The Last Express (Folge 89)
„Ein Hinweis in jedem Wagen. Ein Fremder in jedem Abteil. Gefahr an jeder Station.“, diese dramatische Formel stand auf der Packung von Jordan Mechners The Last Express, das 1997 für PC und Mac erschien. Der Titel erschien mit einigem Hype nach vier Jahren Entwicklungszeit. Was sich nach dem Kauf auf den Festplatten der Spieler entpackte, war etwas Einzigartiges: ein ungeheuer aufwändiges Krimispiel in Echtzeit, angesiedelt am Vorabend des Ersten Weltkriegs, dessen ganze Handlung an einem einzigen Schauplatz spielt, nämlich in den Waggons des Orient-Express auf der Fahrt von Paris nach Konstantinopel.
Chris und Gunnar würdigen ein (allzu?) ambitioniertes Adventure:
Hinweis: Zu diesem Thema ist im Unterstützerbereich von Patreon/Steady eine Ergänzungsfolge „Wusstet ihr schon…?“ erschienen, in der die Podcaster noch eine Reihe von Fakten und Anekdoten nachliefern. Klick: Patreon/Steady.
Infos zum Spiel:
Thema: The Last Express
Erscheinungstermin: 30. März 1997
Genre: Adventure
Plattform: DOS, Windows, MacOS, später iOS, Android
Entwickler: Smoking Car Productions
Publisher: Brøderbund
Designer: Jordan Mechner, Tomi Pierce
Musik: Elia Cmiral
Podcast-Credits:
Sprecher: Christian Schmidt, Gunnar Lott
Audioproduktion: Fabian Langer, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Chris Hülsbeck (Musik)
Community Management: Christian Beuster
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Aus Versehen C&C verlinkt? :ugly:
Das war ich. :peinlich:
Hallo Ihr beiden,
vielen Dank für die neue Folge! Bin sehr gespannt, da ich das Spiel damals komplett ignoriert habe. 1997 kamen offenbar einfach zu viele andere Knaller raus, die ich alle haben musste: Jedi Knight, Monkey Island 3, Age of Empires und, und, und.
Ein paar Spiele habe ich nach Eurem Podcast übrigens schon nachgeholt, darunter Streets of Rage 2, The Colonel’s Bequest und Broken Sword 1. Hat sich alles gelohnt.
Also nochmal tausend Dank für Eure Arbeit!
Kevin
Okaaay… diesmal habt ihr mich voll erwischt. The Last Express ist das erste Spiel hier bei Stay Forever von dem ich noch NIE zuvor gehört habe. Und nun gleich 2 Stunden am Stück. Kudos :)
Erinnerst Du dich vielleicht an die Power Play Neuauflage? Das Adventure befand sich bei der Power Play 1/2013 auf der Magazin-DVD. Heinrich Lenhardt meinte damals in einem Kommentar: „The Last Express ist super… eines der besten Adventures, das sehr viele Leute nie gespielt haben :) “
(Quelle: https://www.gamersglobal.de/news/61114/power-play-chip-sonderheft-zum-25jaehrigen-jubilaeum-update )
Das war ja mal eine großartige Folge. Gehört wahrscheinlich in meine Top 10. Ich habe zwar von dem Spiel gehört, aber zur Zeit des Erscheinens habe ich Adventures gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Ich denke ich werde es mal auf IOS ausprobieren. Die Story und das Setting hören sich super interessant an. Ich habe den Eindruck, dass solche erzählenden Spiele immer besonders dankbare „Opfer“ für Eure Podcasts abgeben.
Hurra, endlich wieder eine neue Folge.
In einer perfekten Welt würde jede Woche eine neue Folge mit einer Spielbesprechung kommen…
Ich weiß, in euren Folgen steckt verdammt viel Arbeit drin, aber vielleicht könnte man die Frequenz doch noch irgendwie erhöhen. Kündigt halt eure anderen Jobs, dann habt ihr mehr Zeit, so einfach ist das . Und sobald ich im Lotto gewonnen habe, gebe ich euch die Hälfte ab, dann ist das leidige Thema mit dem Geld auch erledigt.
