Albion (Folge 83)
Das PC-Spiel Albion nimmt in der Geschichte der deutschen Spieleentwicklung einen besonderen Rang ein, schon weil es eins von nur wenigen hierzulande produzierten Rollenspielen von Rang ist, aber auch seiner interessanten Entwicklungsgeschichte als Quasi-Nachfolger des Amiga-Superhits Ambermoon. Gunnar und Chris zeichnen die Historie nach und sprechen darüber, was an Albion so bemerkenswert ist – und was nicht. Als Gast der Folge kommt Erik Simon, Projektleiter, Autor und Grafiker bei dem Spiel, zu Wort.
Hört mal rein:
Falls jemand drüber reden will, ginge das hier oder auf Reddit.
Credits:
Sprecher: Christian Schmidt, Gunnar Lott, Erik Simon
Audioproduktion: Marco Rosenberg, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro, Outro: Nino Kerl (Ansage); Chris Hülsbeck (Musik)
Chronist: Herr Anym
Community Management: Christian Beuster
Infos zum Spiel:
Thema: Albion, 1995
Genre: Rollenspiel
Plattform: PC
Entwickler Blue Byte
Publisher: Blue Byte
Designer: Erik Simon, Jurie Horneman, Thorsten Mutschall, Tobias Hertzler
Es werden erwähnt:
Spiele:
Albion, Ultima VII Part Two: Serpent Isle, Nordlandtrilogie, Die Schicksalsklinge, Amberstar, Eye of the Beholder, Might and Magic V: Darkside of Xeen, Lands of Lore: The Throne of Chaos, Ultima VII: The Black Gate, Gold Box, Ambermoon, Lionheart, Wolfenstein 3D, Doom, Albion (Amiga), Battle Isle, History Line: 1914-1918, Die Siedler, Great Courts, Tom and the Ghost, Schleichfahrt, Extreme Assault, Chewy: Esc from F5, Die total verrückte Rallye, The Elder Scrolls V: Skyrim, Fallout 4, Diablo, Baldur’s Gate, Fable, Die Siedler III.
Organisationen:
Daimler-Daihatsu-Thompson, Thalion Software, Bigpoint Games, Blue Byte, Auf ein Bier, Bertelsmann, Telemedia GmbH, The Red Balloon, Lionhead Studios, GOG.com.
Personen:
Tom Driscoll, Karsten Köper, Erik Simon, Jurie Horneman, Thorsten Mutschall, Christian Jungen, Tobias Franz, Matthias Steinwachs, Jürgen Friedrich, Willi Carmincke, Thomas Hertzler, Rainer Hofstedt, Christine Mocci, Joe Bernard, Captain Brandt, Inspector Jonathan „Snoopy“ Beegle, Commander Shepard, Drirr, Sira, Gene Wolfe, Patricia Kennealy-Morrison, Aristoteles, Odysseus, Peter Molyneux.
Das erste Mal, dass die Patreon Abstimmungen mal was gebracht haben, was mir gefällt! Albion ist eines der besten Rollenspiele der 90er und bin jetzt sehr gespannt auf den Podcast!
Wow, eines der besten Rollenspiele überhaupt :D
Ich habe Albion kennengelernt durch die Demo von der Siedler 2 CD und habe es sofort in mein Herz geschlossen. Habe die Demo bestimmt 10 mal durchgespielt. Damals hat das Taschengeld nicht gereicht, aber später wurde die Vollversion nachgeholt und es war einfach nur großartig. Danke für den Podcast :)
Das ging mir damals ganz genauso – auch wenn ich die Demo vielleicht nur zwei oder drei Mal durchgespielt habe ;). Aber sie war ja auch umfangreich genug, um einige Stunden damit beschäftigt zu sein. Da war ja glaube ich fast die gesamte erste Insel bis zum Ende des ersten Dungeons enthalten.
Eine tolle Folge :-).
Eine kleine Korrektur sei an dieser Stelle allerdings erlaubt:
Nach Auskunft von Karsten Köper hätte der dritte Teil der Bernsteinsaga nicht „Ambersun“, sondern „Amber Worlds“ geheißen (https://web.archive.org/web/20000620022908/www.games4u.net/de/forum/forum44/messages/10.htm).
Die drei markantesten Merkmale von Albion habt ihr gar nicht erwähnt, wenn ich es nicht überhört habe:
1. Das Spiel hat TOILETTEN! Schon hunderte Male ist die Frage aufgekommen „wo im Dungeon sind eigentlich die Toiletten?“ in Albion wird diese Frage beantwortet und die Antwort, warum viele (Rollen)Spiele sinnvollerweise darauf verzichten lautet, überall – jedes Wohnabteil sowohl auf dem Raumschiff, als auch in 3 von 4 Siedlungen gibt es überall Toiletten (immerhin eine Siedlung hat wenigstens Gemeinschaftstoiletten), die spielmechanisch nichts anderes sind als leere Behälter, welche man natürlich trotzdem durchsucht, weil man trotzdem die Hoffnung hat, es könnte ja doch etwas hineingefallen sein.
2. WÄHRUNG HAT GEWICHT! Nicht nur, dass die Suche nach Loot so schrecklich unergiebig und unbefriedigend ist, nicht einmal die hart verdienten Kröten sorgen für Zufriedenheit, denn weil das Geld, die Metallstücke ja etwas wiegen, ist es oftmals sinnvoller, sie in neues Equipment zu investieren, da man aber gerade in der Mitte des Spiels nicht weiß, ob ein teuer gekaufter Gegenstand (die Einkauf/Verkaut-Ratio liegt beim Faktor 10 oder noch schlechter) nicht vielleicht doch schon im nächsten Container for free rumliegt, ist es ein reines Ärgernis. Grinder und Sparfüchse schleppen schnell viele Kilo Bares mit sich rum (jede Figur für sich), um es dann irgendwann im Dungeon oder in einer Stadt in eine Truhe zu legen und es dann auf der Überfahrt in eine andere Siedlung dort zu vergessen. Dutzende Spielstunden freut man sich über „gewaltige Schätze“ im unteren Gramm-Bereich, um dann dabei eine halbe Tonne (keine große Übertreibung) in harter Währung liegenzulassen. :(
3. Die LASERPISTOLE! Wie kommt man als Spieleentwickler auf die grausame Idee, die BESTE WAFFE IM Spiel im ERSTEN LEVEL, eigentlich noch im Intro zu verstecken und den Spieler fieser Weise auch noch alle 3 Minuten, per nerviger Lautsprechdurchsage dazu aufzufordern (kein Scherz), nicht weiter danach zu suchen – erschwerend kommt noch hinzu, dass man gar nicht weiß, dass sich ein so wertvolles Item in dem so schwierig erreichbaren Raum, hinter den Wachen und Toren und Computersicherungen verbirgt, denn alle anderen Gegenstände vom Schauplatz des Verbrechens, wurden von der Security scheinbar schon eingesammelt und weggeräumt. Wer das Spiel kennt, der sammelt die Laserpistole im Intro ein – und benutzt sie dann vielleicht gar nicht, weil er/sie das Spiel gut genug kennt, um auch ohne sie über die Runden zu kommen, wer von ihr aber nichts weiß, wird sie auch nicht einsammeln und das Spiel, weil man ja auch nicht wieder zurück kann, nach einer von ihrer/seiner Frustrationstoleranz abhängigen Zeit neustarten oder komplett abbrechen – das kann doch auch 95 keine sinnvolle Idee gewesen sein!?
