The Colonel’s Bequest (Folge 79)
Thema: die Laura-Bow-Serie (The Colonel’s Bequest, 1989; The Dagger of Amon Ra, 1992)
Genre: Adventure
Entwickler, Publisher: Sierra-On-Line
Designer: Robert Willams, Bruce Balfour
Endlich, endlich, nach langen Jahren des gemeinsamen Podcastens hat Christian es geschafft, Gunnar zu überreden, über das textbasierte Point&Click-Adventure The Colonels’s Bequest zu sprechen. Chris hat das Spiel sehr lieb, weil es von Sierra ist, gar von Roberta Williams persönlich und außerdem auf seine Art sehr einzigartig. Gunnar hingegen lassen Spiele von Sierra generell kalt, das führt zu einem leicht kontroversen Gespräch.
Credits:
Sprecher: Christian Schmidt, Gunnar Lott
Audioproduktion: Fabian Langer, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Chris Hülsbeck (Musik), Impossible Mission (Sample)
Unterstützung und Recherche: Christian Beuster
Chronist: Herr Anym
Werbung:
♥ Diesen Podcast direkt unterstützen auf Patreon: klick! oder Steady (klick!)
$ Produkte bei Amazon kaufen und SF unterstützen: Amazon Affiliate
Es werden erwähnt:
Spiele:
The Colonel’s Bequest, Mystery House, The Hobbit, King’s Quest V: Absence Makes the Heart Go Yonder!, Cluedo, The Pawn, King’s Quest, Wizard and the Princess, King’s Quest II: Romancing the Throne, King’s Quest III: To Heir is Human, King’s Quest IV: The Perils of Rosella, Mixed-Up Mother Goose, Deadline, The Witness, Suspect, Mortville Manor, Murder on the Mississippi, Leisure Suit Larry, Space Quest, Space Quest III: The Pirates of Pestulon, Police Quest, Police Quest II: The Vengeance, Maniac Mansion, Zak McKracken and the Alien Mindbenders, Indiana Jones and the Last Crusade, Labyrinth, Gabriel Knight, Spellcasting 101: Sorcerers get all the Girls, The Dagger of Amon Ra, Wasteland, Neuromancer, Outpost, Freddy Pharkas: Frontier Pharmacist, Shannara, Quest for Glory, EcoQuest.
Organisationen:
Sierra On-line, eBay, Infocom, Infogrames, Lankhor, Activision, LucasArts, Legend Entertainment, Interplay.
Personen:
Laura Bow, Agatha Christie, Roberta Williams, Ken Williams, Gunnars Tochter, Rosella of Daventry, Lillian Prune, Col. Henri Dijon, Jeeves, Fifi, Celie, Dr. Wilbur C. Feels, Clarence Sparrow, Gloria Swansong, Rudolph Dijon, Polly, Gertrude Dijon, Sarah Crouton, Sherlock Holmes, Bruce Balfour, Josh Mandel, John Bow.
Eine neue Stay Forever Folge… d.h. Die Fahrt zur Arbeit morgen ist gerettet ;)
Nein, nein, nein!
Dieses Spielejuwel war uns fest für Folge 156 versprochen!
Siehe bzw. höre Folge 1, 2:19
Na gut, sind die 10-20 Millionen Hörer wohl schon erreicht und alle bereit für das „schwere Zeug“…
P.S: Als Folge 78 wäre dieser Titel schön gewesen!
156 : 2 = 78
Das wurde auch an anderer Stelle für Folge 80 versprochen. Und wenn man Shannara als neue Folge zählt ist es das sogar.
Ich war in meiner Jugend sehr großer Agatha-Christie-Fan und sehr großer Adventure-Fan. Ich hatte mich damals sehr auf dieses Spiel gefreut und war dann bitter enttäuscht. Das Spiel sabotiert sich meiner Ansicht nach spektakulär selbst.
Selbst wenn ich als Spieler kaum selbst etwas herausfinde, drückt das Spiel mir bei ganz normalem Durchspielen ins Gesicht, wer der Mörder ist, und erwartet dann von mir, es nochmal zu spielen. Woher aber meine Motivation kommen sollen, in einem zweiten Durchgang Leute zu belauschen, von denen ich eh weiß, dass sie bald sterben, ist mir unklar. Ich will in einem Murder Mystery als Detektiv herausfinden, wer der Mörder ist, und nicht, welche drei Personen Zigaretten rauchen.
