Half-Life (SF 105)
Hiermit beenden wir unsere Weihnachtswoche 2020, in der wir euch mal wieder quer durch unser Schaffen geführt haben – mit einer regulären Folge (heute), dem beliebten Quiz (gestern), dem neuen Format SF Technik (vorgestern), Episode 3 unseres in diesem Jahr neu eingeführten Formats über die „Lore fiktiver Welten“ (vorvorgestern) – sowie drei Podcasts, die im Laufe des Jahres bereits für unsere Unterstützer auf Patreon/Steady erschienen sind: die komplette Staffel von „Stay Forever Spielt: Anchorhead“ (elf Folgen mit 12 Stunden Laufzeit), eine Ergänzungsfolge zu Leisure Suit Larry sowie dem Werkgespräch „Wissenslücken“. Wir hoffen, ihr hattet viel Freude damit. Sind ja immerhin rund 20 Stunden Podcast.
Nun aber zum heutigen Thema:
1998 erscheint mit einiger Verspätung der heiß erwartete Debüttitel des neu gegründeten Studios Valve, ein auf der Quake-Engine basierender Ego-Shooter. Das Spiel heißt Half-Life und verändert das Genre dauerhaft. Vieles, was bei Half-Life das erste Mal vorkommt, wird später zum Standard in Shootern, von der WASD-Steuerung als Default bis hin zu zum Bruch mit der Konvention, dass man Waffen im Level auf dem Boden findet, sich dauerhaft um sich selbst drehend.
Chris und Gunnar sprechen über die Entstehung des Titels inklusive der Gründung der Firma Valve, über das Spiel und seine Wirkung.
Hört rein:
Hinweis: Zu diesem Thema ist im Unterstützerbereich von Patreon/Steady eine Ergänzungsfolge „Wusstet ihr schon…?“ erschienen, in der die Podcaster noch eine Reihe von Fakten und Anekdoten nachliefern. Klick: Patreon/Steady.
Infos zum Spiel:
Thema: Half-Life, 1998
Plattform: Windows-PC, später Playstation 2/3, MacOS, Linux, Xbox
Entwickler: Valve
Publisher: Sierra Studios
Genre: Ego-Shooter
Designer: Mike Harrington, Marc Laidlaw
Komponist: Kelly Bailey
Podcast-Credits:
Sprecher: Christian Schmidt, Gunnar Lott
Audioproduktion: Fabian Langer, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Chris Hülsbeck (Musik)
Impressionen:
Das im Cast erwähnte Mitarbeiter-Handbuch ist dieses hier: klick.
Unterstützen: Wer uns unterstützen möchte, kann das am Besten durch ein Abo auf Steady oder Patreon tun – da gibt es auch massig sensationellen Extra-Content).
Mehr von uns: Diese Podcast-Folge gibt es natürlich auch auf Youtube, Spotify, als Audio-Datei im Feed und natürlich auf iTunes. Wir freuen uns über Reaktionen und Empfehlungen auf Twitfacegram oder wie das heißt.
Charity: SF ist Fördermitglied im Retrogames e.V. und bei der Hamburger Tafel e.V.
Half-Life? Ernsthaft? Das ist schon Retro? Da kommt man sich ja direkt alt vor. ;)
Immerhin war das die Hochzeit unserer Netzwerk-Phase. Muskeltraining durch das Schleppen von Röhrenmonitoren und Bigtowern. Bis dann Counterstrike kam. Das hat dann wirklich *alle* anderen Titel abgelöst. Sogar Quake Team Fortress.
Wahrlich eine große Zeit der Computerspielgeschichte und von ungewaschenen Heranwachsenden, die sich die Nächte mit Pizza und Energy Drinks um die Ohren gehauen haben.
Es war toll dabei gewesen zu sein!