Aber mal im Ernst, ich höre mir natürlich auch die anderen Sachen (auch die hinter der Paywall) gerne an, die Spielebesprechungen sind allerdings meine absoluten Favoriten (die Interwifs sind auch toll). Wenn die anderen Formate zu Gunsten von mehr Spielebesprechungen schrumpfen würden, würde ich das, wenn auch unter Tränen, begrüßen…
Habe zwar von dem Spiel gehört war aber 1997 eher ein Fan klassischer Adventures wie z.B. Monkey Island 3, Toonstruck und ähnliche…zu den Myst artigen habe ich aber nie (bis heute) einen Zugang gefunden. Ich muss aber sagen das mich die Folge wie keine andere vorher (bei der ich das Spiel auch nicht gespielt hatte) angefixt hat das doch mal nachzuholen…GOG ich komme
:D Ging mir genauso. Ich hatte das Spiel zwar schon Anfang der 2000er im Zuge einer Adventure-Sammelphase nachgeholt, aber es ist so lange her, dass ich es jetzt nach dem Hören des Podcasts unbedingt nochmal spielen will. Christian und Gunnar werden zum Ende der Folge immer präziser in ihrer Analyse und Kritik, dass es ein Fest für jemanden wie mich ist, der inzwischen selten spielt und lieber anderen dabei zuhört, wie diese ein Spiel in seinen ganzen Einzelheiten anschaulich beschreiben können.
Der Wert einer Folge steigt bei mir besonders in die Höhe, wenn ich das besprochene Spiel selbst in der Vergangenheit gespielt habe und ich während des Anhörens einen Abgleich mit meinen Erinnerungen machen kann. :)
In diesem Sinne, vielen Dank, dass es euch gibt lieber Christian und Gunnar!
Mein hauptsächlicher Eindruck von dem Spiel nach einmaligem Hören des Podcasts ist, dass ich es sehr gerne in einem Stay Forever spielt gesehen hätte, bei dem beide Herren vollkommen blind und unbedarft ins Spiel hineingehen. Gab so viele kleine süße Dinge bei denen ich gerne fast live dabei gewesen wäre als sie von den Beiden entdeckt wurden. Kann mir die erste Folge regelrecht vorstellen.
„Was, du hast es schon geschafft zu sterben?“
„Ja! Gemein! Wenn man nämlich die Leiche…“
The Last Express ist ein sehr schönes Thema was ihr da gewählt habt, denn ich selber besitze es zwar, habe das Spiel aber immer ein wenig vor mir hergeschoben. Nach dem Podcast werde ich es wohl doch nun mal anfangen. Warum?
Von dem was ihr in der Folge erzählt klingt das ganze ähnlich wie das Spiel The Invisible Hours, welches im Herrenhaus von Nikola Tesla spielt und sich handlungstechnisch um einen Mord dreht. The Invisible Hours ist (auch im spielerischen Sinn) ein Theaterstück, bei dem man nur ein stiller Beobachter ist und nicht aktiv in die Handlung eingreifen kann. Die komplette Handlung erschließt sich dem Spieler/Beobachter auch erst, wenn man alle Gespräche der anwesenden Personen (u.a. Thomas Alva Edison) belauscht hat. Hinzu kommt hier neben einer Rück- auch eine Vorspulfunktion. Ich fand The Invisible Hours eine tolle Erfahrung und mit dem Wissen aus eurer Folge werde ich wohl auch mit The Last Express viel Spaß haben.
Eine wirklich schöne Folge, danke! Und das liegt nicht nur daran, dass Last Express zu meinen Lieblingsspielen zählt.
Ihr kamt kurz darauf zu sprechen, ob die Handlung eine Metapher auf den Ersten Weltkrieg sein sollte. Dem stimme ich ebenfalls nicht zu. Ihr zogt August Schmidt als Beispiel heran, der als Opportunist gegen die Interessen des Deutschen Reiches arbeitete. Dies ist nicht ganz richtig, in seinem Koffer findet sich ein recht erhellender Brief. Schmidts Waffenlieferung an die Serben würde also durchaus zur verdeckten Kriegstreiberei des Deutschen Reiches passen.
August Schmidt ist insgesamt eine interessante Figur. Kalr-Heinz Teuber spricht ihn sowohl im Original als auch in der deutschen Version. Hier gibt es einige feine Unterschiede. Zum Beispiel macht er im Original Cath gegenüber die Bemerkung, dass er sie so toll fände, dass es ihm auch nichts ausmachen würden, dass sie Jüdin sei. Diese Bemerkung fehlt in der deutschen Fassung. Einer der Gründe, warum diese Fassung mir besser gefällt. August Schmidt bewegt sich ja schon stark in Richtung Karikatur, ihn dann auch noch als Antisemiten zu entlarven ist vielleicht ein wenig viel Stereotyp (auch wenn es natürlich in das damalige deutsche/europäische Klima passt).
