Die Neuauflage ist eine Enttäuschung. Ein Text von Christopher Bär.

Über 30 Jahre nach seinem ersten Erscheinen erhält der klassische französische Plattformer Flashback von Delphine Software eine Fortsetzung. Und das ist – zumindest auf dem Papier – kein liebloses Namensrecycling, sondern eine vollwertige Fortsetzung, an der auch noch der Originaldesigner Paul Cuisset beteiligt ist. Auch inhaltlich klingt alles vielversprechend: Das Spiel setzt die Geschichte des Helden Conrad B. Hart fort, der sich durch diverse Levels klettert, schießt und rätselt, alles wie beim geistigen Another World-Nachfolger 1992.

Die Umsetzung hat der Entwickler Microids allerdings vollkommen ins Wasser gesetzt. Das lockere Plattform-Gehüpfe des Originals fehlt fast vollständig, Spaß an der Bewegung entfällt dank nerviger, schlecht erkennbarer Hindernisse. Kollege Paul Kautz vergibt in der GameStar vernichtende 26 Punkte: „Die an sich ganz nette Handlung ist einschläfernd öde inszeniert. Und die Tiefe des Raums zu nutzen, war eine sensationell dämliche Idee – sie steuert nichts Gutes zum Spiel bei, legt Conrad stattdessen einen Stolperstein nach dem anderen in den Weg.“

Autsch! Wer also nochmal Flashback erleben möchte, könnte bei GOG das Original kaufen und via Open-Source-Implementation (z.B. REminiscence, github) eine bessere Erfahrung als mit Flashback 2 machen.

Mehr zu Flashback gibt es in der SF-Folge zum Thema, zu der auch ein Interview mit Paul Cuisset gehört.