Wegen solcher Spiele, durchsuchen Generationen von Spielern (w/m) seit Jahrzehnten, jeden Milimeter des Startbereiches ab, in der Hoffung oder viel eher der Angst, man könnte die Superwaffe im ersten Level liegen lassen. Wer sich schon immer gefragt hat, welche Spiele diese krankhafte Angewohnheit bei Gamern (w/m) ausgelöst haben, Albion ist definitiv einer dieser Titel!
Wenn ich mich recht entsinne, war das keine Laserpistole sondern eine, die Projektile verschoss aka gewöhnliche Munition und die war bald alle. Viel Nachschub gab’s nicht. Trotzdem ein netter Boost am Anfang und später war man eh stärker.
PS: Nach einer halben Stunde wird auf die Pistole ja auch explizit eingegangen.
Habe den Podcast jetzt gehört. Kann es sein, dass Christian erkältet ist?
Anyway… Ich habe Albion damals auf einer der Bestsellergames-Zeitschriften gekauft und auch durchgespielt. Habe die Pistole (eigentlich die Munition) in alter Rollenspieltradition natürlich bis zum Endkampf aufgehoben, was vermutlich die schlechtest mögliche Verwendung war.
Ich fand die Katzenmenschen toll, die Kelten eher enttäuschend. Den 3D-Modus fand ich auch damals schon hässlich. Da finde ich beispielsweise Ultima Underworld oder die Ravenloft-Spiele deutlich ansehnlicher. Die Science Fiction-Rahmenhandlung wirkte mich nur als äußere Klammer der Rahmenhandlung, ohne signifikanten Einfluss auf die deutlich umfangreichere Binnenhandlung. Davon hat man ja eigentlich nur zu Beginn und am Ende des Spiels was.
Ich habe angenehme Erinnerungen an meinen damaligen Playthrough, den ich aber auch als deutlich zu lang empfand. Immer, wenn ich seit dem versuche, das Spiel noch mal zu spielen, werfe ich recht schnell das Handtuch. Für mich ist das ein Spiel, das in der damaligen Zeit funktioniert hat. Heute tut es das für mich nicht mehr.
Das waren tatsächlich genau die 15 Minuten, wo ich kurz weggenickt war! Danke, hab den Teil nochmal nachgehört.
Stimmt, es war eine normale Pistole. Dass sie Munition brauchte, wusste ich auch noch, nur hat mir das futuristische Setting und ihr Aussehen, mich schon damals irgendwie auf eine Laserpistole eingestellt. Die Munition war zwar begrenzt aber auch nicht so viel limitierter als die anderer Fernwaffen (z-B. Armbrustbolzen) – nur mit dem Unterschied, dass die Pistole 3-10x so viel Schaden verursachte und den Fernkampfwert des Doktors, der eigentlich irgendwo bei 20 lag (% ~Trefferwahrscheinlichkeit), automatisch für die Pistole auf 80 erhöhte! Es gab Munition im Raumschiff (der einzige Grund im Intro überhaupt stutzig zu werden und beim 2. bzw. 3. Neustart lange genug auf dem Schiff zu bleiben, um von dieser „Nebenquest“ zu erfahren und nach einer Schusswaffe zu suchen) aber auch im Wrack des Shuttles und an ein paar anderen Stellen im Spiel. Kurz, man durfte damit nicht rumaasen aber 50 Schuss waren leicht zusammengesammelt und haben den Schwierigkeitsgrad um ein Vielfaches gesenkt – deswegen gibt es z.B. auch keinen einzigen Speedrun ohne sie.
Schlimmer als das Gewicht des Geldes fand ich ja, dass auch die Nahrung etwas wiegt. Und davon findet man ja Unmengen im Laufe des Spiels. Wie viel Essen ich im Laufe des Spiels entsorgen musste, das geht auf keine Krondirhaut.
Wieder eine tolle Folge und eine sehr schöne Titelgrafik. Vielen Dank für beides.
Noch gestern habe ich den Siedler-Podcast mit einer Träne im Auge ob der Anmerkung über die Abstimmung gehört und mich gefragt, wann denn die Albion-Folge kommt. Und hier ist sie.
Um eure Frage zu beantworten: ich spiele Albion praktisch jedes Jahr einmal durch und habe vor ein paar Tagen meine diesjährige Runde begonnen.
Was mich bei dieser Folge überrascht hat, war der Fokus auf die Mechaniken im Spiel, vor allem ja auf das Kampfsystem und die Charakterwerte. Und die Atmosphäre wird nur kurz behandelt, obwohl, wie ihr auch selber sagt, es vor allem diese ist, die bei so vielen Spielern noch wohlige Erinnerungen auslösen. Es gab keine Einspieler der fantastischen Klangkulisse, die wirklich die Stimmung der Orte, an denen man ist, großartig einfängt und intensiviert. Die Charaktere der Party wurden kaum erwähnt, eigentlich nur Tom, Rainer und Drirr. Und die Grafik kann eigentlich nicht genug gelobt werden.
Eine Sache zum Kampfsystem: ihr habt die Kämpfe mit den Skrinn im Keller des Jägerclans erwähnt, und wie schwer sie sind. Aber ihr habt nie erwähnt, dass man auch einfach aus Kämpfen flüchten und sie verlassen kann, die Gegner dann für einen Moment stillstehen und man tatsächlich vor ihnen in der regulären Grafik wegrennen kann. Das hätte euch vielleicht am Anfang einige Tode erspart, bis Drirr dazustößt.
Wie dem auch sei, ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ihr das Spiel behandelt habt und vielleicht ein paar eurer Zuhörer Lust bekommen haben, mal reinzuschauen.
@Harle, ich kann dir nur 100%ig zustimmen.