(und danke an meine Eltern fürs Rumkutschieren des Sohnes und des PC-Equipments)
Netzwerkerfrühstück! Eiskalte Pizza! :p
Ach das passt mMn schon sehr gut. Am Anfang von Stay Forever wurden ja auch nicht so alte Spiele behandelt. Deus Ex oder gar Vampire the Masqurade. Vampire war damals nur 7 Jahre alt (die ersten 3 Spiele, die besprochen wurden waren alle keine 15 Jahe alt)! Danach gab es schon eine Selbstkritik mit den Resultat auch hauptsächlich deutlich ältere Spiele zu nehmen.
Ich bin wieder ganz froh drum, dass ein „moderenes“ Spiel besprochen wird. Ich glaube für mich fände ich einen Cut-Off bei 20 Jahren nach erscheinen des Spiels einen guten Kompromiss.
Btw. das ist natürlich auch ein Zeichen dafür, dass du älter wirst :D Die Zeitspanne von Spiel zu Podcast ist hier ja 22 Jahre. Bei Ultima waren es nur 20 Jahre und bei X-Com 18 Jahre. Also ja, du warst in der Retrovergangenheit Aktiv :P.
Also ich hätte mich wirklich sehr gewundert, wenn es nicht Half-Life geworden wäre. Die Ankündigung war ziemlich deutlich, zumal andere Kandidaten, auf die die gleiche Beschreibung auch gepasst hätte, schon in vergangenen Folgen behandelt worden waren.
Liebes Stayforever Team,
verlinkt ihr bitte wie angekündigt das geleakte Handbuch der Firma Valve?
Danke!
Sebastian
Vermutlich war das gemeint:
https://cdn.cloudflare.steamstatic.com/apps/valve/Valve_NewEmployeeHandbook.pdf
Danke – sehr beeindruckend. Wäre interessant herauszufinden, wie viel davon Immer noch so umgesetzt wird.
PC Gamer hat eine „Sicherungskopie“ erstellt.
http://dl.pcgamer.com/Valve_Handbook_LowRes.pdf
Hab‘ den Titel auf der PS2 durchgezockt. Irgendwie ging’s am Schluss in der Spinnengrube nicht mehr weiter. Kennt wer das Problem, do?
Shooter sind nix für Konsolen *hust*
Nein ernsthaft meinst du das Tentakel Monster?
Die „Spinnengrube“ war, glaube ich, dieses Loch voller kleiner Krabbelviecher auf dem Alienplaneten. Da klingelt was bei mir.
Ganz genau :-)
Das klingt danach, dass da ein Trigger nicht gefeuert hat, der dein weiteres Vorkommen ermöglicht hätte (im Scripting des Levels). Das kommt leider ab und zu vor. Mögliche Lösung ist einen früheren Speicherstand zu laden und einen Abschnitt nochmal zu spielen, in der Hoffnung, dass es beim nächsten Mal klappt. Meist tut es dann auch. Alternativ kann man eventuell mit dem noclip-Cheat was machen, zumindest wenn man weiß, wo es weitergehen würde — aber ich weiß nicht, ob man den auf der PS2 überhaupt erreichen kann und außerdem könnte das weitere Scripting-Fehler (Sequence Breaking) provozieren…
Ich spiele aktuell „Alyx“ – habe mir dafür extra einen Gaming-Rechner und eine PC-VR-Brille angeschafft und muss sagen, dass Valve es nicht verlernt hat. Es fühlt sich auch in VR wie ein echtes Half-Life an, nur in ganz wenigen Momenten wirken die VR-Elemente aufgesetzt, ansonsten ist es clever designed, sieht richtig gut aus und fühlt sich einfach wie ein echtes Half-Life (2) an. Der im Podcast eingespielte „Energie-Regenerierungs“-Sound ist natürlich auch bei Alyx zu hören – und zaubert mir auch 22 Jahre nach dem Original ein wohlwollendes Lächeln ins Gesicht.
Ja habe mir auch extra für das Game eine VR-Brille gekauft. Das HL-Gefühl ist voll da und Game ist ein richtiges HL-Game und nicht nur ein Gimmick.
