Zweite Reihe: The Lost Files of Sherlock Holmes
Es gibt Spiele, die man im Regal in die zweite Reihe stellt: Spiele, die im Schatten größerer Brüder stehen, die unvollkommen sind oder zu speziell, um ein breites Publikum zu finden, und die auch bei Stay Forever nur geringe Chancen haben, von Gunnar und Christian mit einer eigenen Episode geadelt zu werden.
In der zweiten Folge unserer Zweiten Reihe begibt sich Christian auf Spurensuche ins Jahr 1992, in eine Zeit, in der Electronic Arts der Dominanz von LucasArts und Sierra im Genre der Grafikadventures ein eigenes Spiel entgegenzusetzen müssen meinte und dafür den bekanntesten Detektiv der Literaturgeschichte einspannte: Sherlock Holmes.
The Lost Files of Sherlock Holmes: The Case of the Serrated Scalpel und sein Nachfolger, Das Geheimnis der tätowierten Rose, sind nicht nur die vermutlich längsten Spielenamen von Electronic Arts, sondern ambitionierte Kriminalgeschichten aus einer faszinierenden historischen Ära. Christian erzählt die Geschichte des umstrittenen Projekts und spricht mit seinen Schöpfern, durchstöbert mit Holmes das viktorianische London und erklärt, warum es viel schwieriger ist, als man denkt, ein Spiel über Sherlock Holmes zu machen – und wie die Lost Files daran scheitern.
Mit einem Klick auf Play beginnt die Jagd.
[UPDATE] Auf Wunsch gibt es jetzt auch eine Version des Casts, in der die Entwickler-O-Töne nicht übersetzt sind: Lost Files V1.1
Das Skript zur Folge gibt‘s in voller Länge hier.
Nachtrag: Wir führten unser Interview mit Christopher Erhardt, aus dem Auszüge in diesem Podcast vorkommen, Ende Oktober 2012. Christopher Erhardt verstarb am 6. Dezember 2012. Wir sind dankbar, dass wir noch die Gelegenheit hatten, mit ihm zu sprechen.
Gleich mal ohne ihn vollständig angehört zu haben ein Vorschlag. Könntet ihr vielleicht eine zweite Version des Podcasts, ohne deutsche Übersetzung der Interviews, online stellen? Ich denke die meisten eurer Zuhörer sind des Englischen mächtig genug und würden sich über den Originalton der Entwickler freuen.
Nein bitte nicht.
Ich würde mich jetzt nicht als Englisch-Anfänger bezeichnen aber ich finde es ein Unding wenn Formate aller Art irgendwelche Interviews auf Englisch führen und sich dann nicht die Mühe machen das zu übersetzen. Bei gesprochenen Interviews is das ganze ja nochmal einen Zacken schärfer weil da oft so schnell geredet und durchaus mal mit Fachbegriffen um sich geworfen wird, das man nicht folgen kann.
Also danke Gunnar und Christian das ihr euch noch die Mühe macht und ins deutsche übersetzt.
Ich glaube, hier besteht ein Mißverständnis: Klausmensch bat ja nicht darum, den Podcast durch eine unübersetzte Version zu ersetzen, sondern (sofern das möglich ist) eben eine zweite, “komplementäre”, Version ohne Übersetzung anzubieten.
Hm. Dazu müsste ja nur die Spur mit den Übersetzungen wieder gelöscht werden.
Chris, hättest du dazu Zeit?
Kein Problem, aber das geht leider erst im Januar – jetzt bin ich grad in Weihnachtsurlaub.
Richtig, ich will natürlich niemandem die deutsche Fassung wegnehmen.
Das ist ja super! Da warte ich noch bis Januar. Ich höre Herrn Lott zwar gerne zu, diese Übersetzung lenkte mich jedoch jedesmal vom Thema ab, da es irgendwie “nicht passte”. Warum kann ich nicht einmal genau sagen.
Dann bis Januar und schönen Urlaub!
Mit “The Case of the serrated scalpel” verhält es sich ein wenig wie mit Sean Clarks “The Dig” von LucasArts (1995): beide stehen in der “zweiten Reihe” und erreichten nie die Popularität und “Legendarität” eines “Day of the Tentacle” oder “Indiana Jones”. Ich frage mich im Rückblick immer weshalb: beides waren, subjektiv gesehen, brillante atmosphärische Adventures, die mich bspw. noch mehr geprägt haben als die großen adventures der “ersten Reihe.” Bitte an Christian und Gunnar: ich weiß, Ihr seid bestimmt bis zum Ende des Jahrhunderts mit Themen/Podcast-wünschen schon ausgebucht. Aber vielleicht könnt Ihr ja in der Rubrik 2. Reihe auch mal The Dig würdigen – ein adventure, welches sehr vielen Fans am Herzen liegt.
