The Lost Vikings (SSF 38)
Die in dieser Ära von Blizzard entwickelten Titel waren die beiden Rennspiele RPM und Rock’n’Roll Racing, dazu kam mit The Lost Vikings ein origineller Puzzle-Platformer, das Thema dieser Folge. Geistiger Vater des Titels ist Ron Millar, der später noch mit seiner Arbeit an den WarCraft-Spielen groß herauskam.
Fabian und Gunnar sprechen über die Entstehung des Spiels, die Mechanik und die Frage, ob Lost Vikings heute noch Spaß macht.
Podcast-Credits:
Sprecher: Fabian Käufer, Gunnar Lott
Audioproduktion: Lars Rühmann, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Trash80.com (Musik)
Infos zum Spiel:
Thema: The Lost Vikings, 1992Plattform: Sega MegaDrive, SNES, DOS, 2003 Port auf GBA, 2021 Remake für Windows 10, Playstation 4, Xbox One und Switch
Entwickler: Silicon & Synapse
Publisher: Interplay
Genre: Jump&Run
Designer: Ron Millar, Brian Fargo, Michael Morhaime
Musik: Charles Deenen
Impressionen:
Die „Blizzard Arcade Collection“
Denkbar knapp nach unserer Aufnahme im Februar 2021 hat Blizzard „The Lost Vikings“ im Rahmen der „Blizzard Arcade Collection“ zusammen mit „Rock N’ Roll Racing“ und „Blackthorne“ erneut veröffentlicht. Die zum Start 20 Euro teure Sammlung ist für PC, Xbox, PlayStation und Switch erhältlich. Sie enthält drei Versionen von „The Lost Vikings“ – die SNES-Version, die Mega-Drive-Version und eine „Definitive Edition“, welche im Wesentlichen die Ursprungsversion für das SNES mit den Zusatzinhalten der Mega-Drive-Fassung kombiniert.
Allerdings sind die Modernisierungen im Vergleich seltsam inkonsistent. Alle Versionen bieten nun die Möglichkeit, jederzeit zu speichern. Nur in den zwei alten Versionen ist es möglich, das Spielgeschehen zehn Sekunden zurückzuspulen. Auch Grafikfilter und die Option auf Vollbild gibt es nur hier – allerdings wird das ursprüngliche 4:3-Bild dann schlicht gestreckt und somit in den Proportionen verzerrt.
Der „Definitive Edition“ fehlen das Rückspul-Feature und die Bildschirmanpassung. Im Gegenzug unterstützt diese Fassung allerlei Sprachen, während SNES- und Mega-Drive-Version nur in englischer Sprache vorliegen.
Zumindest rundet ein wenig Bonus-Material inklusive eines 12 Minuten langen Making-of-Videos diese Neuauflage ab.
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Das Spiel war und ist klasse! Ich vermute, wenn es heute so neu erscheinen würde, wäre es sicher ein „Indie“-Hit.
Den Indie-Hit als Nachfolger in den Fußstapfen von The Lost Vikings gibt es tatsächlich. Schau mal nach der Spielserie „Trine“!
Ich habe das Spiel damals in den 90ern einige Level lang gespielt und hatte meinen Spaß dabei, aber nach ein paar Welten habe ich dann aufgegeben. Dass man die Level über Trial and Error auswendig lernen muss und dafür ewig lang wieder zur Stelle des letzten Ablebens hinspielen muss, hat es mir verleidet. Ein kleiner Fehler und alles war für die Katz. Ich habe das damals übrigens unter DOS gespielt und das Spiel zu keinem Zeitpunkt als Portierung eines Konsolenspiels wahrgenommen. Das habe ich jetzt erst erfahren.
Bezüglich der Downloads über Blizzards Homepage: Die Deeplinks funktionieren, aber die Spiele selber bekommt man aktuell auf der Seite nur angezeigt, wenn man eine amerikanische IP-Adresse hat.
Also über die Wayback Machine vom Internet Archive [https://web.archive.org/web/20210122062642/https://us.battle.net/account/download] kann man die Freeware-Versionen noch sehen und downloaden.
