Silent Service (SF 101)
Wir reisen zurück in die Mitte der 80er, wo in der kleinen Stadt Hunt Valley in Maryland eine junge Games-Firma auf das Können eines vielseitigen Spieleprogrammierers vertraut, um Fuß im Markt der 8-Bit-Spiele-Welt zu fassen – das Unternehmen heißt Microprose, der Programmierer Sid Meier. Nach einigen Erfolgen mit militärischen und zivilen Flugsimulationen wählt Meier, unter dem Eindruck des Buches Clear the Bridge des U-Boot-Kommandeurs Richard H. O’Kane, den U-Boot-Kampf als Metapher für sein nächstes Spiel, Silent Service, und versetzt den Spieler als US-Kapitän auf der Jagd nach japanischen Frachtern in das Pazifik-Szenario des zweiten Weltkriegs.
Gunnar und Chris sprechen über Sid Meier und die Entstehung von Microprose, über U-Boot-Manöver und Wasserbomben, über reale Kriege als Spielethema und einiges mehr.
Hört rein:
Infos zum Spiel:
Thema: Silent Service, 1985
Plattform: Amstrad CPC, Apple II, Atari 8-bit, Atari ST, C64, Amiga, Apple IIGS, IBM PC, NES, TRS-80 Color Computer, ZX Spectrum, Thomson MO6, Thomson TO8, Thomson TO9
Entwickler: Microprose
Publisher: Microprose
Genre: Simulation
Designer: Sid Meier
Credits:
Sprecher: Christian Schmidt, Gunnar Lott
Audioproduktion: Fabian Langer, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Chris Hülsbeck (Musik)
Impressionen:
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Hui, ein Klassiker. Habe in Teil 2 hunderte Stunden versenkt. Wenn man wusste wann die Yamato auslief, konnte man sie im Spiel wirklich finden und versenken. Tolles Easter Egg für Geschichtsfanatiker. Danke für den Podcast!
Das war eines meiner ersten selbstgekauften (Alterskontrolle, was ist das?) Spiele für den Atari 800XL. Ich habe damals unzählige Stunden mit dem verzweifelten Versuch verbracht Zerstörern zu entkommen und mich in die optimale Abschussposition für meine Torpedos zu bringen… Vielen Dank für die Folge, das war mal wieder der absolute Nostalgie-Flash!
Schöne Folge, aber leider etwas ungünstiger Veröffentlichungszeitpunkt. Sonntag war der letzte Tag der Gamescom – und damit stand die neue Folge in direkter Kokurrenz zum Livestream der Retro Area. Die viel mir die Entscheidung nicht leicht… ;-) Das ein Buch Sid Meier zu Silent Service inspiriert hat, war für mich eine völlig neue Information – und ich finde es gut, dass ihr diese Info nicht in eine Trivia-Folge gepackt habt. Was mir fehlt, dass sind einige Sätze zur Indizierungsbegründung der BPjS. Manchmal hat die Prüfstelle in ihren Begründungen ja auf Spieletests verwiesen – und nach dieser Folge frage ich mich,… Weiterlesen »
Ich habe hauptsächlich Teil 2 gespielt und dabei nur an „Das Boot“ gedacht – das hat das Spielerlebnis maßgeblich ausgemacht. Die Eindrücke von der TV-Mehrteiler Fassung bildeten in meinem Kopf die eigentliche Erzählung der Simulation. Die Wasserbomben- und Torpedo-Abschuss-Szene – „wie im Film“. Wenn beim Tauchen das Boot geknackt hat, das kam auf der Stereo-Anlage am Amiga richtig gut. Das „Ping“ des Sonars mit der entsprechenden Gänsehaut… Die Stimmung und das Drama des Films haben sich durch solche Geräusche super auf das Spielerlebnis übertragen bzw. wurden dadurch getriggert. „Die Werftgarantie liegt bei 90 Metern. Naja, wir können auch tiefer. Irgendwann… Weiterlesen »
Hallo zusammen, ich habe die Folge mit großem Vergnügen gehört – obwohl ich mich bestenfalls an ein paar erfolglose Versuche in C64-Zeiten erinnern kann, also nicht wirklich Spielerfahrung haben. Rings a bell anyway… Ganz spannend fand ich allerdings euren Versuch einer historischen Kontextualisierung, auch bezogen auf die Berichterstattung in der damaligen Fachpresse und (ganz besonders) die Anmerkungen zu den möglichen , zertifizierten Maximaltauchtiefen. Wenn man’s mit dem Kölner Dom vergleicht, macht’s echt nicht viel her. Trotzdem sind U-Boote ziemlich faszinierende Gerätschaften, finde ich: Nicht nur die Tiefen in denen sie operieren sind spannend, auch die Tiefen, in denen sie versinken… Weiterlesen »
Kleines Erratum: Die K-129 ist natürlich nicht im Februar 1986 gesunken, sondern im Februar 1968.