Die gesamte Atmosphäre, dazu die Musik, die Darstellung der einzelnen Städte und Kulturen machen das Spiel zu einem wahrem Meisterwerk. Das Kampsystem Fand ich ebenfalls nicht außergewöhnlich, wenn auch nicht schlecht. Dennoch will ich natürlich den Podcast in keinster Weise schlecht reden, denn ich finde es großartig dass sich überhaupt so intensiv zu diesem fantastischem spiel auseinandergesetzt wurde.
Habe Albion sicher gute 10 x durchgespielt, ist nun aber schon wieder 6 Jahre her insofern freue ich mich auf das baldige nächste Mal :-)
Die Pistole ist absolut nicht notwendig und ich wette, dass sie damals 99% aller Erstspieler nicht gefunden haben, bzw. nicht wussten, wie man sie vor den Wachen versteckt.
Und apropos nicht notwendig: Der Keller-Dungeon ist rein optional. Sobald man den Iskai Krieger und die Rüstungsgegenstände aus dem Laden bekommt, schneidet man sich dort durch wie das heiße Messer durch die Butter. Wenn man das Angebot der Jäger ablehnt, wird man sogar direkt rausgeschmissen und bekommt den Dungeon nicht mal zu sehen.
Und ich finde es macht erzählerisch auch Sinn. Man kann sich eben erst sicher durch diese neue Welt bewegen, wenn man jemanden in der Party hat, der sich dort auskennt, nämlich den Iskai Krieger.
Das Science Fiction-Fantasy-Setting von Albion ist ja bis heute noch reizvoll. Der Beginn in dem man erst lange die Toronto erkundet, inklusive dem durchaus spielenswerten Rätseldungeon; und in dem sich dann nach der Bruchlandung diese lebhafte, schöne, interessante Welt öffnet gehört zu den stärkeren Storyexpositionen – auch dann wenn man über Spiele als Erzählform hinausblickt. (Ein nahezu identisches Setting hat ja ein paar Jahre später auch bei Avatar bestens funktioniert..)
Ihr habt Recht dass mit den Menschenvölkern Potential verschwendet wird. Es ist ja schon ein wenig absurd nach den Iskai plötzlich auf bärtige Kelten zu treffen, aber mit ähnlich guter Ausarbeitung wie bei den Iskai hätte man die Erwartungen die dadurch geweckt werden noch erfüllen können. Sieht man darüber hinweg dass die Begründung für die Existenz der Menschenvölker dann so schwach ist wie ihre sehr prototypische Gestaltung; dann sind hier allerdings ein paar durchaus sehenswerte Geschichten und Orte zu finden. Die Dungeons in dem Teil gehören auch zu den besten im Spiel und die Atmosphäre in Städten und Wohnbereichen fand ich oft noch gelungener als bei den Iskai.
Überhaupt, die Atmosphäre. Albion war schon enorm immersiv. Nicht nur die detailliert ausgearbeitete Welt, auch die düsteren 3D-Dungeons funktionieren dahingehend einfach. Man kann dort oft keine fünf Meter weit sehen, und wenn plötzlich das Rudel Raubtiere neben einem durchs Gestrüpp bricht das man schon minutenlang wegen einem fernen Fauchen erahnte, und wenn man nach dem Kampf aufatment weil er gerade so gelingt (oder ihm erfolgreich entflieht) und den nächsten fürchten muss, dann hat man für mich schon viel richtig gemacht. Dass man vorsichtig und überlegt spielen muss ist eine gut funktionierende Antithese zu stundenlangem RPG-Grinden bis man eigentlich in einem Meer von Monsterleichen stehen müsste, und nichts mehr eine Gefahr darstellt, und man durch Dungeons nur so durchbrettert.
Aber das soll die von Euch angesprochene frustrierende Balance und die dadurch erzeugten Längen auch nicht beschönigen. Die Bestseller Games-Version wurde dann ja mit einem Cheatmodul ausgerüstet, nun ja..
Der Tag- und Nachtwechsel mag keinen spielmechanischen Sinn haben, aber ihn wegzulassen hätte viel Atmo gekostet – die Nachtszenen fühlen sich ganz anders an. Beim zerstörten Shuttle das die Iskai natürlich in ihren Keller geräumt haben findet man ja dann noch eine Uhr die ab dann permanent im UI die Zeit anzeigt. Ein kleines Element das aber konsequent daran erinnert dass man eigentlich der technologisch weiterentwickelte Forschungsreisende auf einem fremden Planeten ist.
Ich hätte das Spiel nicht gewählt, trotzdem (oder vielleicht deswegen) ist es wirklich eine Spitzenfolge geworden. Auch deutlich besser als die zu Die Siedler, denen Albion in seiner ersten Abstimmung noch unterlegen war. Hätten die Patrons mal lieder gleich hierfür stimmen sollen.
Einen kleinen Platz in der Geschichte hat sich das Spiel aber schon allein dadurch verdient, weil es trotz allem immer noch das beste (westliche) Rollenspiel des Jahres 1995 zu sein scheint, so weit ich das beurteilen kann. Was aber wohl auch mehr über den Zustand des Rollenspielmarkts als über das Spiel selbst sagt.
Für mich ist das Spiel selbst aber nichts. Mir war schon sehr früh die Steuerung zu hakelig und das Gegenstände suchen zu lästig. Überhaupt erscheint mir diese oft zitierte Rollenspielflaute Mitte der 90er eine Zäsur zwischen Rollenspielen, die mir gefallen und solchen, die sich mir nicht erschließen zu sein. So sehr ich Rollenspiele ab ca. 1997 mag und so oft ich auch verschiedenste Klassiker aus der Zeit vor 1997 auszuprobiere, nur ganz selten kann ich mich für eines davon begeistern. In anderen Genres fällt mir das viel, viel leichter.
Stonekeep! Aber das ist zusammen mit Albion auch wirklich das einzige nennenswerte westliche Rollenspiel aus 1995. Und ich fand ehrlich gesagt beide selbst damals nicht sonderlich toll.
Hatte mich drauf gefreut. Dann leider „dünne Suppe“, „Armutszeugnis“,…
Höre Euch gerne zu, wenn ihr beide ein Spiel mögt. Verrisse vom hohen Ross höre ich weniger gern. Leider fühlt es sich in letzter Zeit häufig negativ an und ich ertappe mich Folgen nicht mehr ganz zu hören.
Das ist ein bisschen traurig, ehrlich gesagt. „Verrisse vom hohen Ross“ ist auch eine stark wertende Einschätzung. Bist du der Meinung, dass wir hier unsere subjektive Meinung über die faktische Analyse stellen?
Na ja, könnte mir vorstellen, dass es auch Leute gibt, die hierher kommen, um zu hören, wie gut die Spiele sind, die sie selber mögen. Bestätigung ist doch eine feine Sache.