Dieses „ganz schöne Spiel“ (Fabian) ist für mich der knuddelig-nervige Schaffenshöhepunkt des Blizzard’schen Gesamtwerks. Der arbeitsteilige Ansatz des Rollen- und Taktikspielgenres ist sehr schön ins Actiongenre übertragen worden, die Grafik unterstreicht durch ihre Verspieltheit das Kerngameplay und im Gegensatz zu euch beiden Podcastern mag ich die Entwicklerentscheidung, das Spiel nicht nur aus den bereits in der ersten Etappe etablierten Faktoren unverändert fortzuführen, sondern durch spätere Neuerungen zu erweitern.
Ganz toll fand ich Gunnars Analyse des Bosskampfs, der dem Problem, dem Spieler zum Finale irgendwas ganz Großartiges bieten zu wollen und deswegen sein eigenes Spiel aus den Augen zu verlieren droht, entgeht, indem er sich seine eigene Spielstruktur als Puzzleplattformer zu Nutze macht.
Ich finde euch gerade dann stark, wenn ihr lobt, weil ihr dabei in einem spielegestalterischen Sinne argumentiert und ich wesentlich mehr mitnehme, als wenn ihr die – immer etwas leichter wahrnehmbareren – Fehler des jeweiligen Spiels darlegt. Gerade darum ist es schade, dass der Lob-Tadel-Anteil hier zuweilen etwas aus der Balance war, obgleich ihr das Spiel doch grundsätzlich mochtet.
Aliens in der Wikingerzeit? Ein Faktenchecker-Beitrag zu dieser Thematik hätte der Episode durchaus gut getan. Als Zuhörer steht man nun hilflos da und versteht die Welt nicht mehr.
Echt, jetzt?
Ja, hätte mir echt geholfen.
Das ist nicht ganz so der clevere Hot take, wie du offenbar denkst. Aber be my guest, es gibt sicher noch Gelegenheiten bei jeder kommenden Folge diesen Post nochmal zu wiederholen.
Das ist aber schade, dabei hatte ich das so gehofft.
Silicon = Silizium ;)
Danke! Das hätte ich von Gunnar nicht erwartet. Ich finde die Verknüpfung „CPU & Gehirn“ als Firmennamen war gar nicht so übel gewählt.
Ja, Totalaussetzer. Natürlich weiß ich das besser, hab das schon Dutzende von Malen bei anderen berichtigt, aber diesmal hab ich es doppelt umgedreht.
OK. Ich hatte mich auch gewundert. War bestimmt die Nervosität beim Aufnehmen eines Podcasts. ;-)
Ich merke es mir immer an „Silicon Valley“ (Silizium, Chip Industrie) und „Silicone Valley“ (Silikon, Pr0n Industrie). ;-)
Das hatte aber auch eine gute Seite. Ohne die Lottsche Fehlschaltung im Kopf hätte ich mich so über mein spontanes „O Gott, der Lott“ gefreut (auch wenns doof ist wenn man über die eigenen Witze/Sprüche lacht).
Ein anderes Spiel mit dem man „Lost Vikings“ vergleichen kann? Da drängt sich mir „Head over Heels“ auf. Das könnte, vom Spielprinzip her, Pate gestanden haben. Sowohl getrennte Charaktere mit verschiedenen Begabungen, die zusammen arbeiten müssen, als auch verschiedene Welten, sind dort schon vorhanden. Kennt das noch jemand?
Klar, davon ist sogar vorletztes Jahr eine Art Remake auf Steam erschienen. Das ist in der Tat kein schlechter Vergleich. Die Fähigkeiten sind nicht ganz so deutlich unterschieden wie die bei Lost Vikings und man spielt anfangs lange nur mit einem der beiden Helden, allerdings.
Ich fand die beiden Charaktere schon sehr unterschiedlich. Springen, Schießen und Klettern auf der einen Seite, Rennen, Sachen tragen und Hush Puppy-Treppen auf der anderen. Natürlich. Zum gemeinsamen Spielen muß man erst mal zu „sich selbst“ finden, um die zwei zusammenbringen zu können. Aber man beide sofort spielen, nur halt getrennt voneinander.