Ich hab das Spiel nach dem ersten Durchspielen nie wieder angerührt. „Murder on the Zinderneuf“ hingegen habe ich mehr als 200mal gespielt.
Colonel kann auch ein Titel sein ,der in ein paaer US Staaten verliehen wird fuer besondere Diesnte an den Staat, meist durch Finanzielle unterstuetzung oder Wirtschaftliche Leistung. Beruehmetes Beispiel waere Colonel Sanders, der Gruender von Kentucky Fried Chicken.
Ah, wieder was gelernt! Im Spiel ist Colonel Dijon aber ein „richtiger“ Colonel, ein Veteran aus dem Spanisch-Amerikanischen Krieg.
In der Tat. Wusste ich gar nicht, danke für die Info.
Beweis: https://en.wikipedia.org/wiki/Kentucky_Colonel
Waaaaas, „The Colonel’s Bequest“ wurde tatsächlich Realität? Ich bin entsetzt. Das heißt, Gothic 2 ist noch maximal drei Folgen entfernt…
Ich find’s übrigens bemerkenswert, mit welcher Konsequenz ihr das Wort „Vektorgrafiken“ vermeidet, wenn ihr Vektorgrafiken beschreibt. :)
Irgendwie ist das Wort Vektorgrafik bei mit eingebrannt in Verbindung mit 3D-animierten Drahtgittern (Elite etc.) … aber du hast natürlich recht, de facto ist das Vektorgrafik, was Sierra damals benutzt hat.
War auch wirklich nicht als Vorwurf gemeint – ich fand die konsequente Vermeidung einfach nur witzig, das ist alles. So, als würde man über „Elite“ sprechen, und dabei nicht ein Mal „Weltall“ sagen. :)
Freue mich sehr darauf, heute Abend bei der Rückfahrt der zweiten Hälfte des Podcasts zu lauschen. Habe außerhalb von Stay Forever noch nie von „The Colonel’s Bequest“ gehört.
Ein schönes Video zur Illustration der Vektorgrafik in The Colonel’s Bequest: https://www.youtube.com/watch?v=TmjAHgyZl_Y
Ein Sierra-Spiel alle 20 Folgen find ich gut!
Oder alle 10 von mir aus auch. War nie so der Sierra fan, deshalb ist es intressant mal was von Adventures zu hoeren,welche nicht von Lucasarts stammen. Freddy Pharkas fand ich eines der wenigen Sierra Spiele die ich wirklich mochte. Waere doch ne Fogle wert. ;)
Die Folge selbst ist schön geworden, insbesondere weil Gunnar gut dagegen hält und dem Spiel seine Macken nicht durchgehen lässt. Hätte mir nur vielleicht ein wenig mehr zur Historie der Detektivspiele oder insbesondere eine Gegenüberstellung mit Deadline gewünscht.
BITTE mehr Sierra! Das waren damals einfach die besten Adventures die es gab! Da gibt es keine Widerrede! Sei es das herrlich feministische Larry mit seinem wundervollen Humor. Sei Police Quest 3+4, sei es die tollen Kings Quest und Quest for Glory Spiele. Oder meine persönlichen Lieblinge: Die Castle of Dr. Brain Reihe! Aber auch die beiden EcoQuest Spiele waren auf ihre Weise tollig.
Das hat alles mit diesen öden LA Spielen so dermaßen den Boden aufgewischt. LA Spiele waren wie schlechte Cartoons, Sierra waren tolle spielbare Romane. :-)
hust.
Lieber Gunnar, Du bist unersetzlich und wir respektieren Deine Abneigung bezüglich Sierra-Spielen, aber bevor wir deswegen nie eine Quest for Glory-Folge bekommen, lass den Christian vielleicht mit jemand anderem eine Folge machen. Ich melde mich freiwillig.
Aber nein, die geschätzte Zuhörerschaft würde wohl kaum verkraften würde, dass Du in einer solchen Folge fehlst. Schließlich gehören auch Eure gepflegten Widersprüche zum Unterhaltungskern Eures Podcasts.