Als alter Fan der Amberstar/Ambermoon-Spiele kann ich Euch hier nicht genug loben. Ich würde mich ja mega freuen, tatsächlich einmal Amberstar von Euch besprochen zu hören, denn es ist vermutlich (neben Turrican 2) mein Lieblingsspiel aller Zeiten. Klar, natürlich mit der Nostalgiebrille ;) . Aber mit Albion ist schonmal der geistige Nachfolger heute dabei. Danke!
Ich hab mir grad mal den Wikipedia-Eintrag zu Albion angeschaut. Da kann man ganz unten auch die Abrufstatistiken anschauen. Pünktlich zum 18.10 sind die täglichen Abrufzahlen von um die 15 auf mehrere Hundert Aufrufe hochgeschnellt. Ihr scheint doch eine relativ große Reichweite zu haben.
Da dies mein erster Kommentar ist, möchte ich mich nochmals generell für den tollen Podcast bedanken. Ihr macht einen Klasse Job. Gruß auch an Fabian den ich noch von Gameone-Zeiten kenne und an alle anderen Beteiligten. Macht weiter so. Jedesmal juckt es mir in den Fingern, eure besprochenen Spiele mal nachzuholen (die ich selbst nicht gezockt habe), aber leider fehlt wie immer die liebe Zeit. Wie schön war es, als man noch jung war und nächtelang durchzocken konnte ;-)
Gut beobachtet! Das Wikipedia-Seismogramm ist inzwischen ein verlässlicher Indikator für Stay-Forever-Aktivitäten :) Beispiel „The Colonel’s Bequest“: In den Wochen vor Veröffentlichung des Podcasts tgl. 0 bis 7 Aufrufe.
2. Juli 2018: 41
3. Juli 2018: 160
4. Juli 2018: 117
https://tools.wmflabs.org/pageviews/?project=de.wikipedia.org&platform=all-access&agent=user&start=2018-05-01&end=2018-10-23&pages=The_Colonel%E2%80%99s_Bequest
Das die Podcast-Hörer nach weiterführenden Informationen zu den Spielen suchen, kann man ebenfalls bei kultboy.com beobachten. Nach dem Albion-Podcast wurden die Albion-Tests der alten Spielezeitschriften unter http://www.kultboy.com/testbericht-uebersicht/397/ vermehrt aufgerufen. Konnte man deutlich daran erkennen, dass die Anzahl der „Hits“ von Tag zu Tag etwas anstieg. Und bei früheren Podcast-Folgen konnte man das ebenfalls beobachten. Ich finde: Wenn das besprochene Thema die Podcast-Hörer auch später noch beschäftigt, dann hat Stay Forever alles richtig gemacht. :-)
Danke für die Folge!
Jedoch fand ich vor allem Christian in dieser Folge schon sehr mühsam zuzuhören.
Gunnar hat ihn irgendwann mit „kleinlich“ kommentiert und genau das Wort hatte ich auch die ganze Zeit im Sinn.
Ich finde einige Beobachtungen von ihm ja durchaus richtig – so ohne zeitlichen Kontext und für sich betrachtet, jedoch wie sich hier nach und nach an subjektiv negativen Details im Spiel abgearbeitet wird, fällt schon mehr in den Bereich weinerliches Jammern als fundierte Kritik. Selbst wenn das am Ende etwas relativiert wird.
Irgendwie sollte sich das bei solchen Klassikern doch mehr die Waage halten.
Das Spiel hat eine wirklich schöne Atmosphäre zu bieten, in die auch gerne noch vor ca. 5 Jahren total versunken bin (hab es davor nur zum Release gespielt).
Irgendwie würde ich da gerne etwas mehr warme Nostalgie durchspüren (die man natürlich schwer faken kann, wenn sie nicht vorhanden ist) und nicht nur kalte Analyse aus heutiger Sicht.
Maximilian, ich will dir nicht zu nahe treten, aber dich erwischt’s halt jetzt, weil ich etwas frustriert bin über die Kritik.
Ich kann voll und ganz verstehen, dass es einen verstimmt, wenn andere an etwas herumkritteln, was man persönlich sehr mag. Aber ich habe das Gefühl, dass wir problemlos stundenlang noch die winzigsten positiven Details von Spielen besprechen könnten, ohne dass jemand auf die Idee käme, dass das kleinlich wäre. Sobald wir etwas kritischer mit Schwächen ins Gericht gehen, heißt es, wir wären weinerlich. WTF?!
Stay Forever ist kein nostalgischer Jubelcast. Wir geben uns wirklich, wirklich Mühe, fair mit den Spielen umzugehen; und wenn wir ein Geschmacksurteil treffen, dann sagen wir das deutlich. Aber im Ernst, ich trau mich schon gar nicht mehr, irgendwas Negatives über die besprochenen Spiele zu sagen, ohne da mindestens drei Disclaimer voranzustellen, dass das keine Fundamentalkritik ist und das Spiel trotzdem Sachen gut macht und ich vollkommen verstehe, wenn man da anderer Meinung ist etc. etc. Und trotzdem kriege ich hinterher reihenweise gesagt, ich hätte das Spiel „verrissen“. Wirklich? Ist das, was ich über Albion gesagt habe, ein Verriss?
Ich halte Albion für ein mittelmäßiges Spiel. Ich habe ausführlich begründet, warum das so ist, und die Stärken des Spiels deutlich gewürdigt. Es würde mich sehr freuen, wenn die Fans von Albion mir ihre Liebe auf eine Weise erklären könnte, die über „Die Atmosphäre! DIESE ATMOSPHÄRE!“ hinausgeht.
Ich breche nicht den Stab über Spiele, ich habe eine Meinung zu ihnen, und ich hau diese Meinung nicht aus dem Stegreif raus, sondern bereite mich wochenlang vor. Meine Meinung muss nicht richtig sein, sie ist immer die Einladung zu Widerspruch. Aber dann bitte diskutieren und nicht schimpfen.
Christian
Nur welch größeren Verriss könnte es geben, als ein Spiel mittelmäßig zu nennen? ;-)
Nein viele der genannten negativ Punkt im Podcast sind schon richtig und ich würde sie sogar noch erweitern: Das Spiel gibt sich stellenweise sehr erklärungsarm. Jenes tut es in der Absicht den Erkundungs – und Immersionsaspekt stärken wollen. Potenziell ist es eine gute Idee, aber sie ist dann wieder zu unausgereift. Man findet zum Beispiel einen grünen Trank, aber es gibt keine Möglichkeit seine Wirkung zu erfahren, bevor man ihn trinkt. Selbst wenn man es der Meisterheilerin / Trankverkäuferin vorlegt, bekommt man keine Informationen. Durch diese Unausgegorenheit verleitet es den Spieler allerdings eher dazu eben eher mechanisch zu spielen.
