Windows 1-3 (SFT 7)
1983 kündigt Microsoft an, seinem altertümlichen Kommandozeilen-Betriebssystem DOS eine moderne, intuitiv bedienbare grafische Oberfläche zu verpassen. Sie soll dem PC neben Icons, Fenstern und Maussteuerung auch Multitasking sowie ein einheitliches Bedienkonzept bescheren – und so die Plattform in die Zukunft führen. Doch Windows bleibt in jeder Hinsicht hinter den Erwartungen zurück, vor allem aber hinter dem Zeitplan.
Als es Ende 1985 endlich erscheint, verkauft es sich schleppend und muss überdies bestehen gegen einen mächtigen Gegner aus eigenem Hause, das »Betriebssystem der Neunzigerjahre« namens OS/2. Die Chancen für eine Fortsetzung stehen schlecht. Doch Windows überlebt nicht nur, es setzt sich durch – und führt mit Version 3.0 tatsächlich die Plattform in die Zukunft.
Henner und Gunnar erzählen, wie Windows entstanden ist und wieso es den Durchbruch schaffte.
Viel Spaß beim Hören:
Podcast-Credits:
Sprecher/Redaktion: Henner Thomsen, Gunnar Lott
Audioproduktion: Matthäus Ihrke, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Zum Weiterlesen und -hören:
Henner hat für diesen Cast ein Gespräch mit Tandy Trower geführt, dem Projektleiter von Windows 1.0 ihr findet es hier: Interview with Tandy Trower about the development of Windows.
Auf Steady und Patreon gibt es in Kürze eine „Wusstet ihr eigentlich?“-Folge zum Windows 1-3, die mit noch mehr interessanten Informationen aufwartet, die nach dem Podcast noch übrigblieben.
Hinweis:
Die Folge hat umfangreiche Kapitelmarken, in denen ihr Bilder zu den Geräten und Spielen sehen könnt, die wir besprechen. Ihr braucht aber einen Podcatcher, der die anzeigen kann, wir empfehlen für mobile Geräte Podcast Addict, Pocket Casts und Overcast.
Als ich 1999 bei der Bundeswehr war, lief auf den Rechnern im Stab Windows 3.1. 1999!
Ja, letzte Woche kam ein Update! Endlich Windows NT!
War vor 2 bis 3 Jahren mit jemandem in der Uni Klinik Köln. Auf dem Ergebnis vom Augentest stand groß „Windows 3.11“.
Guten Abend!
Mit großer Freude vernahm ich am gestrigen Abend die Veröffentlichung der Windows 3.1 Folge, die ich während meiner nächtlichen Tätigkeit auch sogleich verschlungen habe. Vielen Dank dafür!
In der Tat hat eure Besprechung einige alte Erinnerungen geweckt. Der nachfolgende Kommentar ist auch eher nostalgischer Natur, als ein direktes Feedback zum Thema.
Mein erster „eigener“ PC, war eigentlich der meines Vaters. Ein im Jahr 1992 gekaufter und schon sehr betagter PC mit einem 286er Prozessor, MS-DOS 5.0 und eben Windows 3.1.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wie er an das Gerät gelangte, oder weshalb er es überhaupt kaufte. Da stand er nun jedenfalls und meine Neugierde war geweckt. Mithilfe des beigefügten MS-DOS Handbuchs, lernte ich relativ schnell nach dem Prinzip „learning by doing“, wie das System funktioniert. Natürlich gab es dabei immer mal wieder kleinere Rückschläge (mmh, was wohl Befehle wie fdisk und format bewirken?). Neuinstallationen von DOS und Windows gehörten fast zum täglichen Ablauf.
Abseits von Spielen war mein Interesse gegenüber den Betriebssystemen noch sehr viel größer. Neben DOS 5.0 (später 6.22) und Windows 3.1/3.11/NT, befasste ich mich auch sehr ausgiebig mit OS/2 Warp 3 und Warp 4, welche ich auch heute noch als sehr spannend empfinde (mehr dazu weiter unten). Auch im tieferen System von OS/2 verbergen sich noch interessante Gemeinsamkeiten mit Windows NT, nämlich das sehr ähnliche Dateisystem: HPFS und NTFS.
In solchen Fällen macht die Betriebssystem-Archäologie wirklich sehr viel Spaß!
Miterlebt habe ich auch all die kuriosen Erscheinungen die Windows 3.1 hervorbrachte. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Vielzahl kommerzieller Bildschirmschoner (Johnny Castaway und co.), für die teilweise höhere Preise als für Spiele aufgerufen wurden. Ein Relikt der 90er Jahre.