Würde ich auch gerne mal sehen….ääähhhh…. hören. Eines der wenigen P&C-Adventures mit einer wirklich guten deutschen Sprachausgabe!
+1
War für mich auch immer eines der besten Adventures überhaupt.
Schönen Dank für eine Ausgabe zum Fest. Seit Erscheinen eures Podcasts bin ich ein begeisterter Höhrer und freue mich über jede neue Ausgabe.
Ich hoffe euch bleibt noch eine lange Zeit die Motivation erhalten, es gibt noch so viele Spiele über die es sich zu sprechen lohnt.
Frohes Fest.
Wie schön! Das Spiel hab ich mir erst vor kurzem nochmal installiert, nachdem ich kein vernünftiges Let’s Play gefunden habe. Hoffe ich habe über die Feiertage Zeit es nochmal zu spielen.
Und nur nebenbei: Vielen Dank für euren Podcast! Ein nostalgischer Blick ist immer schön. Weiter so!
Danke.
Geniale Wahl, vielen vielen Dank!
Perfekt! Eine neue Folge Stayforever unterm Weihnachtsbaum. Gibt’s was besseres? ^^
… die Welt ist untergegangen, aber der Podcast bleibt und stays forever :P
Vielen Dank fuer die tolle Folge!
Tolle Folge, danke dafür!
Sehr informativ, diesmal vielleicht ein Bißchen auf Kosten der “Verspielheit” aber insgesamt wieder eine schöne Folge. Mein einziger größerer Kritikpunkte wäre das Drüberquatschen über die O-Töne der Interviewten, aber das wurde weiter oben ja schon angesprochen.
The Case of the Serrated Scalpel hab ich vor zwei Jahren zum ersten Mal gespielt und fand’s überraschend gut und würd es auch weiterempfehlen, vielleicht nicht als gelunge Holmes-Umsetzung aber doch als (bis auf das Dartspiel) rundum gelunges Adventure. Denn Blütezeit hin oder her, so viele gute VGA-Adventures gab es irgendwie gar nicht, kommt mir manchmal vor (die meisten Sierra-Titel zähle ich bewusst nicht dazu).
Im Rennen um den längsten Spielenamen von Electronic Arts zieht es aber gegen The Lord of the Rings: The Battle for Middle-Earth II – The Rise of the Witch-King den kürzeren.
Ah, stimmt, aber das kam ja erst viiiiiiel später. :)
Sehr gelungener podcast! Hab ihn schon drei mal angehoert. Das “Scalpel” war eins der ersten Spiele die ich auf meinem eigenen PC gespielt habe. Vom AMIGA umgestiegen machte dir grafik und der sound SEHR viel her,besonders weil, wie auch besprochen, diese sehr sehr stimmig war. Danke auch fuer die interviews und die ganzen Hintergrund infos.Wie gesagt, super Podcast!
Muss meinem vorredner leider wiedersprechen. Es gab sehr wohl einige VGA adventures und Lucasarts und Sierra mal aussen vorgelassen.
Curse of enchantia, Die Kyrandia Reihe, Beneath a steel sky, Simon the Sorcerer, Interplay Star Trek Adventures, Lure of the temptress, Diskworld reihe etc.
Es gab ohne Frage massig VGA-Adventures, nur fand ich persönlich die überwiegende Mehrheit davon nicht wirklich gut. Von den von dir genannten würde ich beipielsweise nur das zweite Kryandia und Beneath a Steel Sky uneingeschränkt (und an guten Tagen vielleicht auch noch Simon the Sorcerer) weiterempfehlen.
“[..] aus einer faszinierenden historischen Ära.” – Christian mag wohl das viktorianische Zeitalter sehr. ;)
Das hat man schon beim “Worlds of Ultima” netcast gehört !
Sagt euch auch “Sanitarium” (1998, PC) was ?
Mit dem Spiel verbinde ich eine etwas eigenartige Geschichte. Kurz nachdem es rauskam habe ich es irgendwie kurz angespielt (schätze mal eine Demo, natürlich von der GameStar ! hah). Mit meinen zarten ca. 11~12 Jahren damals (geb. 1987) war es mir aber doch etwas zu heftig und, naja, schauderhaft. Immerhin beginnt es damit, dass man in einer heruntergekommenen Irrenanstalt aufwacht und über einem schlagt sich einer mit Hilfe der Wand den eigenen Schädel ein.
Über die Jahre bin ich aber immer wieder mal darauf gestoßen oder es ist mir eingefallen, dass ich es noch spielen möchte.
Nun, 14 Jahre später, gab es das Spiel kurze Zeit gratis auf GoG.com und da habe ich es gleich meinem Account hinzugefügt.