[spoiler title=“HL-Alyx Ende“]Am Ende wird auch quasi ein HL3 angekündigt. [/spoiler]
^Habe auch Alyx gerade durchgespielt und möchte auch ganz klar unterstreichen, dass das nicht nur eine nette kleine Spielerei ist. Es ist ein vollwertiges VR-Spiel und würde sogar fast sagen, dass es eines der besten Spiele ist, die ich je gespielt habe.
Ich hatte am Ende des Podcasts den Eindruck, dass die Beiden Half-Life 2 als Meilenstein hervor gehoben haben und dann ist da ja noch dieses VR-Spiel von 2020, aber das sei ja kein echtes Half-Life. Das wird HL-Alyx meiner Meinung nach nicht gerecht. Aber vielleicht habe ich sie in dem Punkt ja auch missverstanden.
Half-Life! Endlich! Ein lange erwartetes und herzlich willkommenes Weihnachtsgeschenk, danke!
Wie immer bei hohen Erwartungen bleibt mir nach dem ersten Hören ein unangenehmer Nachgeschmack: Eine sehr gute Folge, ohne Frage, dank der minutiösen Nacherzählung der Story, dank der Soundschnipsel, dank des schieren Umfangs — trotzdem hätte ich mir noch mehr gewünscht: zur geschnittenen deutschen Version, zu den Remakes (Source & Black Mesa), zur Grafikengine, zur seltsamen Evolution der Figur Freeman vom wissenschaftlichen Mitarbeiter zur Ein-Mann-Armee, zum Einfluss auf die Computerspiele-Popkultur und zur Lore (die sich freilich erst später entfaltete, daher evtl. geeignet für eine Folge „Die Welt von…“?). Ich freue mich schon auf die Trivia-Folge.
Und selbst nach fünf Stunden Podcast über Half-Life wäre sicherlich noch nicht genug gesagt über diesen Meilenstein… und ich noch immer nicht zufrieden; daher: alles gut! Weiter so!
Ja, es ist schwierig, das Thema mit unserem Konzept zu greifen, eigentlich bräuchte es eine Serie von so 3-4 zweistündigen Casts. Die kommende Trivia-Folge fängt schon einiges von den Sachen ein, die du ansprichst, aber bei HL geht immer noch mehr.
Hier wird die knifflige Sprungmechanik thematisiert. Mir fallen noch mindestens zwei Shooter aus dieser Zeit ein, die ich genau *deswegen* nicht durchspielen konnte. Requiem: Avenging Angel und ZENSIERT 2 von Monilith.
„Springen Sie mal von Dach zu Dach. Der zu überwindende Abststand ist übrigens exakt einen Millimeter kleiner als die maximale Sprungreichweite.“ Für den ganz normalen Durchschnittsspieler hätte es ruhig etwas weniger frustrierend sein können. Liegt das daran, daß die Entwickler ihr eigenes Spiel so unendlich lange wieder und wieder gespielt haben, und nicht verstehen, daß Casualgamer das nicht tun?
Naa endlich wird zumindest in der Historischen Sicht ganz klar erkannt das Half Life der aller bester Shooter ever ist. Davor nur langweilige Arenen kämpfe und danach nur noch langweilige Vergnügungsparks/ Geisterbahn Spiele. :)
Und das beste ist das ich genau dieses Gefühl bis heute in form von Counter Strike weite ausleben darf :)
Denn genau was ihr anfangs beschreibt die neue Art wie man in Half Life zu kämpfen hat. Das Schlachtfeld zu überblicken und mit Geräuschen zu Arbeiten und dabei immer zu am rennen, obwohl das Schleichen doch viel schlauer ist (außer halt wenn’s drauf ankommt: Im Kampf!) Genau das hatte CS in die multiplayer Welt gebracht und ist bis heute hoch Modern. Nicht zu viel und nicht zu wenig sondern genau richtig.
Oh und nach ein paar Jahren CS boot camp sind sogar Leitern nicht mehr der aller Größte feind in de_Nuke oder Black Mesa. Und auch die Hüpf-Passagen sind dann nicht mehr frustrierend sondern gehen auf einmal angenehm flüssig von der Hand :)
Noch eine Sache, ich bin ja auch kein großer trial and error fan was sich schon leicht daran begründen lässt das ich das passende genre dazu den „rouke like Sielen“ so gut wie nix abgewinnen kann.