Also fass Dir ein Herz und gib QfG eine Chance! Das sind liebevoll gemachte, spannende, herausfordernde, witzige, lehrreiche Spiele mit einer Mechanik, die klar und motivierend war….die Frust-Momente und unfairen Situationen, die den meisten Sierra-Spielen inne waren, können das nicht überdecken. Baba-Yagas Hütte auf Hühnerfüßen, das U-Boot im Spiegelsee (charmant – die deutschen Namen in Teil 1), der spektakuläre, intuitive, finale Kampf gegen die Räuber, der Wettlauf gegen die Zeit in Teil 2, die fantastische Friedensmission bei rivalisierenden Stämmen in Teil 3, die beklemmende Atmosphäre in Mordavia in Teil 4, das griechischte Griechenland aller Zeiten in Teil 5 (da kann wohl auch das neue Assassins Creed Odissey nicht rankommen;)
Sensationell.
Gunnar, Quest for Glory!
You WANT to be a hero!
Ich wär ja mal für Torins Passage, ein eher unbekannterer Titel von Sierra, den ich damals jedoch super fand
Schon am 2. des Monats eine neue SF Folge! Der Monat kann ja nur gut werden! :-) Und dann auch noch ein Sierra-Adventure! Die Abneigung des Herrn Lott gegen Sierra-Adventure erschließt sich mir immer noch nicht so ganz. Sie es drum. Hoffentlich gelingt es dem Herrn Schmidt auch in Zukunft noch das ein oder andere Sierra-Spiel durchzudrücken. Ich hoffe ja noch immer auf Phantasmagoria (das wurde glaub auch ich irgendwann mal versprochen^^) und da insbesondere den absurden zweiten Teil.
Ich war mir zuerst nicht sicher ob der von euch gewählte Titel genug Zündstoff für eine Folge ergibt, weil es ja doch eher ein unbekannterer Sierra-Titel war. Dabei steht das Spiel für sich geschlossen sehr gut zwischen den alten Parser-Spielen und den späteren Sierra-Spielen mit der Point-and-Klick Steuerung. Das Spiele bildet einerseits sehr gut die Stärken als auch die typischen Schwächen eines klassischen Sierra-Titels ab. Demnach: perfekte Wahl! :-)
Ich war damals übrigens auch noch viel zu jung um den Titel richtig lesen/aussprechen zu können. 1989 war auch noch mehr die Amiga 500 Zeit von mir und meinem Bruder.
Ich erwische mich immer wieder dabei das ich mir nachträglich Screenshots oder Let’s Plays von den Spielen ansehen, die ihr in den Folgen besprecht, die ich damals aber nie gespielt habe. Gibt einem das Gefühl, doch noch irgendwie die Lücke zu schließen. Zum selber Spielen bleibt ja sowieso kaum noch Zeit.
Vielen Dank für die neue Folge!
Ich kenne das Spiel nicht, aber Sierra & Murder Mistery versetzt mich in diese selige 3/486 er Stimmung. Hachja….das Vektorgrafiken was anderes sein können als Gittermodelle a la Elite ist mir neu übrigens….
Ich fand die Folge ziemlich gut und würde mich dem Tenor anschließen: Mehr Sierra Folgen!
Mir gefällt, dass ihr hier wieder gegensätzliche Meinungen vertretet. Während ich finde, dass man z.B. bei Gabriel Knight dem lieben Gunnar anmerkt, keinen wirklichen Bock auf die Folge zu haben (was nicht böse gemeint ist), gefällt mir hier besonders seine Argumentation für und gegen das Spiel. Denn ich finde es ist ein Gewinn für den Podcast, wenn er die Spiele vorher, wie Christian, auch nochmal (an)spielt. Das merkt man hier ganz besonders.
Ich konnte mich jedenfalls in viel Gesagtem von Gunnar wiederfinden, in erster Linie natürlich in der Kritik über die bescheuerten Todesfälle. Besonders der „das Spiel bringt dich um weil du nicht links und rechts guckst bevor du die Straße überquerst“ Tod hat mir Sierra Spiele generell vermiest, denn ich kam mir selber bei dieser Szene einfach nur komplett verarscht vor. Cool, dass du genau diese Szene angesprochen hast.
Auf der anderen Seite gefällt mir, wie enthusiastisch Christian über die Sierra Spiele redet und offenbar die Gabe besitzt über die ganzen furchtbaren Designentscheidungen hinwegzusehen oder darin etwas Gutes zu erkennen. Ich hatte immer Interesse an den Sierra Adventures aber bin mit ihnen nie warm geworden. Ich sehe mich da eher bei #TeamGunnar und würd mich echt freuen wenn ihr noch andere Quest-Spiele und Larry besprechen würdet.