Ich könnte diese Liste noch lange fortführen.
Kommen wir zu den Dingen, welche ich als zu wenig gelobt empfinden:
Das Totschlagargument: Die Atmosphäre!!!!11elf
1. Der Einstieg und die Etablierung habt ihr bereits gewürdigt.
2. Gerade die ersten Stunden in diesem Spiel fließen über vor Weltenbau. Auch wenn es hinterher eher enttäuschend endet, trägen sie viel zu den Erinnerungen bei. Wenn Rainer im Gespräch mit dem Clanoberhaupt der Magier sich einmischt, wie ein so gebildeter Mann wie er an Magie glauben kann und nach der Demonstration selbiger nach Meßgeräten schreit ist schon großartig.
3. Bildet der Bau der Welt eine hohe Glaubwürdigkeit. Damit meine ich aber nicht nur die bereits erwähnte problematische Einrichtung sondern auch das Geräuschdesign. Es mag an meiner Erinnungsschwäche liegen, aber war es damals schon Usus, daß man Geräusche wie von einem Brunnen schon außerhalb des Bild hört und dann bei Näherung flüssig lauter werden? Auch wen mir die Abmischung heute zu laut ist, finde ich es für diese Zeit beeindruckend.
Aussagen zum Schwierigkeitsgrad hängen wahrscheinlich zu sehr vom Referenzrahmen ab, aber ich kann zumindest zustimmen, daß man hier mit Heiltränken nicht knausern sollte. Auf die Pistole kann man aber allerdings komplett verzichten, wenn man es möchte.
Vielleicht lag es daran, dass es ein Spiel war, das nicht von euch gewählt war und ihr somit nicht aus eigenem Antrieb darüber geredet habt. Im Vergleich zu anderen Folgen, z. B. habe ich die Diablo-Folge danach gehört, ist da meiner Meinung nach ein riesiger Unterschied, wie die Spiele behandelt wurden.
Ihr habt viele richtige Punkte genannt: es gibt keine Karte in den 2D-Gebieten, die Animationen der Figuren bestehen aus nur drei oder vier Phasen außerhalb der Kämpfe (vielleicht auch während der Kämpfe, das ist mir nie so aufgefallen), das Science-Fiction-Setting hätte mehr genutzt werden können und die Gegnervielfalt in den einzelnen Gebieten ist nicht allzu groß.
Wichtige Punkte habt ihr aber ausgelassen und auch teilweise falsche Aussagen getroffen.
Dass das Spiel ohne Pistole nicht spielbar ist, ist falsch. Als ich Albion das erste Mal spielte, hatte ich die Pistole nicht. Ich hatte sie zwar gefunden, hab aber den Wandschrank in dem Wartungstunnel nicht gesehen. Alle weiteren Male habe ich die Pistole auch nie eingesetzt, denn wie ihr sagtet: die Munition ist begrenzt, das spare ich mir lieber auf. Das war nie ein Problem. Beim jetzigen Durchspielen habe ich aus Spaß die Pistole benutzt, das hat mir hier und da Tränke gespart, aber mehr auch nicht.
Bei der Steuerung hatte glaube ich Gunnar gesagt, dass man das über die Maus steuert. Reine Maussteuerung ist zwar möglich, aber umständlich. Maus+Tastatur sind deutlich angenehmer und, kleiner Tipp, da kann man in den 3D-Passagen über Tab auch direkt die Karte öffnen.
Die Party ist auch nicht permanent underpowered (so oder so ähnlich hatte Christian es ausgedrückt). Sobald Drirr als Kämpfer der Party beitritt, was sehr früh geschieht, werden die Kämpfe deutlich entspannter. Man muss natürlich schauen, wo man unterwegs ist, an einigen Stellen sind einfach Gegner unterwegs, die viel zu stark zu dem Zeitpunkt sind. Was in anderen Spielen gelobt wird, dass da auf natürliche Weise der Spieler auf den richtigen Weg gelenkt wird. Mit Sira und ihren Eiszaubern sind die Kämpfe dann sehr gut zu bewältigen, da man mit ihr gezielt Gegner aus dem Kampf nehmen und sich erst um die ungefährlicheren kümmern kann.
Für mich war es übrigens eine Wohltat, dass Rainer so völlig ungeeignet in Kämpfen war. Er war der Packesel, das ganze gute Equipment hat Tom bekommen. Aber ich bin auch üblicherweise kein großer Fan von Party-Rollenspielen.
Die Gegnervielfalt und das Loot sind fragwürdig: es gibt so rund 15 verschiedene Gegnertypen, die meisten dann in mehreren Stufen. Je nach Stufe auch mit verschiedenen Fähigkeiten. Nur fällt das erstmal nicht so auf, da im Startgebiet nur drei Gegnertypen auftauchen, die sich auch dann in den folgenden Gebieten immer wiederfinden. Die Vielfalt ist aber dann doch schon gegeben und geht über reines „Umfärben und mehr Lebenspunkte geben“ hinaus.
Viele Monster lassen tatsächlich keine Beute zurück, die humanoiden Gegner dagegen schon, und das reichlich.
Den schlimmsten Schnitzer habt ihr euch bei der Besprechung des Sounds geleistet. Das Zusammenspiel aus der Hintergrundmusik mit Umgebungsgeräuschen lässt mich richtig in die Welt von Albion eintauchen. Nach der Bruchlandung aus dem Shuttle zu treten und das Brüllen von unbekannten Monstern, tropischer Vogelgesang, das Summen von Insektenschwärmen und dazu diese flötenartige Musik haben mich sofort in den Dschungel von Nakiridaani versetzt. Und ihr verliert kein Wort darüber. Was mich sehr überrascht hat, wo ihr doch bei den meisten anderen Spielen Soundeinspieler hattet.
Das, gepaart mit der Grafik und der fremden Welt, umgeben von Katzenmenschen in aus dem Boden gewachsenen Häusern, erzeugt jedenfalls für mich die angesprochene Atmosphäre. Ich weiß nicht, wie viele Patreons für Albion gestimmt haben, aber es waren sicher genug, dass ihr euch doch gefragt habt: „Wieso?“ Wie kommt’s, dass bei vielen eine solche Leidenschaft für Albion existiert, obwohl es vom Gameplay eher zweckmäßig ist? Das wäre eine Interessante Frage für den Podcast gewesen, jetzt wird sie in den Kommentaren gestellt, aber das ist auch völlig in Ordnung. Vielleicht seid ihr auch überrascht über diese Reaktionen.
Wie dem auch sei, ich freue mich schon auf die nächste Folge.