Aber eines haben die Spiele auf jeden Fall gemeinsam: Sie sind bockschwer. Zu schwer für mich zumindest. Ich habe keines von beiden durchspielen können.
Ich glaube das ist wie bei Dungeon Keeper, wo das Anfangsversprechen so gut ist das man glaubt das ist das beste Spiel der Welt. Na eigentlich war es hier noch viel krasser wie bei DK. Wir haben das Spiel jedenfalls wegen dem Anfang eine zeit lang geliebt, ich glaube aber meine PC Version hatte nur ein schwarzes Hintergrundbild. Das war leider nicht so schick wie hier eure Superglänzenden Screenshots..
Leider kenne ich die Gobliiins-Reihe nur von den Screenshots der damaligen Spielemagazine her. (Gab es auf meinem System nicht.) Waren die nicht auch so ähnlich wie Lost Vikings? Hätte ich gerne gespielt.
Dazu würde ich auch gerne mal eine Folge hören!
Auch auf jeden Fall eine Folge wert. War aber ein Adventure, kein Jump&run.
Wieder eine sehr schöne Folge!
Könnt ihr nochmal den Nachfolger im Geiste nennen, den ihr in der Folge erwähnt habt?
Habe bei steam nach Trion und Trian gesucht und nichts gefunden.
Danke im Voraus
Suche mal nach „Trine“ – da wirst du schnell fündig.
Hab’s gefunden, danke!
ist es echt nötig das diese seite daten an facebook weiterleitet?
Nicht direkt, zugegeben. Ich schau mir das nochmal an.
Weil sich über die Zusammenstellung der Level-Themen gewundert wurde; die waren zu der Zeit ja gerade in Jump&Runs sehr en vogue. Ob Superfrog, Fury of the Furies oder Benefactor – überall gab es ein Ägypten- und ein Wald-Levelset, dazu in Fury… eine Fabrikwelt, in Superfrog eine Zirkuswelt und eine Raumschiffwelt. Da ist Lost Vikings wohl einfach ein Kind seiner Zeit.
Aber ist ein schönes Spiel, das ich auch heute noch aller 3-4 Jahre mal herauskrame und durchspiele. Natürlich am liebsten auf dem Amiga-Emulator, wo ich dank Save State Funktion jederzeit meinen Spielstand speichern kann…
Ein sehr schöner Puzzle-Platformer der vielleicht ebenfalls eine Inspirationsquelle war ist The Humans von Imagitec Design. Habe ich damals viel und gerne gespielt
Eine schöne Aufarbeitung des Spiels, dass ich auch noch in guter und bunter Erinnerung habe. Auch wenn ich es seinerzeit nicht sehr weit gespielt habe. Sogar die Plattform ist mir entfallen. Nur den SNES kann ich ausschließen. Sobald die Blizzard Arcade Collection auf der Platte rotiert, werde ich hier mal wieder reinschauen.
Fabian unterdessen hat unsterblichen Ruhm erlangt, indem er sich als schützendes Schild vor Gunnar geworfen und Rock’n’Roll Racing verteidigt hat. Herr Käufer hat Recht!
Und zum Abschluss noch eine etwas gewagtere These: Ich persönlich habe die Commandos-artigen Spiele immer auf Lost Vikings als deren Ur-Ur-Ur-Großvater zurückgeführt. Eine handvoll Charaktere mit individuellen Aktions-Repertoire, die sich durch eine eigens dafür designte Spielwelt puzzeln müssen. Nur das es hier Laufrouten und Sichtkegel sind, die im Zusammenspiel auszuhebeln sind.
Das mit dem Pfeil von Bildschirm zu Bildschirm fliegen lassen klingt wie etwas, das hat jemand während der Entwicklung herausgefunden, dass es geht, fand das total clever und hat dann angefangen Rätsel darum herum zu bauen.
Das hat man ja manchmal, dass man so tief in der Logik seines Projektes steckt, dass dann der kritische Blick von außen fehlt und man gar nicht merkt was für einen Blödsinn man da eigentlich macht.