Anzumerken ist vielleicht noch, dass der Regisseur Paul Verhoeven und Jordan Mechner wohl zusammen an einer Verfilmung gearbeitet haben. Ob es jedoch überhaupt jemals ein fertiges Skript gab ist fraglich: Seit 2011 gab es keinerlei handfeste Neuigkeiten zu dem Projekt.
Hat das gepasst? Eher nicht. Die jüdische Gemeinde kam in Deutschland sicherlich besser weg als zum Beispiel in Frankreich oder auch Russland. Dementsprechend wäre das definitiv nicht stereotypisch.
Generell ist das aber auch ein Grund, warum ich mit dem Spiel nicht wirklich zufrieden war. Von einer europäischen Firma hätte es durchaus besser sein können, was geschichtliche Genauigkeit angeht, und die hätten hoffentlich auch keinen Amerikaner in die Hauptrolle geschoben, weshalb ich einige Male mit den Augen rollen musste.
Auch der Endteil war relativ schwach, wie ich fand. Schade, dass man da die Dinge nicht irgendwie besser ablaufen lassen konnte. Hätte mir durchaus zu dem Zeitpunkt weniger Action- und mehr Thriller-Film gewünscht. Besonders nach einem starken Anfang und Ersteindruck, den das Spiel durchaus hat, gibt einem das Ende einen unschönen Nachgeschmack. Schade.
(Was die Kampfszenen angeht, so hatte ich keine Probleme. Keine Ahnung, wie man dort mehr als ein- oder zweimal am Anfang sterben kann. Was die Leiche am Anfang angeht…sie im Bett zu verstecken war zumindest für mich das Naheliegendste.)
Ja, es kam in Osteuropa zu Pogromen. Dadurch lässt sich der im Deutschen Kaiserreich durch Propaganda befeuerte alltägliche Antisemitismus jedoch trotzdem nicht wegdiskutieren. Insofern passt es beim generell sehr national denkenden, aufstrebenden August Schmidt schon.
Ich als 96er Jahrgang habe das Spiel damals natürlich nicht mitbekommen und auch in der Folge bis jetzt noch nie davon gehört. Nach Eurer Besprechung habe ich richtig Lust bekommen es einmal auszuprobieren. Gerade der Anfang wo die Geschichte rekapituliert wurde hat mir sehr gefallen. Hat mich fast schon an ein Stay Forever Spielt erinnert. Schade, dass es dafür jetzt wohl verbraucht ist es klang sehr spannend und gut dafür geeignet.
Eine wirklich hervorragende Folge zu einem sehr dankbaren Sujet.
1997 haben mich die deutschen Reviews abgeschreckt, ob wohl ich eigentlich ein Adventure-Fan war. Als ich The Last Express viele Jahre später dann aufgrund seiner Online-Reputation doch noch gespielt habe, hat es mir gar nicht gefallen. Ich bin ehrlicherweise aber auch falsch rangegangen. Hab zu sehr ein traditionelleres Adventure erwartet und wollte viel zu schnell in der Handlung voranschreiten anstatt erst mal in einer Zeitperiode alle Möglichkeiten zu erkunden. Wenn ich damals schon Spiele wie Deadline oder Maupiti Island gespielt gehabt hätte, wär’s vielleicht anders gewesen. So hab ich mir nach der gefühlt zehnten Sackgasse eine Komplettlösung geholt und das Spiel damit dann durchgespielt, denn interessiert, wie’s ausgeht, hat’s mich dann doch (auch wenn das Ende enttäuschend war). War angesichts von ein paar Sachen, die da noch kamen, auch gar keine so schlechte Idee, meine ich mich zu erinnern. Genauso meine ich mich auch noch dunkel an ein paar Szenen in der englischen Version zu erinnern, wo das mit der Fremdsprachigkeit nicht konsequent genug durchgezogen wurde und ein paar deutschsprachige Charaktere untereinander Englisch miteinander sprachen, was mich so gestört hat, dass ich zur deutschen Version gewechselt und nie zurückgeblickt habe.