Ich bin fasziniert, selten eine dermaßen abgefahrene Spielwelt erlebt. Man rätselt immer mit, was dies alles zu bedeuten hat und was das eigentlich alles für komische Gestalten sind auf die man trifft.
Ich habe es noch nicht durch, spiele es aber seit ca. 3 Wochen mit großer Begeisterung.
Es war ja auch eine spannende Zeit:
Moralisch gibt es noch das Rittertum, den Adel, das Offizierskorps, gleichzeitig aber die Ausbeutung durch Industriemagnaten und der Verlendung der Massen mit geduldeter Kinderprostitution, dennoch hält man sich für aufgeklärt und kolonialisiert, erforscht und entwickelt – oft auch durch Versuch und Irrtum und ohne jeglichen theoretischen Unterbau. Dazu die Entdeckungen und Aufdeckung der letzten weißen Flecken auf der Landkarte. Alles ein wenig Widersprüchlich, nichts scheint nicht gelöst zu werden, der glaube an die technische Unfehlbarkeit lebt auf, der Mensch scheint dem Schöpfer ebenbürtig zu werden. Fantastisch wie der daraus erdachte Steampunk als Hintergrund heutiger Medien.
Ich kann es immer noch nicht recht glauben, dass sich Christian jetzt schon zum zweiten Mal freiwillig und unbezahlt die Mühe gemacht hat, ein so grandioses, rund 40 Seiten langes Skript zu schreiben, ein Interview zu führen und das alles dann auch noch zu vertonen. Andere würden mit so einer Erzählung ein Buch oder eine ca. 20-teilige Fortsetzungsreihe in einer Zeitschrift füllen – und wenn sie nur halb so gut wären, würde ich jeden Band, bzw. jede Ausgabe augenblicklich kaufen.
Ein Buch voller Anekdoten, Meinungen und Witze von Gunnar und Christian ?
Würde ich sofort kaufen.
Gunnar ist ja schon erfahrener Buchautor:
http://www.amazon.de/Elterngeheimnisse-Tricks-von-Eltern-f%C3%BCr/dp/3453601610/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1356469290&sr=8-1
Kann man an der Stelle ruhig nochmal erwähnen, und empfehlen.
Es macht mir Freude, die Geschichte der Spiele zu erforschen, die mir etwas bedeuten. Ihr profitiert davon. ;-)
und wie wir profitieren *applaus*
Eine weitere hochinterssante Ausgabe, danke dafür. :)
Kaum um Nachschlag gebeten – schon ist er da. Sollte ich jetzt des Öfteren machen. So alle 2 bis 3 Tage. :D
Frohes Fest noch euch beiden.
Ich geh dann jetzt Mal mit Christian in`s Bett … also, mit dem Podcast von ihm natürlich. :) Bekomme dadurch zwar wieder nur die Hälfte mit – bevor ich hinterm Regenbogen (gleich links) verschwinde – aber dafür ist Morgen ja auch noch ein Tag.
Höre ich beim Joggen, höre ich beim Schlafen…also bei zwei der drei wichtigsten Aktivitäten in meinem Leben ;) – Bitte weiter so!
Schön, dass ihr den Klassiker behandelt. Hab ich früher gern gespielt.
Gibts schon Aussicht auf eine eventuelle Video-Version des Podcasts? Dann würd ich darauf warten…
Eine aufgebohrte Version der “Zweiten Reihe” ist derzeit noch in weiter Ferne.
Absolut geniale Folge, vielen Dank!
Christian, kannst du ungefähr abschätzen, wie viel Arbeit dich diese Folge gekostet hat? Das muss sich ja im Bereich mehrerer Arbeitswochen bewegen!
Ja, tut es. Deshalb kommen die Zweite-Reihe-Folgen auch maximal vierteljährlich.
Wow, tolle Folge, vielen Dank, insbesondere für den starken Einstieg. War interessant, einem Produktionssprozess mal so step by step über die Schulter zu schauen. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte: gerne mehr Interwiewschnipsel in Zukunft, sinnvolle Erweiterung der Podcast Stilmittel.
Apropos, ihr nutzt ja viel und regelmäßig Original-Soundschnipsel. Wie funktioniert das eigentlich rechtlich? Darf ich das, wenn ich über ein Spiel podcaste, oder muss ich da immer die Rechte klären?
Das fällt unter das “Zitatrecht” und ist im Urheberrecht geregelt. Innerhalb von eigenen Werken darf man andere Werke zitieren, ohne um Erlaubnis zu bitten oder ein Entgelt zu zahlen.
Jedenfalls, wenn das Zitat in einem sinnvollen Zusammenhang mit dem Werk steht (etwa als Erörterung verwendet wird), die Herkunft klar und der Umfang des Zitats nicht übermäßig ist.