Habt ihr wirklich gesagt, dass es nur wenige Spiele für Windows 3.1 gab und es erst mit Windows 95 so richtig losging ? Bei letzterem stimme ich euch zwar zu, allerdings fielen mir auf Anhieb so einige Spiele ein, die Windows 3.1 voraussetzten (und die nicht unter DOS liefen). Zum Beispiel: SimTower, Holiday Island, Die Total verrückte Rallye, Indiana Jones and his Desktop Adventures, Myst, Deadlock: Planetary Conquest und dazu unzählige Shareware Spiele wie WinTrek, Sinksub Pro etc. Technisch waren diese den Spielen unter MS-DOS zwar haushoch unterlegen, aber solltet ihr mit den erwähnten wenigen Titeln eher größere und bekannte Werke gemeint haben, dann ist das natürlich korrekt und lediglich ein Missverständnis.
Beruflich bin ich als gelernter IT-Systemelektroniker heute in einem eher ungewöhnlichen Job unterwegs, habe allerdings bei mehreren Kunden noch mit OS/2, Windows 3.1 und Windows NT 3.5.1 zu tun. Diese Geräte hängen zwar an einem internen Netzwerk, sind aber nicht mit dem Internet verbunden. Eine regelmäßige und spannende Zeitreise in die Vergangenheit, über die ich mich stets freue. Es ist natürlich nicht ganz leicht diese Antiquitäten noch zu pflegen, aber es bereitet mir einfach unfassbar viel Freude, mich mit solch alter Hard- und Software beschäftigen zu können.
Die offizielle Entwicklung von OS/2 seitens IBM endete zwar wie erwähnt ums Jahr 2000 herum, allerdings wird das grundlegende System bis heute weiterentwickelt und gepflegt (nach OS/2 hieß es eComStation und seit 2015 ArcaOS). Was diese Systeme bis heute können: Windows 3.1 und MS-DOS Programme starten!
An der Stelle habe ich nun aber erstmal genug geschrieben, obwohl ich vermutlich noch einige Seiten darüber schreiben könnte.
Ich bedanke mich nochmals für die tolle Folge und freue mich bereits auf die nächste Technik-Episode.
Viele Grüße
Kai vom Retrocast
An SimTower musste ich auch sofort denken. Lief mäßig und bei zu vielen Sounds auf einmal ist Windows komplett abgestürzt.
Spannend, und der Interview-Gast klingt ja mal richtig hochkarätig. Selbst habe ich von Windows 1+2 nichts mitbekommen, aber wenn ich mich recht entsinne, waren das ja auch eher semi-gelungene Fingerübungen.
Bin gespannt auf den bestimmt wie immer super-detaillierten Podcast. Werde ich morgen mal hören.
Fantastische Episode. Vielen Dank dafür!
OS/2 wird hier ein wenig unterberichtet (beim Windows-Kontext aber verständlich). Ich verwendete damals nach DOS bzw. mit DOS die Oberfläche PC/GEOS (war zB bei Computern von Karstadt vorinstalliert). Windows 3 wirkte im direkten Vergleich wie ein schlechter Scherz. Die Wahl des nächsten Betriebssystems fiel deshalb auf OS/2 2.1 und das war durchaus grandios: Gute Programmvielfalt, konnte Windows-Programme laufen lassen und DOS-Programme und hatte eine fantastische grafische Oberfläche (Windows war eher ein Programmstarter). Als Gamer war die DOS-Unterstützung ein Segen, denn man konnte jedes DOS-Programm an seine Speicher-Bedürfnisse konfigurieren (anstelle DOS mit anderer Konfiguration Booten zu müssen). Als OS/2 irgendwann starb (sehr trauriger Tag, als damals selbst StarDock seinen Abschied von der Plattform verkündete) konnte NT ab Version 4 zwar die gewohnte Stabilität bieten, das Betriebssystem fühlte sich aber weiterhin primitiv an. Windows konnte mich aufgrund der OS/2-Prägung bis heute nicht mehr abholen. Stattdessen bin ich 2002 bei Apple gelandet, da sie den beruflich gewohnten Unix-Unterbau mit einer konsistenten GUI kombinierten.
Windows hat natürlich im Gesamtbild gewonnen. Was ich allerdings heute wie damals (2002) im direkten Vergleich bemerke: Bei macOS befinden sich Dinge dort, wo ich zuerst schaue, bei Windows dort, wo ich zuletzt schaue. Geht das euch auch so? Ich meine nicht Gewohnheit, sondern Intuition.