Hallo Christian,
ich finde das machst du sehr gut. Die Spiele haben sich heute eben viel weiterentwickelt bspw. im Design des User Interfaces und im Gameplay. Die Probleme arbeitest du auch immer schön heraus und das sind auch immer valide Kritikpunkte, denn schon damals hätten UI und Gameplays besser sein können.
Natürlich kann man in 90 Minuten kaum alle Designentscheidungen beleuchten, die ein Entwickler sich über Wochen ausgedacht und im Entnwicklungsprozess verfeinert hat. Natürlich kann eine Besprechung auch nie den Erwartungen der Hörer erfüllen, da diese sich überwiegend bestätigt sehen möchten. Daher einfach die Kritik überlesen und weitermachen wie bisher. Tausende Hörer können nicht irren!
Bei mir war es lustigerweise genau andersherum. Ich hatte bei Gunnars Ausführung öfter mal das Gefühl dass da jetzt zwanghaft nochmal nach etwas positivem gesucht wird weil es ja ein deutsches Spiel ist und man sich in der Branche kennt und Erik Simon sogar noch ein Interview gegeben hat… (Was mich aber auch nicht sonderlich gestört hat, da man so zwei verschiedene Blickwinkel auf das Spiel bekommen hat, Christian wie immer mehr mit dem Blick für die Details und Gunnar mehr das Bauchgefühl)
Wie wahrscheinlich nicht wenige Hörer habe ich das Spiel niemals gespielt und werde es wahrscheinlich auch in diesem Leben nicht mehr spielen, von daher kann ich mit warmer Nostalgie wenig anfangen und freue mich über eine detaillierte Analyse im Kontext der Zeit und genau das findet meiner Meinung nach auch statt, die Analyse aus heutiger Sicht kommt eigentlich nur zum tragen wenn es um die Frage geht, ob man das Spiel aus heutiger Sicht nochmal spielen sollte.
Ich würde mir wünschen, dass die Leute, die hierherkommen, aufhören „ihre“ Spiele zu verteidigen und erkennen, dass der Spaß, den sie beim Spielen ihrer Lieblingsspiele haben, unabhängig davon ist, wie andere Menschen diese Spiele beurteilen. Können wir uns diese Podcasts nicht einfach anhören, weil wir Spiele lieben und auf diese Art und Weise ab und an mal eine uns noch unbekannte Facette an ihnen entdecken?
Ultima Underworld ist mein absolutes Lieblingsspiel ist, das ich inzwischen bestimmt schon 20 mal durchgespielt habe. Ab und an entdecke ich mal was neues, aber im Großen und Ganzen ist der Lauf durch den Abyss zu einer Art meditativen Erfahrung geworden. Falls der Podcast irgendwann mal dieses Spiel bespricht, wird er sicherlich nicht mein Begeisterungsniveau erreichen. Aber deswegen bekomme ich bestimmt keinen Knoten in der Unterhose.
Amen, bin da ganz deiner Meinung.
Bei Stay Forever ging es noch nie darum Spiele hochzujubeln oder niederzumachen. Einfach mal locker durch die Hose atmen und nicht jedes negative Wort über „das“ Spiel der Jugend or what ever gleich persönlich nehmen.
Alles in allen ein super Spiel mit doch recht unverbrauchten Settings.
Teilweise gibts natürlich Durststrecken ;)
https://www.youtube.com/watch?v=GYs_-JBQXBI&index=70&list=PLTvwKQHVid4bf-IzSZ2d2gdkucIPXVfpA
Albion! Endlich! Nachdem bei den Kollegen von The Pod sowohl in der Thalion- als auch in der Blue-Byte-Episode nur kurz auf Albion eingegangen wurde bin ich froh, dass dieses Spiel nun bei Stay Forever gewürdigt wird. Albion war das erste Rollenspiel, das ich gespielt habe (zumindest das erste, das ich länger als ein, zwei Stunden und auch tatsächlich durchgespielt habe), und mir kam es damals als Rollenspielnoob ganz zupass, dass die Charaktere vorgegeben waren und man sich nicht groß mit den Werten und den Levelaufstiegen beschäftigen musste. Und trotzdem werden die Charaktere in der Party ja spürbar stärker, nicht nur aufgrund der stetig steigenden Lebensenergie, sondern insbesondere auch durch die bessere Ausrüstung, die für mich auch ein großer Antrieb war, am Ball zu bleiben und mich durch die vielen Kämpfe durchzugrinden.
Und bei den Händlern neue Waffen oder Rüstungsteile zu sehen, die man sich noch nicht leisten kann, oder einen besonderen Ausrüstungsgegenstand in einem Dungeon zu finden, war echt toll. Und auch wenn die Hauptstory jetzt weniger stark ausgearbeitet und eher Mittel zum Zweck für die Odyssee über den Planeten ist, finde ich bis heute, dass das Hintergrundwissen und die Lore über die Welt und die Kultur der Iskai, die man insbesondere durch Gespräche mit den Bewohnern erfährt, umso ausgefeilter und beeindruckend sind.
Vor einigen Jahren habe ich Albion im Rahmen eines Let’s Plays noch einmal gespielt, wenn auch nicht ganz bis zum Ende, da mich im Dungeon der Kenget Kamulos ein wenig der Mut verlassen hat. Wohl in Erinnerung an meine frustrierende Spielerfahrung beim ersten Spieldurchgang in meiner Jugend, wo ich den kompletten Dungeon erforscht und alle Rätsel gelöst hatte und trotzdem den verdammten Ausgang nicht fand – bis ich in einer winzigen Sackgasse ein Loch in der Decke sah, durch das man mit einem Seil nach oben und damit wieder ans Tageslicht kommt. Und das alles mit der sehr beklemmenden und von schabenden, schnaufenden Hintergrundgeräuschen begleiteten Soundkulisse in diesem Dungeon. Jedenfalls hat mich die Faszination an diesem Spiel auch nach 20 Jahren noch gepackt, und auch die Bedienung ging mir nach kurzer Eingewöhnung schnell wieder gut von der Hand, selbst in den 3D-Umgebungen. Wobei insbesondere dort die ungelenken Animationen natürlich ins Auge fallen, vor allem die gruseligen Sprites der Iskai in den Städten, die nur eine Frontalansicht haben und dann gerne mal seitwärts oder rückwärts laufen, was auch schon Mitte der Neunziger Scheiße aussah. In den Dungeons fällt das weniger auf, da die Monster ja in der Regel auf einen zulaufen, außer wenn sie fliehen – und da ist es ja auch noch erklärbar, dass ein fliehendes Monster sich rückwärts bewegt, um den Gegner weiter im Blick zu haben.
