Ab in die Zeitmaschine! Welche Spiele haben in diesem Monat Geburtstag? Ein Text von Christopher Bär.

Vor 25 Jahren … (Juni 1999)

Am 25. Juni feiert Driver, das Playstation-Action-Rennspiel vom britischen Entwickler Reflections Interactive, seinen 25. Geburtstag. Berühmt-berüchtigt wurde Driver wohl durch seinen bockschweren Tutorial-Level, in dem diverse Fahrmanöver in einer Tiefgarage gemeistert werden mussten, was dem Spiel regelmäßige Einträge in Top-Listen der schwierigsten Playstation-Spiele garantierte. Wer darüber hinaus kam, genoss ein spannendes Open-World-Spiel im GTA-Stil, das sich an den kühlen Noir-Thriller-Film The Driver aus dem Jahr 1978 anlehnte. Sogar die Tiefgaragen-Mission war dem Film entnommen.

Hier fehlt nur noch der Slalom in der Tiefgarage.

Auch PC-Spieler und Rollenspiel-Fans kamen am 25. Juni 1999 auf ihre Kosten: Da wurde nämlich Might and Magic VII: For Blood and Honor in die Regale der Spieleläden gestellt. Inhaltlich und grafisch knüpfte Teil 7 der altehrwürdigen Rollenspiel-Reihe an die vorherigen Teile an, im Guten wie im Schlechten. Grafisch waren die Entwickler von New World Computing irgendwo Mitte der 90er-Jahre stehengeblieben, und auch inhaltlich ging For Blood and Honor nicht über die drögen Fetch-Quests des Vorgängers Mandate of Heaven hinaus. Wer jedoch immer noch Lust auf ein typisches – um nicht zu sagen durchschnittliches – Party-Rollenspiel hatte, das in der Form auch zehn Jahre früher hätte veröffentlicht werden können, erhielt mit M&M 7 solide Kost. Eine Innovation gab’s doch: Mit Acromage ließ sich in Enroths Tavernen ein Magic: The Gathering-artiges Kartenspiel spielen, das ein Jahr später sogar als eigenes Spiel ausgekoppelt wurde (heute noch kostenlos im Browser spielbar: github.io). Der MTG-artige Erfolg blieb aufgrund des flachen Gameplays leider aus.

Fürs Jahr 1999 war diese Grafik altbacken.

Vor 40 Jahren … (Juni 1984)

Im nordamerikanischen Markt wurde im Juni 1984 ein spielgeschichtlich relevanter Arcade-Automat aufgestellt: I, Robot von Atari, programmiert von Dave Theurer, der mit Missile Command und Tempest zum goldenen Zeitalter der Arcades Anfang der 1980er-Jahre beitrug. In Europa erschien I, Robot nicht, es gibt aber einen Grund, warum das Spiel hier dennoch genannt werden soll: I, Robot war das erste Automaten-Spiel, das vollständig mit 3D-Polygongrafiken in Echtzeit gerendert wurde. Vorherige Echtzeit-3D-Spiele arbeiteten mit Vektorlinien anstelle von gerasterten Polygonen. Die Kundschaft interessierte diese fortschrittliche Technologie übrigens nicht, das langweilige Gameplay bescherte Atari einen Flop.

Der Roboter muss das riesige, blinkende Auge des Big Brother zerstören.