Asterix (SSF 25)
Lizenzspiele zu großen Marken finden sich auf allen Konsolen, aber Sega hat dem Thema eine ganze Weile lang besondere Liebe gewidmet und eine Reihe von Titeln in Japan von eigenen Teams entwickeln lassen – statt diese Projekte wie etwa Nintendo an externe Studios zu vergeben. Asterix für das Master System ist auch eines dieser Spiele, was umso erstaunlicher ist, da der Gallier in Japan kaum bekannt ist und der Titel primär für Europa entwickelt wurde.
Gunnar und Fabian hüpfen, springen und hauen sich durch den Mittelmeerraum auf der Suche nach Miraculix. Hier ist der Reisebericht:
Credits:
Sprecher: Fabian Käufer, Gunnar Lott
Audioproduktion: Fabian Langer, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Trash80.com (Musik)
Community Manager: Christian Beuster
Infos zum Spiel:
Thema: Asterix, 1991
Plattform: Master System
Entwickler: Sega
Publisher: Sega
Genre: Jump&Run
Designer: Tomozō Endō, Takashi Shoji, Takako Kawaguchi
Musik: Takayuki Nakamura
Hinweise: Diese Folge gibt es auch auf Youtube, Spotify, im Feed und natürlich auf iTunes. Wir freuen uns über Reaktionen und Empfehlungen auf Twitter oder Facebook. Wer uns unterstützen möchte, kann durch ein Abo auf Steady oder Patreon tun (da gibt es auch massig Extra-Content). Oder per Kauf von irgendwas auf Amazon (Affiliate-Link).
Hab ich gehabt und geliebt auf dem Master System! Freue mich schon auf die Folge.
Zum Asterix-Games-Exkurs:
Die Alea-jacta-est-Abenteuerspiele haben mir Anfang der 90er die Urlaube versüßt. Jeweils einen Band für die Urlaubsfahrt. Schade dass es nur vier waren. Und ich habe immer geschummelt, weil ich alles erleben wollte. :) Ganz warme Erinnerungen im Bücherschrank!
Cool, ich wusste gar nicht, dass die auch in Deutschland beliebt waren. Ich habe sie damals (als Französisch-Muttersprachler) im Frankreich-Urlaub gekauft. Das waren glaub ich meine ersten derartigen Abenteuerbücher. Man spielte darin den einen jungen Barden aus „Asterix und die Normannen“ und musste eisern mit seinen Zaubertränken haushalten. Außer man schummelte, was ich natürlich auch mal gemacht habe. Eigentlich stellt sich vielmehr die Frage, ob das irgendjemand nicht gemacht und tatsächlich ganz von vorne angefangen hat.
Von den Asterix-Abenteuerspielbüchern hatte ich (bzw. habe ich immer noch) ebenfalls drei Stück. Zwei davon habe ich Anfang der Neunziger mal in einer Asterix-Wundertüte bekommen, die mit Remittenden gefüllt war. Offenbar waren die Spielbücher damals kein großer Verkaufserfolg. Ich habe sie trotzdem sehr gerne gespielt (und natürlich ebenfalls gecheatet, wenn ich versehentlich den falschen Abzweig genommen hatte und es hieß „Dein Abenteuer ist vorbei“). Ich hab sogar mal versucht, die Geschichten mit meinen rudimentären Programmierkenntnissen als Computerspiele zu verwursten. Hab aber schnell wieder die Lust dran verloren, zumal ich ja die ganzen Texte hätte abtippen müssen.
Zuweilen findet man die Hefte bei eBay, allerdings werden sie dort zu teils abenteuerlichen Preisen angeboten. Und es gab sie offenbar auch auf englisch.
Ha! Ich hätte ja nie gedacht, dass das Spiel außer mir noch jemanden zu einem Podcast inspirieren könnte. Bin sehr auf die Folge gespannt!
So, jetzt endlich auch geschafft. Sehr schönes Gespräch! Ich freue mich wirklich sehr, dass die Wahl auf diesen Underdog fiel, und nicht auf die vergleichsweise doch deutlich bekannteren Alternativen.
Das Spiel wurde mitten in der Entwicklung übrigens noch ziemlich umgebaut, speziell im Spieldesign und der Landschaftsgrafik. Ursprünglich sollte es nur in Ägypten spielen (deswegen auch der Entwicklungsname „Asterix in Egypt“), wovon es sogar noch Videoaufnahmen aus einem frühen Werbespot gibt: https://www.youtube.com/watch?v=4ms7VxQk9Mc
Und die Sache mit den verschiedenen Zaubertränken war wohl etwas, was erst kurz vor knapp ins Spiel eingebaut wurde. Ursprünglich warf Asterix nicht mit dem roten Zaubertrank um sich, sondern tatsächlich mit Bomben – bis dann wohl mal jemandem auffiel, dass es im Aterixversum keine Bomben gibt, woraufhin das entsprechende Sprite einfach überpinselt wurde, die Funktionsweise aber gleich blieb. Die damaligen Testversionen müssen wohl noch auf dem ungeänderten Code basiert haben, denn in ersten Tests sieht man noch überdeutlich sowohl das Bomben-Icon als auch die noch anders dargestellte Landschaft:
– Joystick: https://segaretro.org/index.php?title=File:Joystick_FR_025.pdf&page=118 (hier hat das Spiel übrigens 96% kassiert)
– Gamers: http://www.kultmags.com/mags.php?folder=R2FtZXJzLzE5OTI= (Ausgabe 1/92)
Hachja. Schönes Spiel.