Dankeschön
Das kurze psychologische Gutachten über Gunnar Lott war köstlich. Ich habe echt lachen müssen! Abgesehen davon: Ich habe mir direkt erst einmal ein Sherlock Holmes Kurzgeschichte auf meinen Kindle geladen. Irgendwie habe ich jetzt Interesse daran einmal etwas vom Original zu lesen!
An der Stelle mal ein großes Dankeschön an euch beide für eure Texte im neuen WASD-Magazin. Schön, dass ihr das mit unterhaltsamer Qualität unterstützt.
Gibt es irgendwo die Möglichkeit an den ersten Teil der Serie zu gelangen? GOG führt es leider nicht …
Einfach grandios. Ich bin durch einen User in der Kommentarsektion eines High 5 Video auf Stay Forever aufmerksam geworden und habe mir die Zweite Reihe Sherlock Episode angehört. Solche Analysen und Plädoyers (wie den Mut der Spieleindustrie kulturelle Archetypen aus ihrem historischen Kontext zu lösen) finde ich für die Videospielkultur sehr wichtig um als intellektuelle Kunst anerkannt zu werden. Hotline Miami fande ich in dieser Hinsicht die Überraschung 2012. Ironischerweise wirkt es dazu altbacken durch die Pixelart-Grafik. =)
Macht weiter so. Euer Format finde ich unterhaltsam und wichtig!
Christian, herzlichen Glückwunsch. Diese Folge ist ist der Wahnsinn, und vielleicht das beste Stück über Computerspiele, das mir im deutschen Raum begegnet ist. Sehr gut recherchiert und geschrieben hat es mir etwas über die Spiele, aber auch sehr viel über Holmes, beigegracht. Dabei hat es mich über die ganze Zeit unterhalten. Ich bin durch und durch begeistert. Dieser Podcast hätte genau so im Deutschlandfunk laufen können, auch dank des tollen Einsatzes der Musik. In der Tat wäre es ein Jammer, wenn in Zukunft nicht weitere Medien auf diese Arbeit aufmerksam werden. Dein Podcast zu Worlds-of-Ultima war ja schon sehr gut.
Zu den Spielen: Ich hatte The Case of the Serrated Scalpel damals gespielt, aber nie durch. Irgendwie bilde ich mir ein, dass es an einem Bug gelegen hat, denn ich habe das Spiel sehr gemocht. Vielleicht war es aber auch eine Art Brain Bug und ich kam einfach irgendwann nicht weiter. Auch wahrscheinlich, dass Ultima irgendwann meine gesamte Aufmerksamkeit hatte.
Hier ein kleiner Vorschlag für die Zweite Reihe: Die französische Firma “Silmarils”, hat nur ein oder zwei passable Spiele produziert (Storm Master und Crystals of Arborea), aber beide sind für mich damals echte Zeitfresser gewesen. Vor allem bis man die Steuerung von Storm Master mal kapiert hatte. ;)
Würde mich drüber freuen!
Ich habe eine große Schwäche für französische Spiele, aber mir lagen die Silmarils-Spiele nie sonderlích. Die meisten Delphine-Werke, einige Lankhor-Sachen und viele der frühen Infogrames-Titel sind wesentlich besser. Mal schauen, vielleicht mache ich dazu irgendwann mal was.
Dieses Spiel hatte ich ja völlig verdrängt, bis ich von eurem Podcast wieder erinnert worden bin. Danke dafür! Mein Hirn wurde sofort mit wohlig warmen Erinnerungen übergossen.
Hat mir sehr gut gefallen. Und gerade dieses Spiel war ein sehr passender Kandidat. Für weitere Beiträge der zweiten Reihe wäre auch Homeworld sehr gut geeignet.
Was für eine tolle Folge!
Ich mag zwar eigentlich die Folgen, in denen du und Gunnar euch unterhaltet lieber, aber hier hast du echt mal eine Großtat vollbracht :) (und Gunnar ist ja dennoch zu hören ;))
Ich habe mich vorher zwar für victorianischen Stoff, aber nicht für die Holmes-Bücher interessiert und die Spiele mit dem Detektiv regelrecht gemieden. Du hast die Spiele um Holmes und Watson aber so interessant und mit so dermaßen viel Liebe zu dem Stoff dargestellt, das du mich regelrecht angesteckt hast. Habe mir danach nicht nur nur die Holmes-Spiele aus dem Podcast, sondern auch die neueren Titel von Frogster und die ersten paar Romane besorgt, und was soll ich sagen…die ersten beiden Bücher habe ich jeweils an einem Tag durchgelesen und bin begeistert, die Holmes-Spiele machen mir ebenfalls Spaß.