Coole Story :-)
Oh ja :-)
Geil. Ich will was über Spiele hören, lese aber einen super aufbereiteten Kommentar über geheimdienstliche U-Boot-Aktivitäten!
Steel Diver auf dem 3DS gab es noch in der jüngeren Vergangenheit, wenngleich auch schon 9 Jahre her.
Ich möchte nur mal einwerfen, dass ich mit U-Boot-Spielen so gar nichts anfangen kann und in diesem Leben wahrscheinlich auch niemals eines starten werde. Dennoch war es wieder Mal eine große Freude euch von einem erzählen zu hören, eure Faszination nachvollziehen zu können und auch wieder etwas über (Spiele-)Geschichte zu lernen.
Wenn ich an unseren alten C64 und meine kurze Zeit damit denke, bevor ich dann an zeitgemäßeren Konsolen gespielt habe, denke ich an Rambo, Blue Max oder Bruce Lee. Dass darauf eine komplexe Simulation in einer quasi-3D-Umgebung möglich war, hätte ich nicht gedacht.
Ich habe Silent Service geliebt, insbesondere den 2. Teil. Aber das man ein amerikanisches Uboot steuert, wäre mir als Kind/Jugendlicher nie in den Sinn gekommen :D
Ich finde es schön, wenn ihr am Ende einer Folge noch sagt, wo man das Spiel heutzutage noch finden und spielen kann. Bei Silent Service wüsste ich aber nicht, warum ich den alten Käse noch spielen sollte. Schließlich gibt es neuere Spiele, welche ein vergleichbares, wenn nicht gar besseres Spielgefühl bieten. Da wäre zu einen die Silent-Hunter-Reihe, deren letzter Teil auch bereits 10 Jahre auf dem Buckel hat. Eine weitere Möglichkeit wäre das Spiel UBOAT, welches sich bei Steam noch im Early Access befindet. Wer modernere U-Boote bevorzugt, wird wohl mit Cold Waters (ebenfalls Steam) glücklich und wer es ganz… Weiterlesen »
Klasse Folge – eins meiner Lieblingsspiele!
Ihr habt vergessen, die Fernsehserie „The Silent Service“ zu erwähnen, die ist aus den 50ern. Leute wie Leonard Nimoy oder DeForest Kelley hatten da ihre ersten Rollen.
Die Serie ist auch auf Youtube zu finden. Ich wette, Sid Meier hat die als Kind gesehen. In Punkto Atmosphäre kommt die Serie ähnlich rüber wie das Spiel.
Und ja- bitte eine Folge zu Red Storm Rising und Gunship!
guten abend werte Podcaster Schmidt und Lott, erst einmal zur podcastfolge: mit dem enormen detailgrad mit dem ihr das thema: „silent service“ besprecht zeigt ihr wie hervorragen ihr aller meistens (die aller ersten folgen von 2011 mitgedacht) bei euren podcast vorgeht. obwohl ich auch betonen möchte: über bestimmte vorfälle im zweiten weltkrieg zu reden ist kein spass, da sollte man doch genau bescheid wissen, was man öffentlich sagt, bevor historische „fake news“ verbreitet werden. deswegen hat es mir da auch besonders gut gefallen, dass Herr Lott die problematisch-monokausale handreichung an informationen durch das spiel kritisiert. da nämlich anscheinend, die durch… Weiterlesen »
Schöne Folge, wobei ich fand, das ihr den sehr genialen 2. Teil, den ja auch hier im Kommentarbereich wohl die meisten gespielt haben, nicht genug gewürdigt habt. Auch wenn er nicht mehr von Sid Meier ist, ist er doch das deutlich bessere Spiel. Bei euch klingt es fast so, als wäre es quasi 1:1 das gleiche Spiel nur mit besserer Grafik. Ich spiele das Spiel seit Erscheinen immer wieder mal und es gibt sehr wohl eine Kampagne, die sich „War Career“ nennt. Dann spielt man vom Eintritt der USA in den Krieg (Pearl Harbour) bis zur Kapitulation der Japaner im… Weiterlesen »
Ich hatte Silent Service auf dem Amiga kennengelernt, aber wenig gespielt. Nachhaltig eingeprägt hat sich aber einerseits der Sound der Kanone an Deck und andererseits die Musik des Cracker-Intros von The New Age. Der Ohrwurm geht mir seit etwa 30 Jahren nicht aus dem Kopf: https://www.youtube.com/watch?v=AG9Bm-gm0zE
Großatige Episode, und endlich mal wieder ein richtiges Hardcore-Spiel. Hat mich sehr gefreut. Ich würde hier nur gerne nochmal die moralische Diskussion aufgreifen, die sich zwischen Chris und Gunnar entwickelt hatte, da das in den Kommentaren hier noch garnicht thematisiert wurde. Komisch eigentlich. Ich möchte Gunnars Standpunkt weitestgehend zustimmen, dass man als GameDesigner verpflichtet gewesen wäre, die moralische Fragwürdigkeit der eigenen Handlungen sehr deutlich im Handbuch und auch im Spiel selbst zu thematisieren und auch zu problematisieren, wenn man sich in einem solch kritischen Szenario bewegt. Aber seltsamerweise wird auch im historischen Kontext sehr wenig darüber gesprochen, dass man damals… Weiterlesen »
Es sind Staaten als Ganzes, die einander den Krieg erklären und nicht nur die Streitkräfte der Staaten, die dies tun. Es ist ein legitimes Ziel der Kriegsführung, die Wirtschaft des anderen Staates so zu schädigen, dass dieser den Krieg nicht mehr weiterführen kann. Angemessene zivile Opfer sind in dem Zusammenhang hinzunehmen.