Aber wenn das so gemacht wird wie in dem tollen Bespiel mit der Haft Mine. Dann finde ich das ein ausgezeichnetes game design. Wenn einem endlich das Licht auf geht das man echt der Dumme war und es so eine elegante und auch gut zu erkennende tolle Lösung für das Problem gibt und dann auch noch so geil funktioniert. Einfach Phantastisch!
Jetzt noch Gothic und ich kann in Ruhe sterben.
Geil, Half-Life. Freue mich sehr auf den Podcast. :)
Ein podcast über eines der allerliebtsten Spiele aller Zeiten von mir. Herrliches Weihnachtsgeschenk. Gerade gehört und super toll gemacht. Dankeschön.
Ab wann „könnt“ ihr denn eigentlich auch HL2 mal besprechen? 2024? ;)
Ich muss ja zugeben, dass ich Half-Life größtenteils aus zweiter Hand erlebt habe (damals meinem Vater zugeschaut, später die großartige Serie Freeman’s Mind gesehen und natürlich hunderte Referenzen auf das Gamedesign von Half-Life mitbekommen) – in jedem Fall sehr schön, das nochmal alles so geballt „vorgesetzt“ zu bekommen. Insbesondere die kurze Entwicklungszeit war mir so nicht klar. Hut ab!
So GANZ das erste Spiel mit freundlichen NPCs war es ja nicht (Strife o.Ä. waren ja durchaus schon vorher da), aber diese dichte Geschichte ist auch heute irgendwie noch beeindruckend zu erleben.
Sehr schön, das auch Half-Life besprochen wird. Half-Life finde ich aber nur unzensiert richtig klasse. Die deutsche Version, welche ich damals auch gespielt hatte, fand ich immer albern, wenn sich getroffene hingesetzt und mit dem Kopf geschüttelt haben.
Vielen Dank für diese schöne Folge! Mir gefällt es immer sehr, wenn ihr Soundbeispiele einbaut. Dementsprechend gerne mehr “moderne” Spiele, bei denen sich das richtig lohnt :)
Guten Rutsch ans gesamte Team!
Ja geil endlich mal Half Life. Werde ich mir beim Auto fahren anhören. Und wann kommt Baldurs Gate 2 ? :) :)
Was mir als einziges nicht gefallen hat war Eure Rezeption des Movements. Das ist nicht unbedingt intuitiv zu lernen und sicher keine Abbildung der Wirklichkeit, aber wer das „Schlittschuhlaufen“ der Source Games beherrscht, der fliegt durch HL. Ich spiele seit 20 Jahren CS. Wenn ich HL spiele, dann geht da nichts schief. Ein bisschen wie echtes Schlittschuhlaufen. Ein blutiger Anfänger ist langsamer als auf Schuhen und festem Boden und gefährdet zu stürzen, ein Könner ist allerdings bedeutend schneller, als ein normaler Fußgänger.
Ich glaube wenn man 20 Jahre das gleiche Spiel spielt, gleitet man da immer durch.
Als ich damals Half Life das erste mal gesehen hatte war ich noch 8 Jahre alt und mein ältester Bruder (ich habe noch zwei weitere ältere Brüder, wir saßen alle gemeinsam) hat Half Life von einem Freund gebracht. Natürlich alles „legal“, deswegen hatten wir auch keine Musik. Aber ganz ehrlich man braucht bei Half Life keine Musik, weil die Sound Effekte der Spielwelt reichen komplett aus. Für uns war Half Life einfach nur bombastisch und es hat uns einfach aus den Socken gehauen. Sowas wie Half Life hatten wir noch nicht gesehen. Es war was ganz neues. Die stelle mit dem Experiment, als alles in die Luft geht, hatten wir meinen ältesten Bruder gesagt: „Du hast doch irgendwas falsch gemacht. Du hast das Experiment falsch gemacht.