Ob das Spiel was für einen ist, würd ich an der Frage festmachen, ob einem etwas Einzigartiges zu spielen wichtiger ist, als etwas Funktionierendes. Denn auch wenn für mich seine Einzigartigkeit leider nicht über seine Schwächen hinwegtrösten kann, so gibt es halt eben auch kaum ein Spiel das damit vergleichbar wäre.
Obwohl Last Express zu einer Zeit erschien, in der ich fast ausnahmslos alles spielte, was mir zwischen den Fingern kam (und das war wirklich enorm viel), ging das Spiel an mir vorüber. Grund war die Grafik von diesem Spiel. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich entweder eine Kopie oder eine Demo angespielt habe, es aber nicht für interessant genug hielt. Und das obwohl ich ein begeisterter Adventure Fan war (bin).
Doch durch euren tollen Podcast habe ich ziemlich große Lust auf dieses Spiel bekommen. Ich liebe inzwischen die Perlen an Spiele, die sich durch sprudelnde Kreativität oder durch ihre Andersartigkeit auszeichnen. Wenn man es genau nimmt, tat ich das eigentlich schon immer. Ich bin zu einer Zeit aufgewachsen, in der die Entwickler deutlich mehr Mut bewiesen, viel ausprobierten und die aber witzigsten Ideen hatten. All zu häufig lautet das Rezept heutzutage „mehr-vom-gewohnten“. So werden die Welten immer größer, die Gegner immer häufiger und die Sammelobjekte immer zahlreicher. An der Mechanik ändert sich selten etwas, weshalb bei mir teilweise eine gewisse Müdigkeit eingestellt hat. So Dinge wie „Ubisoft Formel“ sind mir ein Graus.
Motiviert durch euren Podcast habe ich mir deshalb The Last Express Gold Edition für 7€ bei Steam gekauft. Und sollte es mir wider erwarten erneut nicht gefallen… dann …. dann….
… dann muss Christian mir nochmal genau erklären, warum er es damals für einen Meilenstein hielt.
Mir ist es genauso passiert, als der Herr Schmidt ohne große Ausführung in der Prince of Persia-Folge auf das Spiel hingewiesen hatte. Also in einem Sale für Android gekauft und nach einigen Versuchen bei Seite gelegt, da ich in diesem Moment mit der Steuerung gar nicht klar kam.
Du bist Schuld Christian!…
… nur ein Spaß.
Erstens war es ja nicht so teuer und zweitens ich habe ja ohne weitere Prüfung einfach zugeschlagen.
Die Folge zum Spiel ist dafür einfach nur klasse.
Wäre dann zwar immer noch am hadern, ob das Spiel was für mich ist. Ich weiß aber nun endlich, worauf ich mich einzustellen habe.
Mist, da wurde ich kalt erwischt. Wollte ich schon immer mal spielen. Werde ich jetzt (endlich) nachholen… und mir dann die Folge anhören!
Nach dem Podcast war ich total angetan vom Setting und auch von der Beschreibung des Stils der Grafik.
Ich vergleiche das mal mit der Faszination, die das Brettspiel „Tatort Nachtexpress“ für mich hat und welches auch im Orientexpress spielt.
Dann habe ich allerdings erstmal ein Video angeschaut und muss sagen, dass einen das Anschauen der Gameplayvideos fast erblinden lässt.
Diese abgehackten Animationen der Charaktere, wenn sie nicht gerade über den Wagonflur laufen, ist für mich unerträglich.
Da war die Faszination dann auch schnell vorbei.
Aus meiner Sicht hätten sie sich diese Überarbeitung der Grafiken / Aufnahmen sparen sollen.
Das Ergebnis steht in keinem Verhältnis zum beschriebenen Aufwand.
Der Stil der Baphomets Fluch Zeichengrafik wäre meiner Meinung nach gleich passend / umsetzbar und weniger aufwendig gewesen.
Eure Folge finde ich dennoch sehr gelungen. Wer sich von der Präsentation nicht abschrecken lässt, der kann anhand der Dialoge sicher ein Kleinod darin sehen.
Servus Chris, Gunnar,
das war eine wirklich bemerkenswerte Folge. Vielen Dank!