Wollte hier noch mal danke sagen, dass du mit dieser Folge nicht nur meinen Gamer-, sondern auch noch meinen literarischen Horizont erweitert hast!
Dank dir hat der Consulting Detective jetzt einen Fan mehr!
The Case of the Serrated Scalpel habe ich damals gespielt und mochte es aus diffusen Gründen total gerne, schätze ich mochte einfach Atmosphäre und….es gibt so Adventures, die lassen einen sich mit ihnen einfach richtig wohlfühlen, da gehörten die Lost Files für mich genauso dazu wie beispielsweise die 2D-Baphomets-Fluch-Spiele.
Machen wir es kurz:
Ein ganz wunderbarer Podcast,
vielen herzlichen Dank
Vielen Dank für die Recherche und die runde Ausarbeitung. Ein Genuss! :)
Vielen Dank auch von mir. Ich freue mich, wie leidenschaftlich, ernst und kompetent ein auch von mir sehr geschätztes Spiel (die Rose war mir irgendwie entgangen) behandelt wird. Die Befürchtung, es könnte anders sein, sitzt irgendwie vor jeder Folge von Stayforever tief in mir drin, und dankenswerterweise ist sie bis jetzt ein jedes Mal unbegründet gewesen. Im Gegenteil, die erwarteten massiven Blutdrucksteigerungen blieben nicht nur aus, sondern fühlte ich mich stets aufs Beste unterhalten. Also danke und weiter so!
Am besten in Erinnerung ist bei mir diesem Spiel allerdings auch die Stelle mit der Schreibmaschine geblieben – nicht nur, weil Holmes endlich die Geduld mit dem umständlichen Vorgehen klassischen Adventure-Spieldesign verlor, sondern auch das Spiel die seine mit mir oder meinem PC – und immer während des Wurfvorgangs zuverlässig den Dienst mit einem Crash to DOS quittierte. Das war dann doch recht frustrierend, was meiner nostalgischen Verklärung jedoch keinen Abbruch tut – immerhin habe ich es irgendwann dann doch durchspielen können.
Das Update!!! Vielen Dank! Werde ich mir wenn ich morgen nach Hause komme sofort zu Gemüte führen. Ich freu mich drauf!
Nebenbei bemerkt, bin ich der einzige, der beim Hören der Podcasts die Regel eingeführt hat, bei dem Wort “Fallhöhe” einen trinken zu müssen? Das ist so ein Wort, das ich sonst nie höre, sondern nur hier, und eigentlich nur von Christian. Und jedes Mal bei einem neuen Podcast die quälende Ungewissheit: ist es wieder dabei? Nein? Ja? Warum sagt er es nicht? Meine Güte, wir sind schon halb durch, und er hat es immer noch nicht… da, er hat es gesagt! Yeah! Er hat es gesagt! Fallhöhe! Hol den Hochprozentigen!
Wieder mal ein überraschendes Oberthema. Haben die Sherlock-Filme von Guy Ritchie bzw. die aktuelle in aller Munde gelobte BBC-Serie ein bischen bei der Entscheidung mitgeholfen? Oder ist es die allgemein reine Faszination an diesen sterilen, überlegen-logischen Charakter des Sherlock Holmes, also in erster Linie außerhalb der (Oh, lt. Moby Games erstaunlicherweise dann doch) zahlreichen Versoftungen? Eine begründete persönliche Vorliebe, sofern vorhanden, ging aus dem Cast nicht zwingend hervor, es wurde zumindest außerhalb der Versoftungen nicht genannt.
Das fand ich nämlich gerade interessant. Also, was war hier der Aufhänger für? Denn eine Liebeserklärung, wie bei dem Worlds of Ultima-Teil, war das ja auch nicht direkt. Es war vielmehr die Verzweifelung eines Spielers an den Spielen, aber interessanterweise eher aus der Lottschen Sichtweise, daß ein Spiel stimmig, also auch “im Kopf” glaubhaft sein muß, während die Schmidtsche Sichtweise ja, so habe ich das bislang zumindest verstanden, eher auf einer bevorzugt spielmechanischen Art und Weise basiert. Es wurden zwar gekonnt spielerisch-technische Mängel genannt, aber irgendwie war es dann doch meistens die mangelnde Glaubwürdigkeit des (un-)spielbaren Supermannes, was Christian sauer aufstieß.
Daher kann man ja eher von einer Vorliebe an den Charakter Holmes reden, auch außerhalb der Spiele, sprich Bücher und Filme, als an den jeweiligen Versoftungen. Oder muß man einfach nur mittlerweile von Ehepaar (©Herr Fabu) ähnlichen Verhältnissen ausgehen, wo der eine die Marotten des anderen übernimmt? Schließlich wurde ja Herr Schmidt im Frühwerke-Cast der Lottschen “Wurscht.”-Aussprache überführt. ;)
Was folgt als nächstes? Muß das “Goldkind” demnächst im Kinderzimmer Platz machen, für einen größer werdenden Euroboxplatzbedarf im Hause Lott? Man weiß es nicht, man weiß es nicht.