Mein ältester Bruder hat dann gesagt: „Nein kann doch nicht sein. Warte ich lade neu und versuche es nochmal.
Also hat mein Bruder neugeladen und er hat das Experiment nochmal gemacht, weil wir dachten, wir haben etwas falsch gemacht. Keiner von uns hat erwartet, dass sowas passiert. Also war die Inszinierung von Half Life einfach zu der Zeit, super. Half Life war neben AoE 2 das erste Spiel was uns in die Welt des Multiplayer eintauchen lassen hat. Wie fasziniert wir alle vor dem Monitor saßen, als wir das erste mal Half Life Deathmatch wir gespielt hatten.
Half Life ist ein echt guter Shooter zwar ist es grafisch sehr schlecht gealtert, aber wozu gibt es das Black Mesa Remake. Ansonsten danke für den Half Life Podcast…
Witzige Anekdote! Wie alt war dein ältester Bruder denn damals? Für mich (damals 18 und Spieler seit 8 Jahren) war es vorher schon klar, dass bei dem Experiment mit abweichenden Sicherheitsmaßnahmen etwas schiefgehen würde. Natürlich war es dennoch ein völlig neues Erlebnis, schon das Intro hat mich umgehauen.
Habe mir gestern Half-Life: Source besorgt, und kurz rein gespielt. Wirklich empfehlenswert scheint diese Version leider nicht zu sein: Aufgrund eines Bugs konnte ich schon zu Beginn das Labor nicht betreten. Beim zweiten Versuch dann OK. Also besser gleich zum Original greifen.
Das Original oder Black Mesa. (sehr zu empfehlen)
Aber Half-Life: Source ist völlig raus.
Half-Life: Source ist völlig verbuggt und sieht dabei auch nicht besser als das Original aus. Die neuen Waffentexturen sind furchtbar, aber die Bugs zerschießen wirklich das ganze Spiel. Gibt auf Youtube einige Videos, die sich damit beschäftigen. Also wirklich: Original oder Black Mesa
Mal wieder vielen vielen Dank für die tolle Folge.
Ich wandere durchs Mainzer Hinterland über die Felder und höre diese tolle Episode, da ist es egal, dass das Wetter ungemütlich ist. Mein Kopf ist wo ganz anders.
Da werden Erinnerungen wach… Ich weiß noch, als ich das erste Mal auf die Soldaten gestoßen bin und die plötzlich den Rückzug angetreten haben und einer mich flankiert hat. Da dachte ich nur „krass, so was geht?!?!“
Welches ist denn das Video, das Christian erwähnt, das Half-Life als Taktik-Shooter darstellt?
Wahrscheinlich https://www.youtube.com/watch?v=dg5EQyw_7Hk
Half Life kam übrigens ein paar Tage vor Thief raus, wird also wohl nicht von diesem beeinflusst gewesen sein.
Jetzt muss ich aber mal den lieben Christian zurechtweisen! 1995 konnte man in Dark Forces bereits nach oben und unten gucken, nicht erst 1996 in Quake! :D
Danke für den Podcast!
Heyhey,
mal wieder vielen Dank für eure großartige Arbeit.
Ich war lediglich leicht irritiert, dass ihr meintet es gäbe in HL keine Boss-Kämpfe.
Ich hab keine Ahnung was die genaue Defintion eines „Boss-Kampfes“ ist und es ist auch ewig her, dass ich HL gespielt habe, aber ich hab den Kampf gegen diese Metall-Hydra und den Hubschrauber schon als Bosskampf in Erinnerung.
Für mich waren Bosskämpfe immer einzigartige Gegner die sonst nicht mehr auftauchen, und die den Durchgang zu einem neuen Levelset blockieren. Beides trifft für mich bei den bsp. zu. Aber was ist denn eure Definition von Bosskampf?
lg
FotN
War ein gutes Spiel, hat definitiv seine Berechtigung hier.