Ihr habt die nahezu perfekte Mischung aus Beschreibung des Spiels und des Spielens, der Technik, der Entwicklungsgeschichte, der verantwortlichen Personen und mit dem Spiel zusammenhängenden Anekdoten getroffen.
Und das ganze dann auch noch in so einem flüssigen Gespräch, einem so souveränem Hin und Her.
Außerdem habt ihr es geschafft jemandem (wie mir) der das Spiel nicht kennt, die Faszination begreifbar zu machen. Was ich für ziemlich schwierig halte.
Und mir gefällt es, wenn man in eurem Podcasts die ehrliche Begeisterung spüren kann (wie zum Beispiel an der Stelle wo es darum geht wie toll es ist, wenn eine Person an einem vorüber geht, oder an der Stelle bei welcher es um die Vertonung mit den ganzen Muttersprachlern geht).
Als ähnlich herausragende Folge würde mir eigentlich nur mein bisheriger Favorit – ELITE – einfallen.
Macht weiter so! Ganz, ganz tolle Folge!
Um die Frage am Schluss zu beantworten:
Mir sagte das Spiel nichts, nicht mal vom Namen. Entweder hatte ich es damals nicht mitbekommen, oder der Name geriet in Vergessenheit. Wahrscheinlich es kam einfach zu einer Zeit, in der ich mich nicht mehr so sehr für Adventures interessierte, oder mich schreckte die Myst-artige Renderoptik ab, das mochte ich nie.
Euer Podcast hat mir aber Lust gemacht, es mal zu spielen! Wie vermutlich so einige hier bin ich jetzt auch in einem Alter, in der man die gelobten Ambitionen zu schätzen weiß. Ein klassisches Konzert in Echtzeit? Wie toll! ;) Außerdem weiß ich jetzt, was mich rein spielerisch erwartet, und gehe nicht von einem klassischen Point&Click-Adventure aus.
Nachdem von euch u.a. die Atmosphäre, Charaktere, Nebenhandlungen etc. so gelobt wurden, finde ich mich jetzt auch nicht gespoilert, weil die gilt es ja alle erst zu entdecken.
Danke liebes Spiel, dank dir ist mein einziger Satz den ich auf Französisch kann „Dies ist nicht ihr Abteil Monsieur“ ;)
Hallo,
vor einiger Zeit habe ich in einem GOG-Sale „The Last Express“ gekauft,aber nie wirklich gespielt.
Meine DOS-Spiele (über 150 mittlerweile) sind alle auf meinem Fire TV (dem großen) spielbar, weil ich sie nach und nach nochmal spielen möchte. TLE habe ich spielbar eingerichtet, aber, wie gesagt, nur kurz geprüft ob es läuft und dann wieder ausgemacht.
Aktuell bin ich grad im Urlaub in Schweden…. ich würde ja gern sofort spielen, aber dann macht meine Freundin Ärger ;). Den Fire TV mit der 64GB SK-Karte habe ich mit,daran würde es nicht scheitern… :-)
Also um auf die Frage von Chris & Gunnar zurückzukommen:
Ja, ich werde es definitiv spielen. Leider habe ich nur die GOG Version und damit die englische Variante, aber das wird schon gehen. Allein das ich jetzt um die historische Korrektheit weiß, reicht mir als Motivation. Durch die spielerischen Mängel werde ich mich schon durchkämpfen, wenn die Athosphäre und die Dialoge gut sind wird das schon.
Vielen Dank für den schönen Podcast (den ich gern via Steady unterstütze)
Gruß
H.P.K
Ich habe The Last Express nie gespielt, und kann mich nicht erinnern, davon mal groß was gehört zu haben. Allerdings ist das natürlich auch über 20 Jahre her.
Die Folge hat sowohl sehr neugierig gemacht, als auch abgeschreckt. Die Steuerung scheint ja nicht so das Wahre zu sein. Aber Handlung in Echtzeit, Rotoskopie, und ein Kammerspiel – das klingt schon verlockend.
Ich habe es mir für knapp über 2 Euro auf Steam gekauft, eben, und schaue es mir vermutlich/hoffentlich in den nächsten Tagen mal an.