Ich kannte das Spiel vorher nicht, habs aber grade für den Podcast einmal durchgespielt. Vielleicht liegts daran, dass ich erst eine Konsolengeneration später (also mit dem Mega Drive) mit dem Spielen anfing, aber mir erschliesst sich die Faszination hier kaum bis gar nicht.
Das Springen und gerade das Bombenwerfen sind extrem hakelig, die Musik dudelig und kaum zu ertragen. Der Asterix Charme rettet mir noch ein bisschen den Tag. Wenn man bedenkt, dass Asterix nach Super Mario Bros 3 und Super Mario World rauskam, finde ich das schon einen Qualitätsabfall (okay, dass erste ist objektiv eins der besten Spiele aller Zeiten, und letzteres auf der nächsten Konsolengeneration – kein fairer Vergleich). Das Quackshot für Mega Drive, dass ich auch vor kurzem nachgeholt habe, fande ich schon deutlich, deutlich besser. Ich glaube aber, dass ich Asterix auch als Kind in den 90ern wahrscheinlich gerne gespielt hätte. Bin auf jeden Fall gespannt, was ihr zu Asterix zu sagen habt.
Zu Minute 69:04 möchte ich noch ergänzen, dass der ursprüngliche Zeichner Albert Uderzo noch lebt. Glücklicherweise hat er nach nur 35 Jahren auch selber erkannt, dass er kein guter Autor ist und lässt nun Jean-Yves Ferri an den Schreibstift. Oder er ist einfach nur zu alt für den Scheiß geworden.
Die Zeichnungen macht inzwischen auch jemand anders, kommt aber leider nicht ganz an den meisterlichen Stil von Uderzo ran. Bei den Storys kann ich aber nur zustimmen, da hat sich Uderzo zum Ende hin in so absurde Dinge verrannt, die der Serie wirklich geschadet haben (Aliens in Gallien). Ich vermute einfach, wenn man der erfolgreichste Comicautor Frankreichs (Europas?) ist, denkt man, dass man nicht falsch machen kann. Oder es gibt einfach keine Kritiker, die es wagen, einem zu sagen, dass man da gerade eine total mittelmäßige Story mit schalen Gags produziert. Inzwischen haben die neuen Autoren das einigermaßen im Griff, aber das Genie von Goscinny findet sich inzwischen weder bei Asterix, noch bei Lucky Luke mehr wieder.
Ach, schade das ihr dieses öde Spiel besprecht. Dabei gibt es so viele bessere Asterix Spiele! Allen voran natürlich Konamis Arcade Spiel von 1992: https://www.youtube.com/watch?v=-LhEovW4Uqw (Schaut Euch das Longplay an! Da merkt man, das die Entwickler zumindest mal Asterix-Filme gesehen haben!)
Aber auch das zweite Asterix Spiel von Infogrames für das SNES war damals großartig. Und für die Playstation gab es noch eine Art Risiko mit Asterix Lizenz. Wo man halt klassisch das Brettspiel spielte und was mit netten Minigames unterbrochen wurde. Und natürlich der interaktive Comic „Die große Reise“ für den PC damals.
Die Spiele finde ich alle spannender was die Umsetzung der Lizenz betrifft als diesen generischen Titel. Da hätte man JEDES Franchise drüberstulpen können.
Und auch für das Master System selbst gibt es spannendere Spiele: Buggy Run, Golden Axe Warrior, Land of Illusion, Penguin Land, Putt & Putter, Wonder Boy III – um nur einige zu nennen. Tatsächlich ist das Master System eine spannendere Konsole als viele denken!
Ein paar Sachen muss man im Kontext sehen.
Zu der Hardware, Sega war im 8Bit-Zeitalter stets hintendran. Das SG-1000 samt Derivaten war von der Spezifikation näher am Colecovision dran, technisch dem zeitgleich erschienen Famicom hoffnungslos unterlegen. Erst mit dem Mark III hatte man was konkurrenzfähiges, da aber waren Japan und USA schon versorgt. Bereits mit dem Mark II hatte man den heimischen Markt verlassen.
