Vermeer – Interviews
Im Juni 2021 führten Christian und Gunnar jeweils Gespräche mit Ralf Glau, dem Erfinder und kreativen Kopf hinter der Wirtschaftssimulation Vermeer – und Harald Uenzelmann, dem Mitarbeiter des Publishers Ariolasoft, der es mit Ralf zusammen möglich machte, dass Ralfs Spiele kommerzielle Produkte wurden.
Beide erzählen, unabhängig voneinander, ihre Sicht auf die Dinge damals, leiten ihre Werdegänge her und zeichnen so ein klares Bild davon, wie Vermeer damals entstand.
Viel Spaß beim Hören!
Infos zum Spiel:
Thema: Vermeer, 1987
Plattform: Amiga, Schneider CPC, Atari ST, Commodore 64, MS-DOS
Entwickler: Ralf Glau
Publisher: Ariolasoft
Genre: Wirtschaftsimulation
Designer: Ralf Glau
Podcast-Credits:
Sprecher: Ralf Glau, Harald Uenzelmann, Christian Schmidt, Gunnar Lott
Audioproduktion: Lars Rühmann, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Chris Hülsbeck (Musik)
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Großartig! Einfach nur großartig. Danke!
(MS-)DOS gabs aber nicht erst ab 1985, das kam mit dem ersten PC 1981 raus ;)…
Klasse Interviews. Was mir beim Interview mit Harald Uenzelmann besonders gefallen hat, ist dass man auch die negativen Seiten angesprochen hat. Auf den initialen Erfolg folgt in der Regel irgendwann der Misserfolg; jedenfalls ist dem so in der Spielebranche.
An einer Stelle hat Ralf Glau den GoTo Sprungbefehl mit klar hörbaren O am Ende ausgesprochen. Und da kam bei mir sofort diese Erinnerung hoch: In Turbo Pascal gab es eine gotoxy Funktion; steht natürlich für go-to-x-y. Ausgesprochen habe ich es dennoch so deutsch wie möglich: „Gohtoxie“. Anfangs aus mangelnden Englisch- & Mathematikkenntnissen. Hat ungefähr bis zum 25sten Lebensjahr gedauert bis mir der Fehler bewusst wurde.
Stichwort Ralf Glau bekannter Name in der Spielepresse: Habe mir bei Kultboy zwei Spieletests zum 97er Remake durchgelesen und die beginnen wie folgt. Die Spieleredakteure versuchen mit Wissen glänzen, liegen nicht immer richtig (wie das Interview beweist), merkt aber niemand in der prä-Internet Ära.
„Ralf Glau is back: Der Diplom-Industriedesigner hat sich zu ehrwürdigen C64-Zeiten mit Handelsspielen wie >>Kaiser<< und >>Hanse<< seine Loorbeeren verdient.“ „Vermeer ist das Remake eines Spiels aus dem Jahr 88. Der Klassiker, damals von einem Programmierer namens Ralf Glau entwickelt, begründete den Erfolg des Sub-Genres „deutsche Wirtschaftssim“ mit. Glau ist auch diesmal wieder beteiligt, und damals wie heute geht es darum, ein Firmenimperium aufzubauen.“
Also bei mir hats geklappt. :) Das wetten auf den eigenen Erfolg fand ich einfach super. Sowie die Fehlschläge der anderen. Ich verliere ja niemals eine Wette :)
Das Interview mit Herrn Uenzelmann hat mir sehr gefallen. Herr U. macht auf mich einen eher unsympathischen Eindruck, die Fragen wurden aber gut gewählt/ gestellt und man erfährt sehr viel über die Hintergründe.
Zwar passt es nicht zum Thema Vermeer, dennoch hätte mich persönlich sehr interessiert, wie es dazu kam, dass „Art Edition“ das Computerspiel Neuronics vertrieben hat. Dieses wurde von Thalion produziert und hätte ja eigentlich auch dort vertrieben werden können…
Thalion gehörte seit 1991 zu Ariolasoft. Ich vermute mal, United Software hat Thalion mit dem Management Buyout von Ariolasoft gleich mit übernommen. Oder Thalion hat Neuronics über den Ariolasoft-Nachfolger United Software vertrieben. So oder so war die Verbindung schon vorher da; beide Firmen saßen ja auch in Gütersloh.
Alter Schwede ist das Interview mit Ralf Glau so unfassbar super. Nie Vermeer gespielt oder so aber leuchende Augen beim Hören. Stay Forever!
Freut mich, dass Ralf Glau mehr auf Spielwitz steht, als auf aufreibende Grafikeffekte. Auch, dass er sich Gedanken machte, wer wohl seine Spiele spielen würde, das ist ungewöhnlich verantwortungsvoll!
Kaiser hatte ja eigentlich schon alles vorgegeben (und Kaiser selbst war bereits ein Klon von Hamurabi), und es galt nur noch ein paar Dinge etwas zu verbessern, im Sinne Spielprinzip/Konzept.
Auch lustig bzw. erschreckend sein Statement, dass die Jugend von heute keine Phantasie mehr besitzt (Lesen ist Abenteuer im Kopf, und für viele offenbar schon zu abenteuerlich geworden…).
Ja, damals waren Homecomputer per-se eine Sensation, egal wie mickrig Grafik oder Sound waren. Und diese 8-Bitter sind es bis heute geblieben. Weil eben nicht alle diese Chance damals hatten. Dem rennt man wohl ewig hinterher. Wer hätte nicht gerne damals Erfolg als Spieleschöpfer gehabt? Woran scheiterte es wirklich für jeden Einzelnen?
Für Ralf mag es dann Sense mit Spielen gewesen sein, aber ich glaube, dass man da immer noch was Neues angehen kann, so wie auch Musiker manchmal auch nach der Karriere weiterhin Musik machen (z.B. Walter Trout), obwohl sie es nicht müssten, und manchmal auch schon mit einem Bein im Grabe stehen. Und perfekte Evergreens spielt man auch noch in 100 Jahren, egal ob Musik oder Computerspiel.
Schön jedenfalls, historisch da einiges über Hanse etc. erfahren zu haben!
Dankeschön an Euch alle!!!