Gauntlet (SF 125)
1985 brachte Atari Games den Automaten Gauntlet in die Arcades – und landete einen richtigen Hit. Der Vierspieler-Koop-Automat traf einen Nerv und begründete eine ganze Serie, deren Ausläufer bis fast in unsere Zeit reichen: 2014 erschien das bisher letzte Gauntlet-Spiel (für die PS4). Die meisten von uns werden das Spiel allerdings vermutlich als Portierung gespielt haben, in der C64-Version oder der Fassung für MS-DOS.
Das Gameplay war reduziert, aber fesselnd: schlagen, schießen, heilen, ausweichen und immer auf der Suche nach dem Ausgang aus dem aktuellen Raum. Gauntlet ist ein Top-Down-Dungeoncrawler, bis zu vier Spieler durch 100 Dungeonlevel voller Gegner. Story gibt’s nicht, nicht mal ein Ende.
Gunnar und Chris erzählen die Geschichte hinter dem Automaten und der daraus entstandenen Serie. Als Experte kommt Mario Berluti vom Retrogames e.V. zu Wort – Retrogames besitzt einen originalen Automaten mit deutschem Bildschirmtext, was uns Gelegenheit gegeben hat, das Spiel vor Ort auszuprobieren.
Viel Spaß beim Hören!
Infos zum Spiel:
Thema: Gauntlet, 1985
Plattform: Arcade, später portiert auf Schneider CPC, ZX Spectrum, Apple II/IIgs, Atari 400/800, Atari ST, Amiga, C64, Macintosh, MS-DOS, Master System, NES u.a.
Entwickler: Atari Games
Publisher: Atari Games
Genre: Coop-Action
Designer: Ed Logg, Bob Flanagan, Roger Zeigler
Podcast-Credits:
Sprecher: Christian Schmidt, Gunnar Lott, O-Töne von Ed Logg, Mario Berluti
Audioproduktion: Fabian Langer, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Chris Hülsbeck (Musik)
Impressionen zum Spiel:
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Tolles Spiel. Bin nie weit gekommen. Weder hier, noch beim Nachfolger, oder beim deutschen „Klon“ Garrison.
Früher oder später wurde man einfach nur überrannt. Ich hatte es mir vor vielen Jahren mal auf dem GameBoy Advance gekauft. Auf dem 32-Bit Handheld konnten sie natürlich die Automatenversion 1:1 übernehmen.
Juhu, endlich mal wieder ein Arcade-Klassiker! Bin gespannt auf die Folge. Gauntlet habe ich im Grundschulalter immer mal ausprobiert, wenn ich im Schwimmbad war (da standen nämlich drei Automaten: Outrun, Qix und Gauntlet), aber besonders erfolgreich war ich nie. Letzlich sind die meisten Münzen dann doch in den Outrun-Automaten gewandert.
Wir hatten Gauntlet 2 damals für den Gameboy. Das Cover war eigentlich das Beste am Spiel.
Danke für die Folge. Freue mich schon zu hören was das Spiel zu einem besprechenswerten Klassiker macht.
Bin mir nicht ganz sicher, ob das nicht bereits im Podcast erwähnt wurde (vielleicht habe ich das aber auch überhört) …
Der Automat verhält sich im Freeplay-Modus anders, als wenn Münzen eingeworfen werden müssen. Jede Münze erhöht die Gesundheit und wirft man nichts mehr nach, stirbt der Charakter unwiderruflich. Im Freeplay-Modus kann man keine Gesundheit “nachwerfen”, sondern der Charakter stirbt immer sofort; kann aber mit einem Druck auf die Magic Taste wiederbelebt werden.
Und was man noch wissen sollte… Ed Logg wollte Gauntlet 3 als 3D-Labyrinth-Spiel in der Third-Person-Shooter-Perspektive entwickeln, bekam von Atari aber nicht das Okay dafür. Das Thema D&D bzw. Fantasy-Rollenspiele war bei Atari wohl überstrapaziert und durch. Er ließ es sich aber nicht nehmen an diesem Konzept weiter zu arbeiten und so entwickelte sich schließlich daraus der Automat XYBOTS. Dieser Automat hat sich inzwischen auch zu einem Kult-Klassiker in der Arcade-History entwickelt und präsentiert sich genau so auffällig wie einst Gauntlet.
Das Design ist für zwei Spieler ausgelegt und alle Elemente des Automaten (Monitor, Control Panel, Marquee) haben eine ganz auffällige achteckige Form. Das Thema Dungeon gibt es weiterhin, jedoch steuert man jetzt zwei Spielcharaktere in einem Science-Fiction-Setting durch ein Raumschiff, welches von Robotern bewacht wird.
Das absolut faszinierende an diesem Automaten ist das Steuerungskonzept. XYBOTS benutzt einen 8-Wege-Joystick, mit dem man nicht wie üblich in alle Richtungen laufen kann. Das Spiel findet ja in der Third-Person-Perspektive statt und so kann man den Joystick nach vorne und hinten bewegen, um die Spielfigur nach vorne oder zurück laufen zu lassen. Eine Bewegung nach rechts oder links bewegt den Charakter zwar in diese Richtungen, jedoch ohne diesen dabei zu drehen, d. h. die Spielfigur bleibt im Raum auf einer horizontalen Linie stehen und bewegt sich darauf von links nach rechts. Der Clou ist, dass man mit dieser einfachen Steuerung eigentlich auf eine Wand zulaufen würde und dann nicht mehr um die Ecke kommt. Das hat Ed Logg aber so kongenial gelöst, dass man den Joystick in die Richtung drehen kann in der man schauen möchte. Also ein Third-Person-Shooter-Steuerungskonzept ohne zwei Analogsticks, wie heute an modernen Controllern üblich, sondern eine Lösung mit nur einem einzigen Joystick! Ein Konzept was es so zuvor an keinem Automaten gab und XYBOTS einzigartig macht.
Wir bei RetroGames e.V. in Karlsruhe haben das große Glück einen XYBOTS Automaten zu besitzen und somit können unsere Gäste neben den Gauntlet auch den inoffiziellen Nachfolger in unserem Museum spielen
https://www.retrogames.info/arcade/show/470
Gauntlet, Worms… alles so Wörter, die ich als Kind genauso ausgesprochen habe, wie sie geschrieben wurden. Wir waren ja noch so unschuldig.
Und heute immer noch.
btw.
Soll das in der Beschreibung wirklich „Automation“ heißen? Ich habe das Wort noch nie gehört und bleibe jedesmal daran hängen.