Allerdings, war das FPS Genre zu der Zeit (98/99) doch ein recht langweiliges/simples Genre. Fadenkreuz auf Bedrohung, klicken. Dazu kommt noch etwas hin und her laufen, springen (DN3d hatte genug Jump-Einlagen). Löblich, keine Frage, dass HalfLife Story und Atmosphäre so immersiv rein gebracht hatte – aber auch da bleibt es hinter einem SilentHill (1999, mature content) weit weit zurück.
Ich finde, dass das FPS Genre aus der Zeit erst einen deutlichen Mehrwert mit Deus Ex erfahren hat – auch wenn HL das bessere Gunplay hatte. Man merkt auch heute, dass die neuen Dooms mit der alten Formel echt … langweilig sind. Sehen toll aus, tolles Monsterdesign, macht auch Spaß da mal durch zu gehen. Aber – auch wenn der Launch verhauen wurde – Deus Ex HR, Cyberpunk2077 und solche Titel versuchen erst wieder einen deutlichen Mehrwert reinzubringen, der über die TOLLE GRAFIK weit hinaus geht. Ohne RPG-Elemente ist das FPS Genre einfach super flach, sehr eindimensional. Es wird erst durch ein META wieder interessant: CS, RainbowSix … Strategie, Taktik, Fähigkeit in Millisekunden.
Und es ist schon bezeichnend, dass die ganzen FPS in den 2000ern so sehr Marketing auf Grafik gelegt hatten: das war der einzige Zuwachs: gleiche (langweilige) Formel, nur hübscher. Gut, es kam ja genug an. Aber mir fehlt da doch Substanz, da geht mehr ;)
Nachtrag:
aber ich störe mich wahrscheinlich vor allem daran, dass das FPShooter (Subgenre von First Person Spielen) fast NUR Gewalt und Zerstörung als prinzipielle Lösung bereit hält – manchmal schleichen. In sowas wie RS oder CS macht es Sinn: gegen dogmatische Terroristen, die Zerstören wollen … naja.
Fand ich damals schon langweilig – aber ich komme auch von D&D (murder hobo) bin deswegen zu DSA und Vampire. So ergibt sich schnell, warum reines Zerstören – was auch meinem Beruf als Ingenieur widerspricht – nicht so wirklich interessant ist. Vielleicht Jugendfantasien von Übermacht bei echter Ohnmacht?
Aber ein Wissenschaftler würde sicherlich sich nicht so verhalten. Mal abgesehen, dass die meisten nicht die körperlichen Fähigkeiten hätten – abstrahieren wir da mal – aber ob ein Wissenschaftler, dessen Merkmal seine Neugierde gepaart mit Fachwissen ist, dann zu reiner Zerstörung und Töten greift ist mehr als nur fragwürdig. EXTREM fragwürdig. Sieht man auch an den im Spiel sich entsprechend verhaltenden anderen Wissenschaftlern …
Schaun mer mal ob (ein) Wissenschaftler nicht doch rückblickend als einer der großen Zerstörer unserer Zeit in die Geschichte ein geht.
Klingt für mich so, als wären FPS einfach nicht dein Ding, so wie andere zum Beispiel keine Adventures mögen, weil keine Action. Wenn es nicht primär ums Schießen geht, dann ist das Spiel auch kein First Person Shooter.
Ein junger Wissenschaftler als brachialer Actionheld ist natürlich etwas sehr weit hergeholt, aber wurscht.
Ich kann mich noch daran erinnern das die Installation von Half-Life unverschämt viel Speicherplatz verbraten hat (Ich meine mich an 500MB zu erinnern, dann das sein?). Da meine Festplatte trotz Deinstallation aller Spiele und unnötiger Dateien immer noch nicht genügend Platz her gab, hatte ich die kompletten Windows-Hilfedateien gelöscht, bis es endlich funktionierte. Mit F1 war dann nichts mehr, aber wer nutzte das schon? ;)
Etwas bitter: Je nach Größe der Auslagerungsdateien konnte ich HL nie lange am Stück spielen. Dann hieß es ein, zwei Neustarts und weiter ging es.