Vielen Dank!
Die NT-basierten Systeme bis hin zu XP bekommen eines Tages sicher eine eigene Episode. Ob wir auch OS/2 detailliert beleuchten, kann ich noch nicht sagen.
Ich denke, es ist schwierig, Intuition von Gewohnheit zu unterscheiden nach jahrelanger Prägung. Mir geht es genau andersherum, ich finde unter macOS die benötigten Funktionen selten auf Anhieb.
Eine sehr gute Folge.
Ich bin zwar erst später eingestiegen in die Windowswelt (3.1), aber umso spannender war der Einblick. Vorher hatten wir ganz lange DOS auf einem 486er, den mein Vater hatte. Den Rechner hatten wir glaube ich ab 93/94 im Haus.
Ich erinnere mich auch dran, dass mein ältester Bruder mir immer helfen musste Spiele zum Laufen zu bekommen. Ich habe nie verstanden was er da macht. War Zauberei. Scheiterte of am RAM.
Die grafische Oberfläche von Windows fand ich als Kind spannend, aber auch irgendwie unpraktisch.
Ich wusste wie ich DOS bedienen musste und fand es präziser mit Tastaturbefehlen zum Pfad des jeweiligen Spiels zukommen und zu starten.
Habe Windows 3.1 also selbst in die diesen jungen Jahren eher als faszinierende Spielerei wahrgenommen, denn als praktische Oberfläche. Und das obwohl ich ja gar kein DOS Crack war.
Das war damals alles noch so neu, interessant und spannend.
Deshalb danke für die Folge, die einige Erinnerungen geweckt hat, auch wenn ich wie gesagt erst etwas später eingestiegen bin.
Wenn ich mich mit einer Zeitmachine zurückreise, dann kann ich sagen, dass der PC im Jahr 1991 den entscheidenden Durchbruch hatte. Ab MS-Dos 5 wurde es interessant. Im Zuge dessen erschien z.B. Space Quest IV im Jahr 1991. Das entscheidende Programm mit einer grossen Relevanz war der Norton Commander 4. Dieses Dos GUI hatten fast alle.
Gunnar ist nicht allein damit von OS-Halbe zu sprechen. In meinem Studium in Erlangen hab ich noch in den 2010er aufgeschnappt und ist auch bei mir hängengeblieben.
Und OS/2 ist ja auch alles andere als Tod, Microsoft redet darüber ungern, aber Windows NT *ist* ein OS/2, der geleakte Windows 2000 und NT 4.0 sourcecode waren der finale Beleg dafür
Genau, NT basierte auf der Arbeit, die für OS/2 3.0 geleistet wurde (haben wir ja auch erwähnt). Aber die NT-basierten Windows-Iterationen bis hin zu XP verdienen eines Tages ihre eigene Folge :)
sehr schöne folge!
Wie es möglich ist solche Rückschläge finanziell wegzustecken?
Naja, wenn man Sohn einer oberen-mittelklasse Familie ist, die einiges an Besitz und noch wichtiger, Kontakte über den Vater zur Finanzwelt hat, dann wird Geld zum Nebending.
Ähnlich wie Elon Musk zb auch, DiplomatenSohn, die haben über die Politik und Verbindungen der Eltern enorme Ressourcen zur Verfügung!
Kurz darauf kommen, ähnlich IBM oder Texas Instrument, dann Zuwendungen, die man eigentlich unter US Militär-Forschung-Budget subsummieren würde. Es gibt den Mythos des „Marktes“, aber in echt ist es recht gelenkt von damals Milliarden, heute Trillionen-Investements.
Seid nicht so naiv und unterschätzt die Verbindungen von Militär, Geheimdienst und Fördermittel nicht. Deutschland ist da ein widerlich schlechtes Beispiel, weswegen wir auch in Technologie nur noch belächelt werden – obgleich wir einmal führend in der Welt waren! Jetzt verdienen Ingenieure schlecht in Deutschland, die Techs laufen auf alten Maschinenbau – und der ist weit überholt durch die Etechnik, mein Feld. Wer einmal Etechnik studiert hat weiß, dass kein deutsches Fachbuch auch nur einen cent wert ist (außer der Tietze – und der verweist ausschließlich auf englische Literatur). Schaut euch an, wer in Deutschland Chips herstellen kann – und dann nicht mal auf Frontier-Level!