In eigener Sache: Ich habe noch nie ein Adventure mit Holmes gespielt. Als ich den Titel las, fing ich an zu überlegen, ob ich denn eines kennen würde, und mir fiel ein Testbericht ein, welche in eine meiner ersten PowerPlay-Ausgaben war. Ich konnte mich daran erinnern, da die Screenshots eine herrlich weiche und warme Farbwirkung hatten. Es handelte sich dabei, wie mir Moby Games bestätigte, um den Serrated Scalpel-Teil, der ja auch von dir in seiner grafischen Darstellung gelobt wurde. Das und die Begeisterung der ersten Magazin-Ausgaben haben sich wohl dann in mein Hirn gebrannt, denn die späteren Versoftungen habe ich entweder vergessen oder aber schlicht nachlässig übersehen, vor allem die Veröffentlichungen der ca. letzten 10 Jahre.
Die Idee, den Entwickler für ein Interview für dieses Podcast-Thema einzuladen, ist natürlich außerordentlich und großartig. Haben da Beziehungen aus GameStar-Zeiten geholfen? Oder ist so ein “älterer” Entwickler, der auch selbst immer im Hintergrund und nie in der ersten Reihe war, auch daran interessiert, mal über so ein altes “Ding” zu reden (Ich möchte hier spontan Ron Gilbert für seine außerordentliche Freundlich- und Leidensfähigkeit in Interviews danken, der es immer wieder wunderbar hinbekommt, launig über das gefühlt immer gleiche und in Deutschland vorherrschende Gilbert-Thema “Monkey Island und Co.” zu reden. Danke. Danke. Danke.)? Umso bedauerlicher, daß er kurz nach den Aufnahmen verstarb. Und daß sage ich jetzt nicht, weil es so klang, als ob noch ein zweites (?) Gespräch hätte folgen sollen um noch mehr Material bzw. Informationen für den Cast zu bekommen. Da wäre ich an etwas Hintergrundinformationen zur Entstehung interessiert. :)
Und somit komme ich auch zum einzigen Negativ-Punkt in diesem Cast und das war leider die Aussprache von Gunnar als Übersetzer. Zuvorderst natürlich vielen Dank dafür, daß ihr noch eine Version nur im O-Ton online gestellt habt, aber ich fand seinen Part leider nur schwach vorgelesen, so leid es mir tut das zu sagen. :-\
Für eine weitere Version mit Interview würde ich mich freuen, wenn ihr die Möglichkeit bieten würdet, von vornherein auf eine übersetzungsfreie Variante zurückgreifen zu können. Oder Christian macht das dann mit und betont das dann anders als in seinem eigenen vortragenden Text, den er ja auch vorliest, aber halt nicht so, hm, ja, “unpassend”. Sorry.
Was vergessen? Bestimmt. “Vielen Dank für diese zweite Ausgabe! :D” zum Beispiel. Und danke für das gelungene Untermalen von Zeiten im Jahr 2012. Ick freu mir schon mal auf das, was ihr 2013 so macht. Kommt die ultimative Liebeserklärung des Herrn Lott an StarCraft, wo Herr Schmidt überhaupt nur froh sein darf, der Aufnahme beigewohnt zu haben? Ich werde es sehen. Hören. Und mich drauf freuen. :)
Excelsior.
Der Herr Lott ist kein so besonders guter Vorleser, vor allem nicht von fremden Texten.
Das ist kaum zu reparieren, allenfalls durch stetiges Noch-Mal-Versuchen.
Ansonsten: Die Starcraft-Liebeserklärung kommt sicher noch irgendwann, mal gucken. Wir haben eine ganze Menge Pläne für 2013, über die normalen Podcasts hinaus. Aber ach, die Zeit, die Zeit.
das spiel gescheitert? ich mochte es mehr als die lustigen adventures. vor allem die atmosphäre war großartig.
Das wird definitiv ein Podcast sein, den ich mir mehrfach anhören werde. Christian kann einfach wunderbar schreiben, das muss man neidlos (naja, nicht ganz frei von Neid :)) anerkennen. Und dazu kann er es auch exzellent vortragen/lesen. Schön, dass es Stayforever gibt und ihr könnt den guten Jungs von Gametube bedanken, durch die ich auf euch gekommen bin.
Grandiose Folge. Vielen Dank.
Hab diese Folge jetzt erst nachgeholt. Großartig!
