REVIEW | Paper Mario: Die Legende vom Äonentor
Schon wieder ein neues Paper Mario? Nicht wundern, es ist – schon wieder – ein altes Paper Mario in neuer Verpackung. Aber das macht rein gar nichts. Fabian Käufer hat reingespielt.
Über sieben Jahre ist die Switch nun alt. Und bei aller Liebe für die sehr erfolgreiche Hardware und die guten Spiele, die Nintendo selbst dafür entwickelt hat und immer noch entwickelt: Gerade bei Multiplattformtiteln macht das Gerät häufig keine gute Figur mehr. Während die Welt also auf die Ankündigung neuer Nintendo-Hardware wartet, ist Nintendo selbst in der glücklichen Lage, das Leben der Switch mit immer weiteren Neuauflagen aus dem eigenen Backkatalog verlängern zu können.
Im letzten Herbst wurde Super Mario RPG aufwendig aufgefrischt, nun ist Paper Mario: Die Legende vom Äonentor an der Reihe – die Veröffentlichung erfolgt am 23. Mai, wir konnten signifikante Teile bereits spielen. Das Action-Rollenspiel erschien ursprünglich 2004 für den GameCube und war damals Marios drittes Heimkonsolen-RPG, zwischen den beiden genannten Spielen kam einst noch das von uns in Folge 26 von Super Stay Forever besprochene Paper Mario für das Nintendo 64. Die Legende vom Äonentor ist dessen logische Fortsetzung – schöner, größer und besser.
Die Switch-Neuauflage ist nicht so umfassend modernisiert wie bei Super Mario RPG, wo ein 2D-Spiel aus Polygonen neu gebaut wurde. In vielen Details hat Nintendo dennoch nachgebessert: Beleuchtung, Texturen und viele Komfortoptionen wie angenehmere Schnellreisen und flotterer Companion-Wechsel ergeben in der Summe einen spürbaren Gewinn. Der Rest des Spiels ist ohnehin fantastisch gealtert: Die Kämpfe mit ihren Geschicklichkeitselementen, der Humor, die Musik und die vielen schrulligen Figürchen machen Die Legende vom Äonentor zu einem der besten Action-Rollenspiele aller Zeiten.
Da die Preise für gebrauchte GameCube-Originale mittlerweile absurde Dimensionen erreicht haben, wird ein Nintendo-Klassiker somit in seiner besten Form vielen neuen Spielern zugänglich gemacht. Eins ist das Spiel damals wie heute aber nicht – ein Hardcore-Rollenspiel. Wer gern an 87 Statuswerten feilt, Loadouts optimiert und gigantische Dungeons nach dem letzten Schriftstück durchwühlt, ist hier falsch. Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist ein leichtfüßiges Rollenspiel der bewusst simpleren Sorte. Trotzdem oder gerade deswegen wird man mehr als 30 Stunden lang bestens unterhalten.
Im Juni folgt Luigi’s Mansion 2 in einer neuen HD-Version, danach wird die Releaseliste von Nintendo allerdings dünner. Rein zufällig feiert das erste Super Mario Bros. 2025 seinen 40. Geburtstag. Da wäre es doch gelacht, wenn die passende, neue Hardware zu diesem Jubiläum nicht bald angekündigt würde.