Apropos Monster: Ihr habt ja den ersten Kampf des Spieles in den Kellern der Iskaigilde ausführlich beschrieben und auch euren Frust darüber. Da mein letzter Spieldurchgang dank des oben erwähnten Let’s Plays noch nachvollziehbar ist, habe ich gleich mal nachgeschaut, wie ich diesen Kampf gelöst habe, nachdem ich das Spiel seit über einem Jahrzehnt das erste Mal wieder angefasst habe. Und ich weiß nicht, was ihr gemacht habt, aber ich habe ihn einfach mit zwei popeligen Iskai-Dolchen geschafft, zusätzlich zu je einem Slimdrink, den Rainer und Tom sich zwischendrin genehmigt haben. Damit waren die ersten beiden Skrinn nach wenigen Zügen erledigt. Und der dritte ist dann einfach geflohen (rückwärts natürlich, wie sich’s gehört). Die Pistole habe ich lediglich dafür benutzt, um auf den fliehenden Skrinn zu ballern – allerdings erfolglos, da dieser in jeder Kampfrunde zuerst zieht und ich deshalb immer ins Leere geschossen habe.
Alles in allem ist Albion für mich bis heute eines der besten Rollenspiele, die ich je gespielt habe, vielleicht ein wenig durch die rosarote Nostalgiebrille betrachtet. Aber wie gesagt, ich finde, das Spiel hat wenig von seiner Faszination verloren und ist immer noch gut spielbar. Und als eines der wenigen deutschen Rollenspiele, noch dazu aus der Zeit der großen Rollenspiel-Diaspora Mitte der Neunziger, wird es immer einen Platz in meinem Herzen haben.
P.S.: Nachdem ihr nach Lemmings, Die Siedler und Albion nun drei meiner absoluten Lieblingsspiele aus den Neunzigern besprochen habt, fehlen jetzt eigentlich nur noch Worms, Age of Empires und die Anno-Reihe und ich bin wunschlos glücklich.
Sehr schöne Folge die mir wieder bei einer lange Autofahrt und beim Einschlafen geholfen hat. Hm – das mit dem Einschlafen klingt wahrscheinlich negativer als es eigentlich gedacht ist. Naja, ihr wisst ja schon wie es gemeint ist. :-)
Hab die beiden Amber-Spieler zu Amiga-Zeiten eigentlich nur als Hinntergrundrauschen wahrgenommen. Da war mal ein Test im Joker oder so aber bis auf ein paar Screenshots habe ich von den Spielen nie gesehen.
Albion hat mich damals irgendwie nie so ganz abgeholt. Weder optisch als auch vom Spiel her. War mir irgendwie alles zu „Deutsch“ und das, obwohl ich die Nordland-Trilogie gerne gespielt habe (und „deutscher“ geht es doch eigentlich schon gar nicht mehr). Und auch jetzt nach dem Podcast habe ich kein Verlangen die Erfahrung nochmal nachzuholen.
Krass übrigens, was hier für eine Diskussion losgetreten wurde! Da geht es doch auf der Patreon-Seite in den Kommentaren wesentlich ruhiger einher.
Für mein Empfinden war die Kritik von Christian sehr gut vorgetragen, egal ob berechtigt oder nicht. Ist halt Geschmackssache, wir sehr einen die einzelnen Nicklichkeiten stören oder ob man damit leben kann. Ich finde es durchaus ganz spannend, wenn die beiden „alten Männer“ auch mal etwas gegensätzliche Positionen vertreten. Gut das machen sie ja ohnehin regelmäßig aber von mir aus kann da auch durchaus mal ein fundiertes Streitgespräch draus werden. Retro-Lobgehudelt gibt es ja schon mehr als genug und nur weil der Herr Schmidt oder der Herr Lott ein Spiel aus diesen oder jeden Gründen nicht mag, zerlegt das ja nicht gleich meine eigene Nostalgie. Von daher: bitte weiter so! :)
Da Albion besprochen wurde und Amber Moon/Star im Cast ja nur erwähnt und nicht besprochen wurden, muss ich einfach die Frage stellen:
Gunnar, wird es irgendwann noch was zu den Amiga Amber-Spielen geben? So a la zweite Reihe? Monolog von dir? Analyse? Oder so?
Ich habe euren Podcast erst vor einigen Tagen entdeckt und höre mich jetzt so langsam durch diverse Folgen. Mit der Albion-Folge habe ich gestartet und war gespannt, in welche Richtung eure Einschätzung gehen würde. Damals in den 90ern hatte ich über Wochen hinweg immer wieder versucht, mich in die Demo reinzufinden, weil ich die Atmosphäre und die Hintergrundstory faszinierend fand. Ich *wollte* das Spiel mögen, aber es klappte nicht.
Auf der anderen Seite hält ein Bekannter Albion für das beste Spiel aller Zeiten und hat in den Nullerjahren noch mal erfolglos versucht, mich dafür zu begeistern. Hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, weil der Funke einfach nicht so recht überspringen wollte.
Jetzt, nach dem Podcast, ist mir klar geworden, woran das lag: Die Spielmechanik mit dem vielen Grinden und dem Zufallsfaktor bei den Kämpfen war einfach objektiv nicht gut designt. Damit darf ich guten Gewissens die Schuld aufs Spiel schieben. Den Podcast fand ich trotzdem super, unglaublich viele interessante Hintergrundinfos. Danke dafür! :)
Ich mag Albion sehr gerne und habe es, mit dem Rest der Amber-Spiele (Dragonflight habe ich ausgelassen), vor gut 2-3 Jahren mal replayed. Mein großes Problem waren hauptsächlich die 3D Umgebungen in Ambermoon und Albion. Bei Ambermoon waren diese zum Erscheinungszeitpunkt des Spiels eine großartige technische Errungenschaft (auch weil Amiga-exklusiver Titel). Allerdings sind die Umgebungen, meiner Ansicht nach, in beiden Spielen nicht sehr gut gealtert und in ihrer Navigierbarkeit ein weiteres Hindernis. Das führt bei mir dazu, dass Amberstar sich von allen Titeln am flüssigsten spielt, obwohl Story und Mechanik relativ einfach ausfallen.
Was Albion und seine Kämpfe und Mechaniken betrifft, so ist das Spiel stark an den Wurzeln der Serie verhaftet. Gold und Nahrung mit Gewicht, begrenztes Inventar und ein paar schwierige erste Kämpfe. Ich persönlich fand das in Albion wesentlich weniger anstrengend als in Ambermoon. Prinzipiell würde ich das unterstreichen was Gunnar zum Spiel gesagt hat: Es ist ein Kind der 90’er. Wer die Marotten der 90’er Rollenspiele kennt und sich auf diese einlassen möchte, der wird keine Probleme mit Albion haben und sollte dieses Spiel auf jeden Fall ausprobieren – besonders dann wenn man den alten Pixel-Grafikstil mag.