Ich habe The Last Express Anfang der 2000er nachgeholt, als ich darüber im Internet gelesen habe. Habe das Spiel dann auf Ebay ersteigert. Obwohl ich auch ein wenig mit der Steuerung gehadert habe und auch erstmal mich von einem „normalem“ Adventuregameplay verabschieden musste, habe ich das Spiel sehr genossen. Das Setting ist absolut faszinierend. Ich habe auch das internationale Flair sehr genossen. Außerdem merkt man dem Spiel an, dass es mit viel Herzblut entwickelt worden ist. Ich habe wirklich, lusst, die alten CDs mal wieder hervorzukramen.
Übrigens hatte ich auch ein paar Schwierigkeiten mit den Actionsequenzen. Nach ein paar Toden war ich jedoch erfolgreich.
Was die zeitliche Komponente angeht kann ich wärmstens „The Sexy Brutale“ empfehlen. Hat ebenso mehrere Events die immer wieder und wieder wiederholt werden bis man alle Rätsel gelöst hat. Das tolle daran ist, dass man über Soundeffekte schon wahrnimmt wo was passieren könnte und vor allem leitet die (fantastische) Musik durch das Geschehen bis zum Finale des Abends. An ihr kann man sich ebenfalls orientieren um Zeitpunkte zu timen.
Ich hatte noch nie von „The Last Express“ gehört, obwohl ich behaupte, damals relativ viele Adventures gespielt zu haben. Komisch, dass das so an mir vorbei ist. Egal.
Bin zufällig vorher mal im Google Playstore drüber gestolpert, wo es ja durchaus durchmischte Kritiken hat. Nach dem Podcast habe ich beschlossen: ich spiele es mindestens mal an, allein schon aus historischem Interesse. Ich finde auch: gute Idee dürfen durchaus gewürdigt werden, selbst wenn sie nicht zu Ende geführt sind.
Aus heutiger Sicht finde ich eine unausgegorene Steuerung eigentlich ein absolutes No-Go. Dafür ist mir normalerweise meine Zeit zu schade. Lieber ein Spiel was von der ersten Minute an fließt, als eins in das ich mich erst stundenlang einkämpfen muss.
Mal wieder eine satte Folge, die HiittSchmidt und HotttLott hier aus dem Hut zaubern.
Ein dickes Lob auch an den Rest des Teams für diese die Mitwirkung an diesem Hörvergnügen
Ach super. Ich hab das Spiel vorher überhaupt nicht gekannt, aber ihr habt die ganze Erfahrung sehr greifbar gemacht. Es war fast, als säße ich selbst im Zug. Was für ein in jeder Hinsicht unglaublich spannendes und interessantes Szenario, und wie schön die Möglichkeiten genutzt werden! Sollte es viel mehr geben. Toll!
Schade, dass ihr euch da so gut auskennt, ich hätte mich gern von euch in einem „SF spielt“ dorthin entführen lassen.
Guten Abend (oder passende Tageszeit einsetzen),
ich höre diese Folge jetzt sicher zum dritten Mal und habe jetzt erst richtig auf Gunnars Aufforderung am Ende geachtet, doch mitzuteilen, was der Eindruck ist, den man vom Spiel hat, wenn man’s nicht kennt und nur den Podcast gehört hat. Ich muss direkt dazu sagen, dass „nur“ den Podcast gehört nicht ganz stimmt, da ich mir zusätzlich Screenshots vom Spiel angesehen habe – mein Kunstwissen ist so limitiert, dass ich mir unter eurer Beschreibung nicht so viel vorstellen konnte wie ich gerne wollte.
Doch diese Kleinigkeit beiseite: Etwa nach der Hälfte meines diesmaligen Durchgangs habe ich den Podcast pausiert und mal nachgeschaut, ob ich das Spiel einfach und simpel auf Steam bekomme – hätte ich mal zu Ende zugehört, hättet ihr’s ja auch verraten! Womit ich sagen möchte: Nach eurer Schilderung klingt das wie ein extrem interessantes Spiel und vor allem wie ein Adventure, zu dem ich meinen Freund mal wieder überreden kann! Es ist jetzt jedenfalls auf der Steam Wishlist, damit ich’s nicht vergesse und wird am Wochenende eventuell ausprobiert – nachdem ich’s als interaktiven Thriller mit Zeitspulmechanik, den wir sicher gemeinsam lösen können, verkauft habe! Nach eurer Erzählung klingt das mal wieder wie ein Spiel, das man prima zusammen spielen kann!
Vielen Dank für die „Empfehlung“ (und den am Ende doch recht spoilerfreien Podcast) also!