Wenn ein hinreichend großer Teil der Bevölkerung das für inakzeptabel hält, kann er versuchen, die eigene Regierung zu stürzen und den Krieg zu beenden.
Das ist eine abstrakte Meinung. In der Realität haben viele Staaten durchaus versucht, sich Regeln zu geben, um zivile Opfer zu begrenzen. Der U-Boot-Krieg gegen Frachter etwa, der war vor der US-Offensive im Pazifik zumindest den amerikanischen Streitkräften per Doktrin verboten. Es gibt dazu eine ganze Rechtsgeschichte, beginnend im alten Rom, mit dem Versuch festzulegen, was ein „gerechter Krieg“ (bellum iustum) sei, mit den Bestandteilen „Ius ad bellum“, da ging es um den Kriegsgrund sowie „ius in bello“, da ging es um die Kriegsführung, vor allem um die Verhältnismäßigkeit im Umgang mit Zivilisten und Kriegsgefangenen. Das gipfelte in der Haager… Weiterlesen »
Hm. So einfach isses nicht, denke ich. Was im Kriegsfall angemessen ist und was nicht, ist ja ein beliebig komplexes Problem. Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus, mir ging es eigentlich um das Thematisieren von moralisch fragwürdigen Handlungen in Spielen. Ich finde zum Beispiel, dass sich ein Spiel potentiell immersiver anfühlt, wenn es darauf reagieren würde, dass ich z.B. bei Master of Orion wieder einen kompletten Planeten ausradiert habe. Bei Stellaris hassen mich dann nämlich alle anderen Völker der Galaxis, und das ist eine angemessene Reaktion des Spiels und fühlt sich richtig an. Und bei vielen Rollenspielen stört mich… Weiterlesen »
guten morgen werte Podcaster Schmidt und Lott, 1.) zur podcastfolge: mit dem enormen detailgrad mit dem ihr das thema: „silent service“ besprecht zeigt ihr wie hervorragen ihr euren podcasts bestreitet. obwohl ich auch betonen möchte: über bestimmte vorfälle im zweiten weltkrieg zu reden ist kein spass, da sollte man doch genau bescheid wissen, was man öffentlich sagt, bevor historische „fake news“ verbreitet werden. deswegen hat es mir da auch besonders gut gefallen, dass Herr Lott die problematisch-monokausale handreichung an informationen durch das spiel kritisiert. da nämlich anscheinend, die durch das us-amerikanische militär ausgeführten schläge gegen japanische handelsschiffe seitens der spielehersteller und/oder… Weiterlesen »
Microprose hatte immer die beste Gegner-KI. Das merkte man auch in Silent Service. Ich hatte das Spiel für C64 für die Datasette vom Grabbeltisch bei Quelle gekauft. Die Anleitung fehlte. Trotzdem konnte man sich in diese Simulation gut einarbeiten, weil die Steuerung so intuitiv war. Durch die fein abgestuften Schwierigkeitsgrade hatte man auch als Anfänger Erfolgserlebnisse und man lernte dabei auch etwas über den historischen Hintergrund. Ich war begeistert, als ich meinen ersten Tanker versenkt hatte und man bekam auch besondere Bonuspunkte für heldenhafte Einsätze, wenn man frontal auf einen Zerstörer zufuhr und aus allen Rohren feuerte – eine absolut… Weiterlesen »
Eine schöne Folge. Bringt das Spielgefühl echt sehr gut rüber und die weitergehenden Ausführungen über Entstehung und Hintergründe etc. sind allesamt interessant.