Von daher finde ich, dass das Spiel etwas schlecht weggekommen ist. Aber das mag auch daran liegen, weil für die Thalion Rollenspiele ein ganz besonderer „kleine Platz“ in meinem Spielerherz reserviert ist.
Tolle Folge, danke dafür! Grüße, D.
Was ist denn hier los, relativ kurz nach Unreal schon wieder ein Spiel an das ich beste Erinnerungen habe. Aber was muss ich in den Kommentaren lesen? Das Spiel ist „verrissen“ worden, es sei „mittlemäßig“? Das ist ja äußerst unglücklich und, da muss ich den Cast gar nicht hören, natürlich auch komplett falsch.
Spaß beiseite: Bin gespannt, was Ihr so zu bekritteln habt. War, wenn ich mich recht entsinne, shon damals in der Presse nicht durchweg bejubelt worden. Habe es als Amberstar/Ambermoon-man-darf-fast-sagen-Fan trotzdem sehr gemocht. Ist halt ein sehr, sehr deutsches Rollenspiel, muss man nicht mögen, sollte man aber ntürlich!
funktioniert die Seite nicht mehr? ich kann keine Podcasts mehr hören.
An unserer Seite lag es nicht: Der Podcast-Hosting-Service war down und hat eine ganze Reihe deutscher Podcasts mitgerissen. Wir mussten den Cast migrieren, das war ein ziemlicher Hassel. Der Feed auf iTunes etc. sollte jetzt wieder funktionieren, auf dieser Seite müssen wir den Webplayer allerdings händisch aktualisieren, das dauert ein bisschen.
@Personen: „.. Aristoteles, Odysseus, Peter Molyneux.“
ich muszte gerade ziemlich lachen:)
Guter Podcast, danke dass ihr Albion gewürdigt habt.
Wenn man beo GOG die Spiele nach Nutzerbwertungen sortiert, dann findet man Albion unter den Top 25. Bei über 8.000 Spielen auf GOG inkl. vieler Klassiker soll das schon was heißen.
Ich habe spaßenshalber das Spiel noch mal angefangen und die Kämpfe im Anfangskeller im ersten Durchgang bestanden, ohne, dass ein Partymitglied ins Gras gebissen hat. Natürlich habe ich alle Monster mit der Pistole erschossen, habe aber immer noch 17 Patronen übrig.
Lustiges Detail am Rande: Um das Geschlecht einer Figur im Charakterbogen darzustellen, verwendet das Spiel die biologischen Symbole. Und dann verwendet es sie falsch: https://i.imgur.com/thG8qU9.jpg
Ein (nicht so) nettes Detail des Kampfsystems besteht übrigens darin, dass man mit Fernkampfwaffen nicht ein Monster X anvisiert, sondern im Kampfbildschirm das Feld Y, auf dem das Monster X zu Beginn der Runde steht.
Nun ziehen besonders zu Beginn des Spieles die Monster zumeist vor der eigenen Party, so dass das Monster an die Party ranrückt und das Partymitglied, wenn es dann dran kommt, auf das nun leere Feld schießt, wo zu Beginn der Runde das Monster noch stand und man eine wertvolle Patrone verschwendet. Es empfiehlt sich also, mit dem schießen zu warten, bis die Monster direkt vor der Party stehen und sich räumlich nicht mehr verändern.
Beim Nahkampf ist das Thema irrelevant, weil die Monster da auch nicht mehr rumrennen.
Thema Bewegung: ihr wüsst schon, dass man auch mit den Pfeiltasten an der Tastatur steuern kann?^^ Thema Loot: Es gibt tollen Loot, allerdings muss dieser oft erst gefunden werden (gerne hinter Illusionswänden, Knopfmechanismen) Generell finde ich ihr lasst Albion viel schlechter wegkommen als es wirklich ist.Ihr vergesst auch gerne mal das 1995 die Spiele auch einfach anders funktioniert haben. Teilweise habe ich auch das Gefühl, dass ihr es nicht wirklich gespielt habt. Schade!
Siehe dazu weiter oben auch Christians Anmerkung.
I am not going to try and write this in German because my grammar is terrible, but I just wanted to say I really enjoyed this podcast and I think the criticism was fair. I wish we’d had this criticism in 1996. The only grave mistake I’ve spotted is writing my name with a double „n“ – I’m Dutch, not German :)
Hi Jurie, thank you so much for your comment – I’m happy to hear that you enjoyed our discussion of Albion! Sorry about the mistake with your name – I’ve fixed it. While you’re here, a heart-felt thank you for your contributions to so many classic games. They’re much appreciated!
Ich bin nie über die zweite Insel hinaus gekommen, mochte es aber immer wieder von vorne anzufangen, weil der Anfang der schön ist. Vor allem hatte ich einige Jahre lang nur eine Demo in der man nicht von der ersten Insel runter kam.
Als ich es vor kurzem probiert habe, konnte ich den Kampf nicht mehr ab. Bei jeder Figur zuerst aus einem Kontextmenü wählen was man tut … uff.
Das Spiel ist audiovisuell schön zu erleben, die verschiedene Probleme der Interaktion habt ihr abgesprochen.
Zumindest beim Schmied auf der ersten Insel hatte ich gelernt wie man klauen kann. Es gibt dort ausliegenden Ausrüstung die man normalerweise nicht mit den Cursor erreicht.
Wenn man aber mit etwas Abstand gegen den Tresen anrennt und richtigen Moment klickt, dann hat man Cursor ein Feld weiter und kann die eigentliche Deko also vollwertige Ausrüstung einstecken.
Klagen habe ich von den NPCs keine gehört. :-D
Ich frage mich ob das auch in den Amber-Teilen möglich ist.
Ihr habt imo das Spiel passend besprochen.
Hmh.. Ich erwarte nicht, dass ein Podcast zum Spiel genau so enthusiastisch ist, wie meine Nostalgie Brille, aber das ein oder andere fand ich an Kritik eher dünn.
Albion ist z.b. beim besten Willen nicht schwer in Sachen Kämpfe. Der erste im Keller ist der einzige der schwer ist. Noch auf der ersten Insel bekommt man die Iskai Magierin Sira. Mit dem Zauber Frost Lawine neutralisiert sie eigentlich jedem Gegner im Spiel außer ein paar Besondere, mit 1 Item ist sie schneller als 95% der Gegner und da Heilzauber mehr LP heilen als Kosten geht das infinite. Ich spiele Albion ohne Tränke.
Das ist wirklich nicht schwer rauszukriegen.
Also da kann ich mich z.b. nicht anschließen. Nicht jedem kann und soll jedes Spiel gleich gefallen, aber das war etwas oberflächlich.