Also ich bin wirklich begeistert von dieser Episode. Ich mag Retro-Games aber ungleich mehr Retro Berichte aus den Anfängen der IT. Da ich mit Windows 2.0 (yes) meinen Einstieg in Windows gefunden habe, war diese Episode ein Highlight für mich. Obwohl ich zu dieser Zeit Gem 1.0 auch für Windows besser fand. Alleine Gem Draw war ein Highlight.
Insgesamt super recherchiert, tolle Hintergrundinformationen und viele vertraute Namen und Einblicke in die Welt des Marketings.
Eine Wucht!
Danke für die spannende Geschichte der Windows-Evolution. Das war schon mal eine dicke Packung! Erstaunlich finde ich, wie weit damals die verfügbaren PC-Kapazitäten hinter den Visionen der Softwaredesigner zurück lagen. Amiga und Atari ST waren zwar schon etwas weiter als der PC, aber viel anfangen konnte man unter deren GUIs nicht wirklich. Die meisten der elementaren Operationen waren hier auch nur über die Kommandozeile möglich. Das wird bei den frühen Windows-Versionen nicht anders gewesen sein. Die Arbeit mit der Kommandozeile ist heute natürlich unter allen Systemen auch viel komfortabler als damals, aber an den Luxus einer intuitiven GUI wird die Kommandozeile nie herankommen.
Kein Wunder, dass Windows lange Zeit nicht ernst genommen wurde. Es war zunächst nichts anderes als eine grafische Erweiterung von MS-DOS. Eine GUI betrachteten viele Anwender von UNIX und anderer kommandozeilenbasierter Systeme nur als Hilfe für Leute, die nicht mit Computern umgehen konnten und Windows war sogar seinen frühen GUI-Konkurrenten noch technisch unterlegen. Der Qualitätsunterschied war vergleichbar zum Verhältnis zwischen MS-DOS und dem etwas besseren DR-DOS von Digital Research. Ein Merkmal der frühen Windows-Versionen waren übrigens die groben Farbabstufungen (16 oder 256 verschiedenen Farben bei einer EGA-Grafikkarte). Grafische Systeme verbrauchten aus der damaligen Sicht versierter Anwender und Programmierer nur unnötige Kapazitäten.
Die Bedeutung der Maus wurde ebenso lange unterschätzt, weil sich zunächst kaum Leute ohne fundierte Systemkenntnisse mit Computern beschäftigten. Was eine Maus überhaupt ist, lernte ich erst auf dem Amiga. Dass sie auf dem PC dann noch zum besten Eingabegerät für Ego-Shooter wurde, steigert ihre Bedeutung natürlich ins Unermessliche.
Die frühen Windows-Versionen bis 3.1 kannte ich nur von meiner Arbeit im Computerladen im Jahr 1990. Windows 3 verkaufte sich bei uns damals unheimlich gut. Etwa jeder dritte Kunde fragte nach Windows, wobei sich der bahnbrechende Erfolg von Microsoft schon abzeichnete. Im Büro spielten die Mitarbeiter während ihren Pausen (und wahrscheinlich auch während der Arbeit) häufig Solitaire. Die PCs wurden zu dieser Zeit deutlich billiger, was auch wesentlich zur Verbreitung von Windows beigetragen haben dürfte. Windows 3.1 lief stabiler als seine absturzgefährdete Vorgängerversion, verfügte über einen True Type Font und bot damit die Möglichkeit einer ernsthaften DTP-Anwendung. Außerdem hatte es neue Multimedia-Features. Der entscheidende Fortschritt war aber wohl das Multitasking. Windows 3.1 perfektionierte diese Technik auf Kosten der Kompatibilität zu älteren Systemen, indem es den Real Mode fallen ließ.
Wichtig: Bill Gates hat IBM bei der gemeinsamen Entwicklung des Betriebssystems aber regelrecht verarscht. Vereinbart war ursprünglich, dass Microsoft Windows für den Consumer-Markt, also für Privatanwender entwickeln sollte, während OS/2 mit dem Presentation Manager speziell für Buisness-Kunden konzipiert war und den Markt für Unternehmensanwendungen abdecken sollte – so war es geplant. Insgeheim bereitete Microsoft für Windows eine riesige Werbekampagne und ermutigte die zögernden Softwarehersteller, weiterhin auf Windows zu setzen. Der überraschende Alleingang von Microsoft stellte das konservative Management von IBM vor vollendete Tatsachen und führte zum Bruch der Partnerschaft. OS/2 hatte plötzlich einen direkten Konkurrenten. Nach erheblichen Schwierigkeiten, sich gegen das neue Windows 3.0 zu behaupten, geriet das IBM-System immer mehr ins Abseits während für Windows ein unaufhaltsamer Siegeszug begann. Mein Bedauern für Monopoly-IBM hält sich jedoch sehr in Grenzen. Jedenfalls werden die beiden wohl keine Freunde mehr werden.