Japanische Firmen waren aufgrund diversen Kriegsverbrechen nicht sonderlich beliebt im ostasiatischen Raum. So haben andere Firmen die Vermarktung übernehmen müssen bspw. Aaronix und Samsung. In Brasilien gab es damals ein Gesetz was fertige Konsolenimporte derart verteuerte, das man mit Tectoy die Dinger vor Ort bauen lies. Sega hat die Vermarktung oft den lokalen Distributoren überlassen.
Apropos Asterix von Dezember 1991(https://segaretro.org/Ast%C3%A9rix).
Coole Folge…interessant.
Es gibt übrigens schon einen Legionär der fliegt. Ich glaub der ist in „Kampf der Häuptlinge“…Dort wo Miraculix wahnsinnig wird und sie ihn als Versuchskaninchen verwenden um die Tränke zu testen. Ich glaub da ist auch einer dabei der sich aufbläst…
Habe ich damals auf dem SNES gespielt. Bekam ich zu Heiligabend geschenkt. War eine schöne Zeit mit dem Spiel. Ich habe sogleich auch die Action-Replay-Codes eingegeben für den god-mode um das Spiel zu geniessen. :-)
Das Master System hat sich in Europa richtig gut verkauft und in einigen Ländern sogar das NES ausgestochen:
„Overall, the Master System was more successful than the NES in Europe, especially the UK.“ [Quelle: https://segaretro.org/History_of_the_Sega_Master_System%5D
Gerade auch in Spanien und Frankreich lag das Master System vor dem NES. In der heutigen Wahrnehmung dominiert die US-Amerikanische oder japanische Sichtweise, aber die europäische Story ist schon ein voller Erfolg.
Astérix ist ein gutes Spiel, ist allerdings nicht so recht gut gealtert. Würde mich freuen, mehr vom Master System zu hören. Alex Kidd, Fantasy Zone,… Weiter so. :-)
Hi,
ich habe das Master System geliebt und konnte mit den kompletten 16-Bit Konsolen nie etwas anfangen und bin seinerzeit zum PC gewechselt. Nintendo hat mich nie begeistert, für mich war immer Sega aufgrund der Spiele weiter vorne. Ich finde die Sonic 1+2 Teile auf dem MS auch deutlich besser als die auf dem Mega Drive, einfach besser spielbar und irgendwie „sauberer“.
Für das Master System sind Spiele erschienen, die bei mir bis heute nachwirken und die meine Freundin und ich über Emulatoren bis heute spielen.
Neben den Sonic´s ist das bei ihr vor allem das etwas strange „Psycho Fox“ und „James Pond“. Bei mir der unfassbar brilliante, Zelda Clone
„Golden Axe Warrior“. Letzter ist glaube ich nie wirklich in Deutschland bzw. auf Deutsch erschienen, ich habe ihn zu Hause als UK Import.
Bei Ebay ist das Teil echt teuer.
Sonstige Spiele mit wohligen Erinnerungen: „Great Golf“, „Shinobi“ und die beiden RPGs „Y´s – the vanished Omen“ und natürlich „Ultima 4“.
Die beiden ersten Ys Teile spiele ich grade auf dem Fire TV.
Ich bin ernsthaft am überlegen, mir eine brasilianische Variante zuzulegen, denn leider hat das Master System 2 einen entscheidenden Nachteil: Es passt nicht mehr an moderne TVs (kein RGB, wie die 1. Version).
Sehr schöne Folge. Sehr witzig und erhellend, wenn man hört, dass ein paar Japaner, die die Asterix Lore überhaupt nicht kennen und einfach nur ein paar Grafiken bekommen haben, das Spiel designt haben.
Auch der Abschnitt zum Master System hat mich ziemlich gehooked.
Kein Wunder, das Teil war meine erste richtige stationäre Konsole (und durfte ich mir erst nach dem Bestehen der Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium kaufen – ja, in Bayern gibt es so was).
Entsprechend hängen da viele Erinnerungen dran (man denke nur an den Startscreen mit dem blauen Logo direkt nach dem Einschalten und dazu das gesungene „Seeega“).
Der Grund wieso ich nie Konsolen hatte, zu viele Jump&Runs. ^^
Gunnar hatte ja gefragt: Warum dieses Spiel gewählt wurde und nicht eins der anderen. Ich habe gar nicht abgestimmt, aber bei Auswahl hätte ich auch klar Asterix genommen. Wir hatten zu dieser Zeit auch ein Master System und Asterix auch mal ausgeliehen. Die anderen Spiele kannte ich glaub ich gar nicht (jetzt auf jeden Fall schon wieder vergessen) und mindestens eins war doch auf so einer exotischen Konsole, PC-Engine? Also meine Erklärung: Retrospiele werden gewählt, weil sie doch irgendwie bekannt sind und es gibt eine relativ große Gemeinde von ehemaligen Master System-Spielern.