REVIEW | Ninja Gaiden: Ragebound
Gut zehn Jahre im Ruheabteil, aber noch lange kein Fall fürs Abstellgleis: Mit dem 2D-Ableger Ragebound wärmt sich Ninja Gaiden für ein großes Sequel im Oktober auf. Ein Text von Fabian Käufer.
2014 stolperte die einst große Spielereihe Ninja Gaiden mit Yaiba: Ninja Gaiden Z in die temporäre Bedeutungslosigkeit. Für das verantwortliche US-Studio Spark Unlimited war das Spiel der letzte Fehlschlag vor der Schließung 2015. Serienheld Ryu Hayabusa legte die Beine hoch, aber 2025 gibt’s gleich ein dreifaches Comeback von Ninja Gaiden: Im Januar erschien das Remaster Ninja Gaiden 2 Black, Ende Oktober folgt ein neues 3D-Abenteuer namens Ninja Gaiden 4, eine Koproduktion von TeamNinja und PlatinumGames.
Dazwischen fiel noch das Ende Juli erschienene Ninja Gaiden: Ragebound von The Game Kitchen aus Spanien. Das Studio hat vor allem durch die zwei Blasphemous-Spiele für Aufsehen gesorgt. Mit Ragebound untermauert The Game Kitchen das Image als Macher exzellenter Actiontitel im klassischen 2D-Stil. Ryu Hayabusa spielt nur eine Nebenrolle, weil sich die Ereignisse parallel zum allerersten Ninja Gaiden aus dem Jahr 1988 zutragen. Nachwuchs-Ninja Kenji und Assassinin Kumori vertreten Ryu aber bestens.

Storybedingt „verschmelzen“ Kenji und Kumori recht bald miteinander, mit einem 2-in-1-Charakter hat man nun ein relativ großes Arsenal aus Nahkampf, Fernkampf und anderen Ninja-Tricks zur Verfügung. Die Levels sind fordernd, Steuerung und Spielgefühl sehr tight. Über ein cleveres System namens Hypercharge lassen sich besonders effektive Attacken ausführen. Der Pixelstil ist bewusst altmodisch, auch akustisch verzichtet man auf moderne Annehmlichkeiten wie Sprachausgabe. Das findet man entweder konsequent oder ein wenig zu dogmatisch, unabhängig davon ist es aber eine pure Freude, wie gut und motivierend Ragebound zwischen Kämpfen und Sprungpassagen changiert.

Versteckte Wertgegenstände schaffen einen gewissen Wiederspielwert, mit sechs bis acht Stunden ist das Spiel per se aber recht kurz – dafür kostet’s auch nur 25 Euro. Es ist es für alle aktuellen Plattformen erschienen, Nintendo-Fans sollten beachten, dass es keine dedizierte Switch-2-Version gibt. Die Version für die erste Switch funktioniert auch auf der neuen Konsole, hat aber spürbare Framerate-Probleme: Während das Spiel auf den anderen Plattformen mit 60 Bildern pro Sekunde läuft, liegt die anvisierte Bildrate auf der Switch bei 30, selbst dieser Wert wird aber nicht immer erreicht.