2. Kurze Anmerkungen.
Es gab für DOS Mitte der 80er 2 Office-Pakete mit einheitlicher Steuerung und Datentausch zwischen den „Modulen“. Das waren Frameworks von Ashton Tate und Lotus Symphony. Beide könnten afair auch WYSIWYG.
Zweitens definierte IBM Mitte-Ende der 80er wie ein Programm von Menüpunkten, etc aufgebaut zu sein hat. Afaik würde das mit OS/2 damals eingeführt. Damit wurde definiert das Links das Menü „Dateien“ rechts davon „Bearbeiten“ etc sind. Eine Vorgabe die heute noch fast alle Programme erfüllen. Afair war darin auch scon Kontextmenü mit rechter Taste etc. Vordefiniert.
Spannende Folge, danke. Mir ist gerade diese Webseite aufgefallen https://history.user-interface.io/ die die genannten Systeme schön zusammenfasst, ist vielleicht auch für andere spannend.
Coole Folge! Dass OS/2 lange als das Betriebssystem der Zukunft gehandelt wurde, und Windows eher als Außenseiter gestartet war, war mir tatsächlich nicht klar. Das war eine ziemliche Überraschung als ich die Folge gehört habe.
Come on, get it, start it – Open up your Windows!
Tolle Folge mal wieder! Ich als alter Apple-Fan – das so seit 1980, den guten Apple II Zeiten – habe noch viel über Windows und seine Entstehungsgeschichte gelernt. Sehr sehr unterhaltsam, hat mir meine Joggingrunde versüßt.
Aber eine Sache muss gesagt: Es heißt DIE Lisa!
Warum? Naja:
Nach meiner Erinnerung hieß damals in der Presse immer „Die Lisa“. Auch was man heute noch im Internet findet, dort ist die Lisa auch weiblich.
Ist aber eigentlich auch egal.
Vielen Dank für die schöne Zeit mit dem Podcast
Liebes SF Team,
Ich bin ein großer Fan von Stay Forever und insbesondere SFT ist seit 7 Folgen mein neuer Favorit.
Da zumindest Gunnar auf eine Commodore Amiga – Vergangenheit zurückblicken kann, vermute ich mal, dass eine künftige Folge darüber nicht ausgeschlossen ist.
In dem Fall habe ich reflektierend auf die sehr detaillierte SFT zur Historie von Windows eine große Bitte vorweg – weil mich überall andernorts die sehr einseitige, verkürzte Darstellung der Amiga Computer als Spielekiste sehr stört:
Der Amiga hatte mit der Workbench 1.1 vom erstmaligen erscheinen auf dem Amiga 1000 im Jahr 1985 bis zur letzten Version 3.1 von Commodore im Jahr 1994 ein sehr fortschrittliches, individuell erweiterbares Betriebssystem, präemtives Multitasking inklusive.
Heuer wurde übrigens der offizielle Nachfolger des Amiga OS Version 3.2 veröffentlicht.
Abseits vom allseits bekannten Amiga 500 gab es noch zahlreiche andere und teilweise viel leistungsstärkere Modelle (zB A4000) die vor allem im Grafik- und Soundbereich Ihre Stärken hatten.
Erwähnt seien in diesem Zusammenhang zB Raytracing Software wie Maxon Cinema 4D oder Lightwave 3D, Grafiksoftware wie zB Brilliance und Deluxe Paint oder Tracking Software wie zB OctaMED.
Gerade deutsche Hersteller haben zudem großartige Hardware für den Amiga produziert (zB Grafikkarten wie die Cybervision 64 3D oder die Cyberstorm Turbokarten von Phase 5 aus Oberursel oder die Videoschnittkarte VLAB Motion von Macrosystems in Schacht-Audorf).
Der Niedergang des erfolgreichen Amiga wurde leider durch zahlreiche strategische Fehlentscheidungen des Mutterkonzerns Commodore eingeläutet, allein die Irrwege von Commodore wären eine eigene Folge wert.