Euren Episoden zu Spielen, die ich bisher gar nicht kannte, lausche ich immer am liebsten.
Danke für diesen schönen Podcast, ich habe ihn in einem Rutsch durchgehört und freue mich auf die nächste Zweite Reihe! Die Sherlock Holmes Geschichten kann ich nur jedem empfehlen, sie sind auch heute noch sehr kurzweilig und, wie im Podcast erwähnt, zeitlos.
Geniale Abhandlung über Sherlock Holmes und dessen “Verwurstung” (muss man wohl manchmal so nennen) in Spielen und anderen Medien. Interessant finde ich persönlich diese scheinbare krasse Diskrepanz bei Arthur Conan Doyle (und dem viktorianischen Zeitalter insgesamt), dass er auf der einen Seite, inspiriert von seinem Medizinprofessor, der ja selbst tatsächlich von der Polizei in Mordfällen konsultiert wurde, so eine Gestalt hervorbringt – messerscharfer Verstand, absolute Rationalität und wie Christian so schön sagt “es gibt nichts Unerklärbares”. Und auf der anderen Seite ist er dann als Mitglied der Society for Psychical Research zu dem Schluss gekommen, dass es echte, unerklärliche Phänomene gibt und trotz aller entlarvten Betrüger auch “weiße Krähen” (Medien, die einfach mal Sachen wissen, die sie auf keinem erklärbaren Wege hätten in Erfahrung bringen können). S. auch die Cottingley Fairies. Das wird oft der Verzweiflung über den Tod seines Sohnes im ersten Weltkrieg zugeschrieben, allerdings hat er selbst in einem Interview, dass sogar aufgenommen wurde http://www.youtube.com/watch?v=rZFdH76H1lA , dass seiner Überzeugung eigene Erfahrungen zugrunde liegen, die viel älter waren.
Ach ja, und dass Holmes so überhaupt gar kein Interesse an Frauen hatte, stimmt ja nicht so ganz, da war doch diese deutsche Spionin, die er zumindest als intellektuell ebenbürtig und deshalb interessant fand (was für ihn wohl bedeutet, dass er bissl verknallt gewesen sein dürfte).
Super aufwändig, super konstruiert, super gemacht, Danke!
Sehr schön!
Könnt man direkt so als Artikel in ein Game Studies-Fachbuch packen.
Wow, das dieses Spiel mal jemand anderes als meine Wenigkeit noch in der Erinnerung trägt ist ja der Wahnsinn. Leider ist mir nur das Glück vergönnt gewesen, nur den ersten der beiden Teile spielen zu können. Der hat mich allerdings auch so sehr mitgenommen, dass ich genau wie du Christian, ihn für das beste halte, was Spiele technisch über Sherlock Holmes je erschienen ist.
Immer wenn mir einer sagt es ist ein neuer Sherlock Holmes Teil raus frag ich in welcher Form und sobald diese als 3D Adventure beschrieben wird ist das Feuer der Interesse schon weg.
Ich selbst werd mir demnächst noch den neuesten Teil mal anschauen, da er von so manchen hoch gelobt wurde mir den Eindruck erscheinen lässt nicht ganz so grauselig zu sein wie der Rest der Teile dazwischen.
Vielen Dank für dieses Stück Nostalgie was du wieder zum lodern gebracht hast. :)
Ich mag das Spiel, es ist einfach wahnsinnig atmosphärisch. Aber diese Folge hat mir leider gar nicht gefallen.
Das ist eine sehr schöne Folge, die in ihrer Art ein gutes Komplement zu den regulären, Dialog getriebenen, Episoden bildet.
Es wäre sehr schön, wenn Herr Schmitt sich erneut die Zeit für einen solchen Beitrag nehmen würde.
Inhaltlich gut recherchierst, bereitet sein ruhiger Vortragsstil eine angenehme Stimmung, die zum konzentrierten zuhören einlädt.
Über mehr in diese Richtung würde ich mich als Ergänzung zum normalen Stayforever Podcast freuen, sehe aber ein, dass dafür mehr Vorbereitung notwendig ist.
Chapeau!
Ich bin vor kurzem über SPIEGEL ONLINE – WASD auf euren Podcast gestoßen und habe nun fast alle Folgen durch, die Spiele behandeln, die ich selbst gespielt habe. Sherlock Holmes war keines davon, der Podcast aber dennoch Pflicht, da ich heute die Geschichten und den “Archetypen” liebe (sehr zu empfehlen: Die Hörspielreihe von Maritim!).
Und genauso liebe ich gute und kluge Texte, erst recht, wenn sie so eindrucksvoll wie dieser hier beweisen und illustrieren, welche Relevanz Videospiele als Kulturgut und Kunstobjekt haben und was Narration, Charakterzeichnung und Atmosphäre in diesem Medium bewirken können.