Mh, eines der kleinen Schmuckstücke der Zeit. Erinnert mich von der Atmosphäre auch teils an Titanic: Adventure out of Time. Gefiehl mir aber allgemein besser. Definitiv an ein gebildeteres Pubikum gerichtet, das sich noch hinsetzen und über längere Zeit konzentrieren kann. Etwas, was ich damals häufig bei PC-Titeln vorfand – so nur mein Eindruck meine Auswahl? Es ließ mich gar darüber phantasieren, dass die damaligen PC Spiele eher auf gebildete Personen zugeschnitten waren, gerade mit Blick auf die doch deutlich simpleren Mechaniken bei den SNES und anderen Konsolen Spielen. Mario ist ja nun nicht gerade bekannt für seine komplizierte Spielweise, doch warum sollte es das auch, mit dem Ziel, das es verfolgt und auch meisterlich trifft. Aber entsprechend simple Titel finden sich auch auf dem PC.
Dennoch wundere ich mich, warum manchmal dieser Gedanke immer wieder aufkommt, auch im Hinblick auf die Verteilung von PCs in Haushalten damals. Wer schrieb die Spiele? Zumeist Informatiker mit Künstlern? Die PCs besaßen vor allem gebildete, besser verdienende. Vielleicht auch nur eine Korrelation, keine Kausalität. Vielleicht ein überhöhtes Ego, das aus einer vergessenen Zeit sinniert.
Auf jeden Fall auch heute noch ein Durchspielen wert. Danke!
Das muss sie sein, die PC Gaming Master Race, von der man immer wieder mal hört.
Ah, das ist einen Tick komplexer, denke ich:
PCs waren ja Arbeitsmaschinen, die Besitzer der „installed base“ waren sicher älter als Konsolenbesitzer. Zudem waren Konsolenspiele, zumindest im Westen, stärker auf Jugendliche gemünzt als PC-Spiele, zumindest Nintendo-Konsolen wurden ja auch im Spielwarenhandel verkauft. In Japan, wo die Verbreitung von Konsolen sehr viel höher war, hat man sich ganz andere Sachen getraut in punkto Komplexität.
Aber ich würde schon zustimmen, das TLE ein Spiel für gebildete Erwachsene ist. Was ja, PC hin oder her, auch prompt dazu geführt hat, dass es gefloppt ist. Ahem.
TEST
„Das PCs waren ja Arbeitsmaschinen“-Argument würde ich gerne hinterfragen. Klar standen 1997 in vielen Unternehmen viele PCs, an denen gearbeitet wurde, aber an denen wurde nicht gezockt. Wieviele PCs standen denn 1997 in Privathaushalten und wurden von Erwachsenen regelmäßig zum zocken verwendet?
Meine Hypothese wäre die, dass der Großteil der PCs in Privathaushalten hautpsächlich für Kinder „für die Schule“ gekauft und tatsächlich von denen zum zocken verwendet wurde. Und von den Erwachsenen, die an den PCs in ihren Privathaushalten tatsächlich gearbeitet haben, dürfte nur ein Bruchteil gezockt haben und wenn, dann eher so was wie Tetris.
Thas Last Express hat sich schlicht an eine Zielgruppe gewandt, die 1997 nur in Spurenelementen existierte und war dementsprechend ein Schlag ins Wasser. Wenn PC-Spiele komplexer waren, lag das meines Erachtens nicht an einem älteren oder gebildeteren Publikum, sondern daran, dass man als Spieler mit Komplexität am PC aufgrund seiner Vielfältigkeit an Eingabegeräten leichter umgehen konnte.
„Wenn PC-Spiele komplexer waren, lag das meines Erachtens nicht an einem älteren oder gebildeteren Publikum, sondern daran, dass man als Spieler mit Komplexität am PC aufgrund seiner Vielfältigkeit an Eingabegeräten leichter umgehen konnte.“
Das ist sicher auch richtig. Aber das ist kein entweder/oder – es stimmt beides. In den 90ern hat PC-Besitz noch krass mit Bildungsgrad korreliert.