Eins dieser Spiele…
…welches ich nur aus den Händleranzeigen der damaligen Magazine kenne. Nie gespielt, und das als bekennender Sierra-Fan. Danke für die gewohnt gute Episode, ich bin jetzt in der passenden Stimmung: EUR 5,59 bei GOG.com, heute Abend begleite ich Laura Bow auf die Insel.
Und? Wie war’s?
Ein besprechenswertes Sierra-Spiel wäre sicherlich auch das im Cast genannte Outpost. Die damaligen Verteidigungsversuche seitens des Entwicklers waren damals sehr belustigend.
Sehr schöne Episode. Hat mich sehr gefreut, dass wieder mal ein Adventure besprochen wird. Und auch noch eins von Sierra. Ihr (bzw. Christian) konntet die Faszination hinter dem Spiel schon gut begründen. Obwohl, ich würde mich zumindest nur an der sehr atmosphärischen Grafik weiden und nicht selber spielen. Höchstens spielen lassen oder mit ein paar Freunden, um die Sierraspielmechaniken besser ertragen zu können.
Ein kleiner Vorschlag als Wiedergutmachung für den Herrn Lott:
Die Herren könnten doch ein weiteres Warhammer Spiel besprechen. Space Hulk 2? Dazu gibt es noch eine Anekdote, die in der Space Hulk Episode flüchtig erwähnt worden ist.
Ich wollte als Ausgleich „Dark Omen“. Der Schmidt so: „Hab mich von MechWarrior 2 noch nicht erholt“. Seufz.
Aber bei Populous wird ja wohl ein Konsenz zu erzielen sein.
Oder vielleicht Marble Madness?
Und was ich ja liebend gerne hören würde, wäre eine Folge zu You Don’t Know Jack!
^^
Wie immer eine sehr schöne Folge! Vielen Dank dafür :)
Ich möchte dennoch gerne meinen Unmut über ein winziges Detail äußern: In Christians Anekdote zu dem Easter Egg mit der fliegenden Statue veranschaulichte er die Chance des Auftretens von 1:200 mit „theoretisch müsstest Du diesen Raum 200 Mal betreten, um es ein einziges Mal zu sehen“.
Da hat der Herr Schmidt aber leider Unfug erzählt. Weil es bestimmt alle mächtig interessiert, wie es sich tatsächlich verhält, habe ich nachgerechnet: Bei 200 Raumbetretungen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass man die Statue mindestens einmal fliegen sieht, 63%. Um sehr sicher (99%ige Wahrscheinlichkeit) mindestens einmal einen Flug zu beobachten, muss man den Raum gut 900 Mal betreten.
Von wegen Zeitbasierten Adventures: The Last Express wäre doch ein guter Kandidat für eine Ausgabe ^^
Wunderbare Folge mal wieder! Auch von mir aus bitte gerne mehr Sierra bei SF. Gerade weil es da bei euch (wie wahrscheinlich in der Spielerschaft allgemein) zwei konträre Perspektiven gibt, finde ich die immer super hörenswert.
Ich war Ende der 80er/Anfang der 90er ein Riesenfan von Sierra-Adventures und hab die mit meinem Kumpel damals begeistert durchgespielt – meistens mit der Komplettlösung von der ASM, weil Sackgassen, plötzliche Tode und abstruse Rätsel haben uns damals schon schwer zu schaffen gemacht. Dafür hab ich wie wahrscheinlich viele junge Zocker aus der Zeit mit den Sierra-Adventures Englisch gelernt. Toll war das.
Meiner Meinung nach war die frühe SCI-Ära mit Spielen wie King’s Quest IV, Quest for Glory oder eben Colonel’s Bequest auch die goldene Zeit von Sierra. Gerade bei Colonel’s Bequest ist es eine gute Entscheidung gewesen, sich auf das zu konzentrieren, was sie schon immer gut konnten (Inszenierung, Atmosphäre) und das eher an den Rand zu schieben, was sie noch nie gut konnten (Rätsel). Werd das Spiel bei Gelegenheit auch sicher bei GOG mal holen und nochmal anspielen. Spiele mit Textparser kann ich heute noch mit der gleichen Freude spielen wie damals.