Alles andere wurde bereits gesagt. Danke für diesen Podcast, die damit verbundene Arbeit, den Idealismus und die journalistische Qualität!
MEHR, MEHR, MEHR!
Wir wollen die dritte und vierte und fünfte Reihe. Christian, wenn Du Zeit und ein interessantes Thema hast, dann nimm doch wieder die Feder zur Hand und das Mikrofon an den Mund.
In Erwartung
Hallo zusammen,
Christian, es wäre echt eine feine Sache, wenn Du wieder die Muße für eine solche Episode hättest.
Deine Vortragsweise ist sehr angenehm und der Stil informativ und persönlich.
Viele Grüße,
Manuel
Ich glaube, ich habe mir noch keine andere Folge öfter angehört als diese hier. Die eingestreute Musik vermittelt nicht nur gut die Atmosphäre im Spiel, sondern gibt sie auch dem Podcast selbst.
Besonders gut gefällt mir, wie ausführlich und bildlich alles beschrieben wird, da fühlt man sich beinahe so, als würde man das Spiel gerade spielen. Aber auch die ganzen Hintergrundinformationen, die nicht einmal direkt mit dem Spiel sondern mit dem Charakter oder der damaligen Zeit zu tun haben, passen ausgezeichnet. Ich bin ja ein großer Freund von ausführlichen, gut strukturierten Erzählungen ;)
Und das Poster ist einfach fantastisch. Wirklich großartig. Ich würde es mir glatt kaufen, wenn es nur das Motiv mit dem Spieltitel wäre. Aber vielleicht kauf ich es auch so; irgendwann kann ich bestimmt nicht mehr widerstehen.
Noch ein paar Zweite Reihe-Folgen, wie z. B. von Gunnar zu Dark Omen, wären definitiv mal angebracht!
Mensch, bin ich der einzige der sich bei dem Namen Pitfall aufregt ? Ich hatte seinerzeit für den Atari 2600 ein Spiel das “Jungleboy” hies und 1:1 das gleiche war. Das war doch Pitfall ?
Jungle Boy war eher ein klassischer Plattformer, oder?
Naja da ich nur Jungle Boy gespielt habe kann ich jetzt nichts genaues im vergleich sagen, aber bis auf den Activision Schriftzug den ich auf einigen Pitfall Screens gesehen hab ist da echt null unterschied…..
Übrigens, wo ich gerade einen von euch beiden Helden (Ja wirklich ;) ) an der Strippe habe: Ihr kennt nicht zufälligerweise Spirit of Adventure oder Soul Crystal auf C64 ? Würde gern mehr von euch über diese 2 Spiele hören, falls ihr sie auch gespielt habt.
Super Podcast ! as usual
Der Producer von Sherlock Holmes hieß Dr. Christopher Erhardt, siehe auch http://www.theaie.us/announcements/dr-chris.
Oder auch in der Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Erhard
Huch. Ist korrigiert.
@die beiden Herren… gibt es denn die Version ohne Übersetzung noch? Der Link führt leider nur noch zu einer 404-Page von Dropbox :(
Link ist repariert
Danke!
Hallo zusammen,
was tun wenn man Neuigkeiten gefunden hat, die in die Retro News gehören? Wie kann man die übermitteln?
Am besten an christian.beuster@stayforever.de schicken. Danke!
“Im Apartment von Robert Hunt steht eine Truhe, die, wie Holmes nach eingehender Untersuchung erkennt, einen doppelten Boden hat. Der ist irrelevant und geht nie auf, aber das Spiel hindert seine Spieler selbstverständlich nicht daran, ihr ganzen Inventar an der Scheißtruhe durchzuprobieren.”
…
“Im übertragenen Sinn ist Chekhov’s Gun zur Bezeichnung für einen Gegenstand geworden, der früh in der Handlung eingeführt, aber erst sehr viel später wichtig wird. Adventures mit ihrer Sammelwut sind prädestiniert für sowas, aber The Case of the Serrated Scalpel zieht das in vollendeter Form durch: Dort ist eine Eisenstange, die man als ersten Gegenstand im Spiel am Tatort aufsammeln kann, gleichzeitig der letzte Gegenstand, den man ganz am Ende benutzen muss. Dazwischen hat das Ding keinerlei Nutzen.”
Ich spiele gerade Serrated Scalpel, und habe über den Digital Antiquarian zu euch gefunden. Hier hat wohl jemand doch nicht das ganze Inventar ausprobiert; Mit der Eisenstange lässt sich, durchaus naheliegend, wie ich finde, der doppelte Boden der Truhe aufbrechen. Darinnen ein Dokument, dass die Beziehung zwischen Hunt und der Wahrsagerin untermauert.