Das war eine klasse Folge – mal wieder! Vielen Dank meine Lieben!
Wie immer ein toller Beitrag. Was ich ein wenig vermisst habe war ein kurzer Schwenk zur tollen Demo-Kampagne „Half Life Uplink“ die einen tollen Vorgeschmack auf alle Spielmechaniken bot und von mir viele Male durchgespielt wurde, bis ich endlich die orange Verpackung in meinen Händen hielt. Ich glaube, ich muss die mal wieder irgendwie rauskramen.
Ansonsten fand ich den kuriosen Zensurversuch der USK-Fassung mit nervigen Robotersoldaten noch erwähnenswert.
Beides sehr gute Punkte; in der Hauptfolge haben wir sie nicht mehr untergebracht, aber wir besprechen diese beiden Themen – und viele andere Ergänzungen – in unserer „Wusstet ihr eigentlich …?“-Folge zu Half-Life, die Unterstützer des Podcasts auf Patreon und Steady hören können.
Zu Gordon Freemans süffisant belächeltem Aufenthalt in Innsbruck: Ich weiß jetzt nicht ob es schon jemand erwähnt hat, aber das dortige Institut für Experimental-/Quantenphysik ist international sehr bekannt. Nicht zuletzt weil dem Team um Prof. Zeilinger erstmals das Beamen gelungen ist. Deshalb ist das gar nicht so absurd.
Christian und Gunnar – hattet ihr Alyx (VR) gespielt? Das rückt die Story in ein ganz anderes Licht und ist wahrscheinlich das beste Half – Life was jemals existiert hat.
Hier die einzig richtige Zusammenfassung der Story:https://www.youtube.com/watch?v=slRsexrhbG8
Zwei Jahre zu spät, aber Half-Life muss ich einfach kommentieren.
War in der 5. Klasse als das rauskam. Erinnere mich ganz genau dran. Über die Grundschule war ich der einzige PC-Spieler im Freundeskreis unter lauter Konsolenspielern. Also gab es bei mir meistens zwei neue Spiele im Jahr, eins zu Weihnachten eins zum Geburtstag. Im Gymnasium gab es dann weitere PC-Spieler und auf einmal konnte man (mehr oder weniger legitime) Spiele austauschen.
Habe innerhalb kurzer Zeit Half-Life, DeusEx und Blood 2 (ok, hat historisch nicht ganz die gleiche Bedeutung wie die beiden anderen, aber zumindest der erste Teil hat auch ne Folge verdient) gespielt und die 3 haben meinen Spielegeschmack geprägt und mir gezeigt, was Spiele alles sein können.
Zur Zensur: Ich erinnere mich das es einen Bloodpatch für Half-Life gab der das reduzierte/entferne Blut in der deutschen Version wieder hinzugefügt hat. Die Modelle der Soldaten hat der Patch aber nicht wiederhergestellt, was zu rot blutenden Robotern führte.
So richtig begeistert war ich von Half Life nicht. Ich halte das Spiel für extrem überbewertet. Was mich gestört hat, waren die Schlauchlevels. Es gab kaum alternative Wege und man musste immer genau das machen, was das Spiel von einem wollte. Hat man es einmal durchgespielt, ist der Anreiz, es ein zweites Mal zu spielen gleich null, weil alles so linear abläuft. Die Inszenierung und Story war zwar gut, aber eben auch wenig realistisch. Der Spielcharakter ist ein Wissenschaftler, der sich wie Rambo einfach durch die Gegend ballert. Das passt irgendwie nicht. Aber cool waren die humanoiden Robotergegner mit ihren synthetischen Stimmen, die ironischerweise nur aus Zensurgründen in die deutsche Fassung des Spiels eingebaut wurden, damit man nicht auf menschliche Gegner schießen musste. Insofern ist Half Life das einzige Spiel, das ich kenne, welches durch deutsche Zensurmaßnahmen besser als die US-Ursprungsfassung ist. Davon abgesehen, bin ich auch der Meinung, dass Deus Ex das mit Abstand viel bessere und anspruchsvollere Spiel ist.