schwerpunkt haben möchte: Geschichte oder Kampf. Oder solche, bei den man eine Sequenz nach x-mal Versagen/Sterben überspringen kann. Das sollte öfter eingesetzt werden. Von mir aus mit Punktabzug oder was weiss ich.