„Meine Hypothese wäre die, dass der Großteil der PCs in Privathaushalten hautpsächlich für Kinder „für die Schule“ gekauft und tatsächlich von denen zum zocken verwendet wurde. „
Never. PCs waren krass teuer damals, in den meisten Haushalten war der PC im Arbeitszimmer. Das heißt nicht, dass nicht nur die Kinder gespielt haben, aber die Eltern waren lange die Gatekeeper. Ganz anders als bei Konsolen, die entweder im Kinderzimmer oder Wohnzimmer aufgestellt wurden.
Hm… das deckt sich zumindest nicht mit meinen Erfahrungen. Während meiner Schulzeit standen die 286er, 386er und 486er in den Kinderzimmern. Wie zuvor die C64er und Amigas auch. In dem Sinne standen die PCs in der Tradition der Homecomputer. Und die Eltern hatten zumeist keine bis kaum Ahnung, was man mit denen anfangen konnte.
In den Wohnungen vieler Familien gab es auch gar keine Arbeitszimmer. Es gab Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Küche, Bad. Arbeit hat man gewöhnlich nicht mit nach Hause gebracht.
Ich hab nie mal einen Rechner aus der Generation gesehen, der nicht einem Erwachsenen gehört hätte.
hmmm, ohne jetzt toxisch werden zu wollen, aber in dem Kommentar schwingt auf einer der Tonspuren implizit schon eine gewisse abwertende Konotation der Konsolenspieler mit.
Wenn man sich selbst zum „gebildeten“ Publikum zählt, sollte man schon in der Lage sein, das, was man zum Ausdruck bringen will, trennscharf und präzise auf den Punkt zu bringen, was Dir hier meisterlich misslingt.
Der Satz:
“ […] sich noch hinsetzen und über längere Zeit konzentrieren kann.“
trifft nämlich auf Konsolenspieler gleichermaßen zu. Stundenlang saßen wir als Kinder vor dem NES bis das sackschwere Megaman/Castlevania und wie sie alle heißen, durchgespielt war. So konzentriert waren wir, dass wir uns manchmal beinahe in die Hose gemacht haben.
Worauf Du wohl hinauswillst, ist, dass auf Konsolen möglicherweise tendenziell eher Geschicklichkeit und Reaktion im Vordergrund standen.
Aber gut, wie sagt schon der berühmte chinesische Gärtner Dung:
„Einbildung ist auch eine Bildung“
Kannte das Spiel schon aus den damaligen Tests und habe es, obwohl Adventurespieler, nie in Betracht gezogen, weil man aufgrund des Zeitverlaufs Dinge verpassen kann. War mir als LucasArts-sozialisierter Spieler nicht klar, wie das dann funktionieren soll. Die Antwort kam dann mit „Stay Forever spielt“ mit Deadline und Maupiti: man spielt mehrmals und setzt die verschiedenen Erkenntnisse zusammen. Wenn das Design stimmt, wird dies auch nicht langweilig.
Grundsätzlich faszinieren mich auch Setting, Atmosphäre und Grafik. Man könnte sich wirklich fühlen, als wäre man vor Ort. Die von euch angesprochenen Szenen im Gang fand ich bei einer Youtube-Vorstellung auch umwerfend gut. Wie sehr mich die Daumenkinoanimation stören würde, kann ich nicht einschätzen, vielleicht weniger. Der Hinweis eines anderen Kommentars, vielleicht hätte der Stil von Bahphomets Fluch, also comichaft-realistisch-flüssig, insgesamt besser gepasst, finde ich interessant.
Warum werde ich es wohl dennoch nicht spielen? Aufgrund der Steuerung und vor allem der Kämpfe. Ihr habt Recht, als Adventurespieler möchte ich nicht mit Action belästigt werden, vor allem nicht, wenn sie anspruchsvoll sind. So etwas hatte mich auch bei Full Throttle gestört.
Vielleicht gibt es mal ein Remake oder einen (Fan-)Patch, der das behebt.
Mitte letzten Jahres habe ich Stay Forever entdeckt und bin heute bei E162 angelangt. The Last Express war mir bis Dato nicht bekannt, aber nach dieser tollen Episode verspüre ich den Drang, dieses Adventure zu spielen. Die Frage ist nur, Android oder PC?
Geht beides. Im Zweifel PC, natürlich.
Bei Down to The Detail wird das Spiel auch sehr detailliert durchgespielt:
https://downtothedetailpodcast.wpcomstaging.com/2022/02/27/staffel-7-the-last-express-folge-1/?amp=1
Sehr empfehlenswert!