Roguelikes: eine kurze Historie
Wir hatten für die Unterstützer bei Steady/Patreon eigentlich eine “Wusstet ihr eigentlich …?”-Folge zu Rogue geplant, doch dann fiel uns auf, dass ein großer Teil der Sachen, die noch unbenutzt in den Recherchedokumenten standen, sich mit der Geschichte des Genres der Roguelikes beschäftigen. Daher haben wir entschieden, eine kurze Geschichte der frühen Roguelikes zu erzählen.
Shout-out: Christopher Bär hat maßgeblich zur Recherche beigetragen.
Hier sind die Spiele in der Reihenfolge, in der wir sie besprechen:
Beneath Apple Manor (1978) -> archive.org
Hack (1982) -> Archiv
NetHack (1987) -> Projektseite
Moria (1983) -> Github
Angband (1990) -> Projektseite
Sword Of Fargoal (1982) –> Wikipedia
Fatal Labyrinth / Dragon Crystal (1990) -> archive.org
Mystery Dungeon (1993) –> Wikipedia
Ancient Domains of Mystery (1994) -> Projektseite
Dungeon Crawl (1995) -> Projektseite
Weitere Folgen dieser Art (etwa eine Historie der Star-Trek-Spiele) und massenhaft andere Formate gibt es auf Patreon und Steady für Unterstützer ab ca. 5 Euro monatlich.
Mehr Rougelikes? Schön!
Zu solchen Vorläufern wie «Beneath Apple Manor», die vor einem stilbildenden Nachfolger entstanden sind, haben wir in der Literaturwissenschaft den Begriff oder besser Ausspruch «Avant la lettre». Zu begründen, warum «Rogue» und nicht dessen Quasi-Vorläufer dessen Status haben, würde über die Wirkmächtigkeit geregelt. «Rogue» hat gewirkt und «Beneath Apple Manor» lediglich die Form vorweggenommen.
Ich selbst habe von den genannten Spielen damals auf dem C64er lediglich «Sword Of Fargoal» gespielt, allerdings mit viel Genuss.
Ansonsten bin ich gerade mittendrin in Eurem schönen Podcast.
Seit langem frage ich mich, ob Sword of Fargoal sehr schwer, oder ich nur unfähig war. Wie hoch ist denn die Erfolgsquote bei anderen? (Bei mir vielleicht zwei oder drei Siege, also mit Schwert entkommen. Besonders die Dimension Spiders haben mich oft erwischt.)
Brogue ist das Schönste der Klassischen.
Demons of Dex ist ein kleines spaßiges Rogue für den C64.
Nah dran und meist großartig ist Desktop Dungeons.
Brogue ist das einzige der westlichen Roguelikes, die ich mal gespielt habe. Ansonsten bin ich eher den japanischen zugetan, also sowas wie Fushigi no Dungeon 2: Furai no Shiren für den SFC und vor allem Elona. Generell haben die Japaner einen Faible für Dungeon Crawler und Roguelikes und bevor die Schwemme der Roguelites kam, wurden letztere in Japan definitiv am Stärksten gespielt.
Welche Japaner – Rogue wie Crawler – findest Du aus heutiger Sicht am besten bzw. was kannst Du empfehlen, wenn man auf eine geschmeidige Erfahrung ohne nervigen Firlefanz aus ist und die Optik zwar schlicht sein darf, aber stimmig sein muss?
Uh-oh, da bin ich wohl eher die falsche Person, die du fragst. Während ich zwar mitbekommen habe, was die letzten ~10 Jahre so herausgekommen ist, so habe ich quasi nichts davon gespielt und war generell der Vergangenheit zugewandt. Dementsprechend kann ich aus “heutiger Sicht” nichts dazu sagen, da ich diese nicht besitze.
Was Roguelikes angeht, so kann man mit der Fushigi-no-Dungeon-Reihe nicht verkehrt liegen, jedoch finde ich (und wohl auch die meisten Leute) Furai no Shiren für den SFC und den Asuka-Ableger für den Dreamcast und dann PC am besten. Gerade der Asuka-Ableger wurde viele Jahre nach Erscheinen noch exzessiv gespielt und dazu wirst du auch jede Menge Videomaterial finden. Allerdings ist das nur in Japanisch. Elona ist ein unvollständiges Spiel, was bei mir durch seinen starken Charme punkten konnte. Früher hatte es mal einen Online-Server gegeben, wo man Nachrichten sehen konnte, wann und wie jemand gestorben ist – das war ziemlich toll. Der wurde aber inzwischen abgeschalten.
Was Crawler angeht, so bin ich ein Fan des (Shin) Megami Tensei Franchises.
Das “Problem” ist, dass diese Spiele alle sehr japanisch sind und eine gewisse Note besitzen, die man mögen muss. Allerdings ist diese Note immer unterschiedlich japanisch. Die Fushigi-no-Dungeon-Reihe kann man eher als knuddelig bezeichnen. Elona hat einen typischen, japanischen RPG-Einschlag und die (S)MT-Reihe ist…sehr eigen, so mit Monstern (+ “Kommunikation”) + Computern. Die Persona-Spin-offs waren auch ganz gut, bis sie dann bei Teil 3 ein wesentlich jüngeres Publikum angesprochen haben. Zudem sind sie nach Teil 1 von der Ego-Perspektive weggegangen, was ich zumindest schade fand. Die beiden zweiten Teile konnten dann aber durch andere Punkte glänzen.
Ich persönlich hänge bei den Crawlern wohl zu sehr in den 80/90ern, aber generell hat Japan diese durchproduziert, auch auf jeder Plattform (inklusive PC – Experience z.B.).
Hallo, vielen Dank für die informative Folge!
Eine kleine Ergänzung zu Angband: es ist nicht nur das Ziel bis Level 100 zu überleben, sondern auf Level 99 Sauron, und dann auf Level 100 sogar Morgoth persönlich zu besiegen. Danach kann man theoretisch noch weiterspielen (ist aber etwas sinnlos).
Erwähnenswert finde ich außerdem, dass Moria und Anband von David Brevik oft als maßgeblicher Einfluss für Diablo genannt werden.
Konkurrenzlos brillant euer podcast, hab das gefühl euch gibts noch in 100 jahren ! Bei euch ist sogar der “dümmere” genial ;) :D
Vielen dank und ein angenehmes fest
Großartig, mehr kann ich zu der Folge fast nicht sagen!
Es war ein sehr schöner Einblick in die Varianz der frühen Rogue Likes und jetzt habe ich das dringende Bedürfnis mir 2-3 der Ableger abseits von Nethack anzusehen.
Liebe geht raus an euch <3