Mit den späteren Sierra-Spielen mit VGA-Grafiken und Point-and-Click-Steuerung komme ich heute dagegen überhaupt nicht mehr klar. Irgendwie haben es die Sierra-Leute im Gegensatz zu LucasArts für mich nie hinbekommen, in ihren Grafiken klar genug darzustellen, was in den einzelnen Räumen relevant ist und was nicht. Sicher, die Bilder sehen dafür teilweise spektakulär schön aus, aber das Herumklicken auf jedes einzelne Objekt nervt mich total. Erst recht mit der üblen Gewissheit im Hinterkopf, dass überall eine Sackgasse lauern könnte. Brrr! Da wünsche ich mir jedes Mal den guten alten „Look“-Befehl zurück.
Ich habe gerade die alten Episoden zu Ultima und Wing Commander gehört und dort wird gesagt, dass die Spin-Off-Reihen Ultima Underworld und Privateer besser als die Spiele der ursprünglichen Reihe seien (da stimme ich zu) und dass es dazu eigene Podcasts geben würden. Nun sind etliche Jahre ins Land gegangen (und die Kommentarfunktion der alten Podcasts ist deaktiviert, weshalb ich hier reingrätsche) und diese Spiele kann ich in der Podcastübersicht nicht finden. Hat sich das erledigt? Ist da was in Planung? Liegen die mit zig anderen Spielen auf dem Irgendwann vielleicht mal-Stapel?
Ich hab noch nie von dem Spiel was gehört, aber jetzt irgendwie Lust drauf das mal zu spielen. :-) Ich finde ja die Adventure Folgen sind besonders interessant, weil da auch immer eine Geschichte im Vordergrund steht und nicht nur die Spielmechanik. Ich war zwar auch nie ein Sierra Adventure Fan, aber wenn ihr noch mehr davon besprecht…
Viele, gerade frühe Sierra-Spiele wie dieses sind ein Beleg dafür, dass heutige „Adventures“ vielerorts eigentlich nicht mal nur explizit „retro“ sind — sondar sogar ihre eigene Vergangenheit vergessen haben. Sierra hauten auf der Spitze ihrer Sierelitis Police Quest raus, das eigentlich eine verkappte Polizeisimulation ist — und sich wirklich übersetzt wohl wie ein (hoffentlich) kniffligeres L.A. Noire spielen würde. Das erste Kings Quest war im Kontext seiner Zeit vielleicht das erste „3D“-Open-World-Erkundungsspiel. Und bis zu einem der letzten Sherlock-Titel war The Colonel’s Bequest eines der ganz wenigen Detektiv-Adventures, in denen man tatsächlich Detektivarbeit erledigte.
Also nach Hinweisen suchte, Leute befragte, beobachtete — und technisch das Spielende erreichen konnte, ohne das eigentlich Rätsel wirklich gelöst zu haben. Im Geheimnis der Black Mirror 3 Druiden Und Ihren Geheimakten kombiniere ich Katzenhaar mit Apfelsirup — und der eigentlich Mordfall dröselt sich in einer selbstablaufenden Dialogsequenz so nebenbei auf.
Ja, das funktionierte teilweise nicht sonderlich gut — oder war gruselig zu spielen, wie etwa die Autofahrsequenzen, die Sierra damals in ihre brutal limitierte Kings-Quest-Larry-Engine quetschten. Aber das waren immerhin die 1980er. Das ging alles total unter; auch ein Grund, warum ich bei Headlines über Daedalic und Co. der Marke „Die neuen LA/Sierra“ immer wieder sage: Nein, nein, und nochmals nein.
Gäbe es hiervon ein Shirt bei Retroshirty, ich würde es kaufen… und Gunnars Aussage in der Dott Folge wäre auch gleich Rechnung getragen!
Es ist und bleibt meine absolute Lieblingsfolge. Ich weiß nicht wie oft ich sie schon gehört habe, aber den Anfang kann ich mittlerweile mitsprechen.
Kann es sein, dass es beim eigentlichen Titel von Colonel’s Bequest, Verwechslungsgefahr mit Mrs. Fishers Murder Mysteries gab?
Die Serie ist von 2012, also kann es ganz sicher nicht damit zu tun haben. Ich denke eher, dass das „Quest“ im Titel damals das Markenzeichen von Sierra-Adventures war und sie es hier auch unbedingt haben wollten. Beim 2. Teil komischerweise nicht mehr.