Hätte sich Commodore in den frühen 90ern nicht ganz so blöd angestellt und wäre nicht der Käufer der Konkursmasse Escom ebenfalls kurz darauf in Konkurs gegangen, wer weiß dann wäre heute vielleicht sogar der Amiga der führende Heimcomputer – zumindest in Europa.
Wie gesagt – nur falls Ihr mal eine diesbezügliche Folge plant – die A500 Ära war natürlich wichtig aber die Stärken des Amiga lagen auch abseits von Turrican 2 und Spieleraubkopien.
Macht weiter so!
lG
Peter
Danke fürs Feedback!
Keine Sorge: Wenn wir eines Tages den Amiga behandeln, dann in angemessener Ausführlichkeit, denn klar, die Plattform war viel mehr als die „Defender of the Crown“-Spielmaschine.
Mittlerweile meine Lieblingsshow bei Stay Forever.
Ich denke, der Amiga wäre neben dem Mac in Werbeagenturen gelandet.
Was der Atari z.B. für Musik, war der Amiga für Video. Man hätte den Amiga als Konkurrenzprodukt zu Apple aufbauen sollen. An den Massenmarkt glaube ich allerdings nicht. Hatte meinen übrigens ab 1987. Mitte der 80er hatte er echtes Multitasking.
Fand die Folge wirklich klasse. Danke an Gunnar und Henner die diese wirre Geschichte mit viel Humor trotzdem auf den Punkt gebracht haben. Weiß nicht mehr ob es erwähnt wurde, aber das Logo von Microsoft ändert sich zwischen den Version 1 und 2 von der alten Version mit diesem Sonnen O zu dem bekannten Microsoft Schriftzug.
Klasse Folge, hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Nur OS/2 kam mir dann doch eeeeetwas zu schlecht weg. Zumindest wenn man die Versionen 2.11 bis 4 berücksichtigt.
Als damaliger OS/2 Anwender (und Fanboy) muss ich insistieren, dass IBM technisch Jahre voraus und mit Warp unterwegs war ;)
Freue mich schon darauf, wenn ihr die Geschichte von OS/2 auch mal aufbereitet.
Gab es Windows 1&2 eigentlich auch schon lokalisiert auf deutsch, französisch etc?
Ja! Die Windows-Version, die ich in der Folge näher beschrieben habe, ist ja auch auf Deutsch („Sinnbild“ statt „Icon“).
Sehr schöne Folge, hat viel Spaß gemacht. Als jüngerer Jahrgang hatte ich mit Windows erst ab 3.11 zu tun, kann mich da aber auch noch gut an den Start aus der DOS-Prompt erinnern.
Windows 2 habe ich dann tatsächlich auch irgendwann Anfang der 2000er an irgendeinem Uni-Rechner gesehen.
OS/2 hatte ich damals am Rande mitbekommen, mein Vater hatte auf seinem Arbeits-PC tatsächlich OS/2 Warp 4, ich habe es aber nie benutzt. Bis zum Podcast wusste ich weder, dass IBM und MS anfangs gemeinsam daran gearbeitet haben, noch dass aus dem MS-Zweig dann die NT-Reihe entstanden ist.
Vielen Dank auch für den Hinweis auf den Ballmer-Spot (in der Trivia-Folge), ich hatte den komplett verdrängt und dachte bei dabei erstmal an den Developers-Dance, der aber deutlich später war.
Eine kleine Anmerkung noch zu der Kritik an dem Tiling Window Modus, der laut Gunnar nicht so gut abschneidet. Es gibt da durchaus Vorteile in bestimmten Szenarien von diesem Modus. Gerade unter Linux sind bei Entwicklern Tiling Window Manager beliebt, gerade wenn man auch viel mit Terminals arbeitet. Die breite Masse wird damit sicher nichts anfangen, das ist klar. Aber gerade wenn man v.a. primär mit der Tastatur arbeitet ist das schon ein Produktivitätsvorteil. Und man spart sich eingies an Dekoration die Platz wegnimmt.
Ich selbst nutze sehr gerne i3wm bzw. sway und in Terminals ist tmux sehr beliebt was auch solch Tiling supported. Klar ne Nische aber in meinem Fall besser als das rumgeschiebe von Fenstern :)
Ja, das ist richtig. Gibt ja auch heute Variante davon. Das Problem ist nicht, dass es so einen Modus gibt, für bestimmte Anwendungen, sondern dass das der einzige Modus war – und die Fensterinhalte darauf nicht sauber angepasst waren.
Eure Technik-Podcasts sind ein Traum !! Zum Geniessen jede Folge…
VLG