Atari 8-Bit-Computer (SFT 17)
Die 8-Bit-Computer der Atari 400- und 800-Serien, die 1979 eingeführt wurden, markieren einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Heimcomputer. Sie waren ihrer Zeit technisch voraus und boten Funktionen wie Hardware-Sprites, Antialiasing und eine fortschrittliche Farbpalette, die sie besonders für Spiele prädestinierten. Entwickelt unter der Leitung von Jay Miner, dem „Vater des Amiga“, nutzten sie den MOS 6502-Prozessor und setzten neue Standards in Sachen Grafik und Sound, die selbst weit in die 1980er-Jahre hinein beeindruckten.
Henner und Gunnar sprechen ausführlich über die Technologie, die Geschichte und die historische Bedeutung von Ataris 8-Bittern. Hinweis: Für Unterstützer von Stay Forever erscheint demnächst auch noch eine SFT-Bonus-Folge mit weiteren Geschichten rund um die Atari-8-Bitter!
Podcast-Credits:
Sprecher/Redaktion: Henner Thomsen, Gunnar Lott
Audioproduktion: Lars Rühmann, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Literaturtipps:
Goldberg, Marty; Vendel, Curt: ATARI Inc. – Business Is Fun
Lendino, Jamie: Breakout – How Atari 8-Bit Computers Defined a Generation
Joe Decuir – Engineering Notebook 1977
Joe Decuir – Engineering Notebook 1978
ANTIC Podcast: The Interviews
Hinweis:
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Guten Rutsch Allen!
Was ich aus der Folge mitnehme …
Musik von Eric Idle:
Tolle Folge, vielen Dank dafür!
Eine Korrektur: Ray Kassar wurde nie wegen Insiderhandel verurteilt. Es gab eine Untersuchung der SEC und Warner zwang ihn – vermutlich aus Compliance-Gründen – zum Rücktritt. Aber es gab nie ein Urteil, weil er einen Vergleich mit der SEC geschlossen und den Differenzgewinn zwischen vor und nach dem Absturz zurückgezahlt hat, ohne jedoch damit ein Schuldeingeständnis abzugeben. Damit bleibt es bei mutmaßlichem Insiderhandel, es gäbe aber durchaus noch andere, legale Deutungsmöglichkeiten und anscheinend war der Fall nicht so eindeutig, dass die SEC eine Verurteilung vor Gericht angestrebt hätte. Es gab außerdem noch einen weiteren Atari-Manager, der derselben Tat beschuldigt wurde. Wirkt vielleicht wie nitpicking, aber beim Vorwurf von Straftaten finde ich diese Differenzierung wichtig.
Waren beim berühmt-berüchtigten Atari Video Game Burial nicht auch überschüssige Heimcomputer dazwischen? Alle reden immer von E.T., meiner Erinnerung nach wurde aber auch Hardware verklappt. Wirkt ein wenig verwunderlich, angesichts der langen Lebenszeit der Baureihe noch im Anschluss unter den Tramiels.
Was mich interessieren würde, seit wann sind Credits für Entwickler überhaupt üblich? Ich weiß, dass Warren Robinett der erste war, der sich in seinem Spiel verewigt hat, in dem Fall aber noch heimlich. Aber wie sah das branchenweit aus? Man kann Kassar ja vorwerfen, dass er in dem Punkt zu starrköpfig war, andererseits erscheint es mir so, als ob das auch einfach keine Selbstverständlichkeit war. Aus Sicht der damaligen Zeit müssen diese Pixelbreis eher profan erschienen sein und die Entwickler waren ja auch vielfach eher Elektroingenieure, was man aus konservativer Sicht nicht unbedingt sofort dem künstlerischen Spektrum zuordnen würde. Daher kann ich mir vorstellen, dass das einfach ein Reifungsprozess und Perspektivwechsel erforderte, der im Fall von Kassar nicht einsetzen wollte. Bei anderen Firmen abseits von Activision aber meinem Eindruck nach auch noch nicht, siehe Intellivision, die die Namen ihrer Entwickler codiert haben, aus Angst vor Abwerbungsversuchen.
Denke, man kann Ataris Entscheidungen als Fehler bezeichnen, allerdings muss man bei einigen Punkten auch zugestehen, dass es dafür keine Blaupausen oder best practices gab.
Hach, wunderbar! Der Atari 800 XL war mein allererster Computer. Da mein Vater als Softwareentwickler gearbeitet hat, gab es seit meiner frühesten Kindheit immer Ataris in unserem Haushalt (Commodore-Rechner taugten ja nicht zum seriösen Arbeiten), und als mein Vater um 1990 (da war ich acht Jahre alt) auf einen Atari ST umstieg, durften mein Bruder und ich dann den alten 800er auftragen (es gab auch noch einen 130 XE im Keller, der aber nicht mehr richtig funktionierte und bei dem ich wegen der niedrigeren Nummer immer dachte, das sei ein Vorgängermodell gewesen). Leider brachte der Rechner nur wenige Spiele mit sich, allesamt Originale (vermutlich war es wegen der relativ geringen Verbreitung auch schwierig, jemanden im Bekanntenkreis zu finden, der einem Sicherungskopien besorgen konnte) und so verbrachte ich relativ viel Zeit mit Space Invaders und vor allem Robotron 2084.
Am meisten Erinnerung habe ich allerdings an ein Basic-Programmierhandbuch, an das ich mich damals ebenfalls heranwagte - und dessen erstes Kapitel mit „Das erste Programm“ überschrieben war und mit den Worten einleitete: „Mit dem ersten Programm ist nicht etwa die ARD gemeint […]“ Muhaha.
So richtig gepackt hat es mich allerdings erst mit dem Atari ST, der dank des leicht zu erlernenden GFA-Basics, das auch gleich einen Compiler mitbrachte, auch sehr einfach die Erstellung von grafischen Spielen ermöglichte. Ich habe dann mehr oder weniger erfolgreich versucht, Lemmings und Jump’n’Runs nachzuprogrammieren. Aber das gehört dann ja zur Atari-ST-Episode, die hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Jedenfalls wie immer eine sehr unterhaltsame und erkenntnisreiche SFT-Episode, die die Wartezeit auf das neue Jahr verkürzt hat.
Sehr schöne Folge. Ich mag zwar eigentlich keine so lange Folgen, aber es ist SFT und irgendwie Feiertag und ich habe eh Resturlaub abzusitzen. Die Atari 8bitter kenne ich aus eigener Anschauung nur von den Anspielstationen bei Karstadt im örtlichen Einkaufszentren. Wir fanden die Dinger schon super, aber zu der Zeit waren die Atari leider auch absurd teuer.